Test: „Burai“ Laserface Jones
Redaktion Macnotes, den 6. März 2009Freeverse twitterte vor kurzem, dass einer seiner Angestellten mit einem eigenen Independent-Titel am uDevGames-Wettbewerb teilnimmt. Grund genug für uns, sich „Laserface Jones“, wie der Titel eigentlich heißt, mal näher anzusehen. Immerhin verstecken sich unter den Independent-Titeln manchmal richtige Perlen.
Da werden Erinnerungen wach, an ein Handheld aus dem Jahr 1989 – als ich die Laserface Jones App in den Programme-Ordner schob, ahnte ich noch nicht, dass ich gleich die Renaissance von Burai Fighter Deluxe erleben würde. Der Sidescroller-Shooter vom Game Boy, der seinerzeit Achtungserfolge feierte und vor allem in USA und Asien besonders beliebt war, stand sehr offensichtlich Pate für Laserface Jones von Freeverse-Mitarbeiter Justin Ficarrotta.
Kurzes Vergnügen
Diesem kurzen Moment von Glück folgte ein kurzes Stelldichein. Die DMG-Datei ist gut 30 Mbyte groß und schnell herunter geladen, vor allem mit einem Breitband-Internetzugang. Entsprechend schnell – natürlich in überhaupt keiner Ursache-Wirkung Beziehung stehend – verliert Laserface Jones indes seinen Charme. Dieser Typ, der eigentlich die Welt vor den Machenschaften von Doosmday Odious retten soll, er kann diesen Teil seiner Bürde nicht annähernd schultern.
Im Organismus von Doomsday
Es gibt einen einfachen (easy) und einen schweren (hardcore) Modus. Gespielt habe ich zunächst den einfachen und musste feststellen, dass die Spielmechanik nicht gut eingestellt ist. Die Steuerung klappt zwar reibungslos. Gesteuert wird die Waffe, bzw. Blickrichtung mit der Maus. Den Jetpack-Jones bewegen wir mit den Pfeiltasten durch die Level. Die Leveloptik besteht aus einer Mixtur aus Fotos von Gehirnmasse, Nervenzellen, Blutbahnen, etc. pp. – Warum? – Wir befinden uns im Inneren von Doomsday Odious. Ein wenig wie beim Todesstern in Star Wars, nur eben biologisch und nicht technisch.
Fazit
Für ein Indie-Game fehlt einem das Revolutionäre, das Neue, oder auch einfach nur das Andere. Ganz und gar nicht verstehen kann ich indes die bereits angesprochene Spielmechanik. Im einfachen Modus rasseln irgendwann die Gegner-Horden in einem viel zu kurzen Intervall an einem vorbei. Den Hardcore-Modus hab ich mir geschenkt. So oft wie ich in einer halben Stunde ein Leben verloren habe, hätte eine Katze nicht vom Dach springen können und unversehrt auf ihren Pfoten landen können. Schade, dass dieser Teil des Spiels so unausgewogen ist.
Wer sich selbst von Laserface Jones ein Bild machen möchte, kann die DMG hier herunter laden und auch seine Stimme abgeben, um den Titel von Justin Ficarrotta zu bewerten. Meine Meinung jedenfalls bleibt bescheiden. Eine Notiz am Rande. Das Geballere von Laserface Jones lässt sich sowohl im Vollbild als auch im Fenster spielen. Aber wie heißt es so schön? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Denn der Sidescroller-Shooter ist kostenlos.