Spiele-Journalismus: Hochpotente Spekulation bei der BILD

Alexander Trust, den 25. Januar 2009
Screenshot der BILD-Zeitung, Sam and Max
Screenshot der BILD-Zeitung, Sam and Max

Man sagt dem Spiele-Journalismus ja sogar selbst nach, nicht besonders anspruchsvoll zu sein. Das Handwerkszeug jedenfalls ist in der Regel das Gleiche, wie für den Rest der Journaille. Allerdings kommen Spiele-Journalisten kaum zu fundierten Reportagen, weil sie tagaus tagein mit dem Testen von Computerspielen beschäftigt sind.

Der Hase hoppelt eben so. Da ist man als aufgeweckter, wissender und trotzdem interessierter Leser schon froh, wenn in einem „Retro“-Beitrag die Geschichte eines Videospiels oder eine Konsole gut aufgearbeitet werden. Nun titelt die BILD-Zeitung „Diese Spiele kamen nie in die Läden“, und man könnte das Gefühl haben, von Computerspielen zu erfahren – wie und warum diese nicht fertiggestellt, ausgeliefert – eben nicht auf den Markt gebracht wurden. Die BILD-Zeitung kann allerdings noch flacher als die meisten Spiele-Journalisten, und obendrein hat die Redaktion der BILD nicht den Druck, möglichst frühzeitig alle Games testen zu müssen. Was soll man von „weissagerischen“ Zeilen wie diesen halten?

Die Gründe sind vielfältig: In den meisten Fällen ist die Weiterentwicklung der Spiele zu teuer. Oder den Herstellern fällt erst während der Produktion auf, dass sie das Spiel inhaltlich nicht überzeugt. Doch auch technische Probleme können dazu führen, ein angekündigtes Spiel vollständig einzufrieren.“
BILD

Das ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Schade, dass da nicht aufgearbeitet wird, ob vielleicht eine finanzielle Schieflage der Entwickler, ein Krach zwischen Beteiligten, ein Wechsel in der Firmenspitze, oder viele andere Gründe zur Nicht-Marktreife von sage und schreibe acht Computer- und Videospielen führten, über die die BILD berichtet (vgl. BILD-Zeitung).


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