SoldierAnts: Worms auf dem iPhone

Alexander Trust, den 27. April 2009
Soldier Ants
Soldier Ants, Screenshot

SoldierAnts von Tigershark wirbt ganz offiziell damit, in die Fußstapfen von Worms treten zu wollen. Der Klon auf dem iPhone hat manches zu bieten, bei ihm fällt aber anderes sofort ins Auge. Warum die Umsetzung zwar ihren eigenen Charme versprüht, aber nicht ganz an das Original heranreicht, lest ihr im Testbericht.

Dieser Tage erleben wir eine wahre Spieleflut auf Apples mobiler Plattform. So wie die Erde sich um die Sonne dreht, werden unaufhörlich neue Anwendungen in den App Store gestellt. Dass darunter mittlerweile nur selten wirkliche Neuentwicklungen zu finden sind, liegt an alteingesessenen Spieleherstellern, die ihre alten oder neueren Kamellen für die Plattform recyceln. Tigershark tut es nicht anders. Wer gedacht hat, dass SoldierAnts eine komplette Neuentwicklung war, liegt falsch. Es ist eine Retorte, die ursprünglich aus dem Jahr 2005 stammt. Damals erschien das Spiel schon für PocketPC, Symbian und andere.

Feuerwerk aber ohne Grafik

Die Grafik von damals hat es auf das iPhone von heute geschafft. Ob man darüber glücklich sein soll – ich weiß es nicht. Dies ist offenbar der einzige Kritikpunkt an einem sonst sehr soliden Spiel. Feuerwerk erzeugt man bei SoldierAnts mit einer Vielzahl an Waffen, die sowohl für gezielte als auch unkoordinierte Angriffe gelten. Es gibt ein ganzes Arsenal an Nahkampfwaffen und eine Vielzahl von Fernwaffen, die zum Einsatz kommen können. Minen, Bomben, Handgranaten, MG, Scharfschützengewehr, ferngelenkte Raketen – um nur einige zu nennen. Die Explosionen sind allerdings ähnlich angestaubt wie die restliche Umgebungsgrafik.

Wenn Finger fliegen könnten

Man sollte sich im Übrigen mit dem Gebrauch der Waffen vertraut machen, damit man sich nicht unnötig selbst in die Luft sprengt. Die Steuerung ist ansonsten super gelungen. Man kann seine Ameisen auswählen, sie dann über das Spielfeld manövrieren indem man links oder rechts von ihrem Aufenthaltsort (alternativ mittels Pfeilsymbolen neben der Armeise) tippt und das Anvisieren der feindlichen Truppen geht ebenfalls leicht von der Hand. Fast könnte man meinen, hier hat sich jemand etwas bei Hideo Kojima abgeguckt, denn die Steuerung in MGS Touch funktioniert in Teilen analog.

Kampagnen und Kämpfe

Der Kampagnen-Modus, den SoldierAnts* bietet, erinnert ein wenig an das Brettspiel Risiko. Wir sind angehalten, einzelne Missionen siegreich zu beenden und okkupieren so immer weitere Teile einer virtuellen Weltkarte, fast wie in Syndicate, nur dass wir keine Steuern von den Unterlegenen eintreiben können. Zu dem durchaus umfangreichen Kampagnen-Modus gesellen sich die Kämpfe 1er gegen 1en oder sogar 4 gegen 4. Dabei steht es uns frei, wieviele der gegnerischen Parteien wir von realen Freunden oder dem Computer spielen lassen. Zudem können wir den Computerparteien jeweils zuweisen, ob sie „easy“, „medium“ oder „hard“ spielen sollen. Lokalisiert ist SoldierAnts demnach im Spiel nicht, doch das stört nicht.

Ringelpietz

Der Mehrspielermodus ist auf ein Gerät beschränkt. Wenn wir mit drei weiteren Freunden spielen, reichen wir das Gerät reihum. Eine rudimentäre Highscore gibt es obendrauf, doch die ist in einen Abspann integriert und ebenfalls nur lokal eingerichtet. In Sachen Mehrspielermodus böten sich Tigershark hier also noch versteckte Potenziale an, die sie ausnutzen könnten, um das Spiel langfristig noch interessanter zu machen.

Fazit

Man muss sich von SoldierAnts‘ Grafik nicht abschrecken lassen, denn wir haben es hier mit einem sehr soliden Titel im App Store zu tun. Fakt ist, die Spielbarkeit ist top. Richtig ist aber auch, dass das Genre dieser rundenbasierten Miniaturschießerei nicht jedem gefällt. Wer allerdings Worms-Fan ist, sollte SoldierAnts eine Chance geben. An das Original reicht es allerdings nicht heran und deshalb bekommt es „nur“ 4 von 5 Macs von mir gutgeschrieben. Wer das ansonsten 2,39 Euro teure Spiel ausprobieren möchte, ist wegen der Lite Variante dazu in der Lage. Weitere Screenshots und ein Video finden sich auf der Homepage zum Spiel.


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Testergebnis

URS: 6,5 von 10
6,5

Positives

  • solides Gameplay

Negatives

  • Steuerung gewöhnungsbedürftig
  • Grafik verbesserungswürdig

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