Apple Quartalszahlen für Q1/2009: Erneut ein Rekordquartal

ml, den 21. Januar 2009
Börsenkurse
Börsenkurse, Bild: CC0

Etwas verwirrend ist das schon immer: Apple präsentiert die Quartalszahlen für das (fiskalische) erste Quartal 2009, gemeint sind aber die Zahlen für das letzte Kalenderquartal 2008. Die gerade bekannt gewordenen Quartalszahlen bezeugen für Apple erneut ein Rekordquartal. Der Gewinn liegt bei 1,605 Milliarden US-Dollar, der Umsatz mit 10,2 Milliarden Dollar deutlich über den Erwartungen der Analysten.

Umsatz und Gewinn

Bei Umsatz und Gewinn lag Apple im ersten Quartal 2009 wieder einmal über den eigenen und den Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen setzte in den drei Monaten Oktober bis Dezember 2008 insgesamt 10,2 Milliarden US-Dollar um und konnte daraus einen Gewinn von 1,605 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte Apple 9,6 Milliarden Dollar umgesetzt und 1,58 Milliarden Dollar verdient.

46 Prozent seines Umsatzes machte Apple im Ausland. Die Bruttogewinnmarge lag deutlich niedriger als in den Vorquartalen bei 20,9 Prozent. Grund hier für waren Investitionen in neue Produkte. An Barreserven verfügt Apple jetzt über 28 Milliarden Dollar.

So ließ Steve Jobs es sich nicht nehmen die Quartalszahlen mit den Worten „Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, sind wir mehr als zufrieden das beste Quartal in der Geschichte von Apple zu vermelden, in dem wir erstmals die 10-Milliarden-Dollar-Grenze beim Umsatz überschritten haben.“, zu kommentieren.

Macs

Beeindruckend auch die Zahl der verkauften Macs. Trotz der wirtschaftlich schweren Zeiten brachte Apple 2,5 Millionen neue Macs unter die Leute. Das Wachstum gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal beträgt 9 Prozent. Interessant bei dem Wachstum ist die Verteilung: während das Wachstum in den USA nur 2 Prozent betrug, waren es im Rest der Welt 16 Prozent. Eine Sonderstellung nimmt Kanada mit 20 Prozent Wachstum gegenüber dem ersten Quartal 2008 ein.

Bei den Macs spielen die mobilen Geräte eine immer größere Rolle. Von den 2,5 Millionen verkauften Geräten waren 1,79 Millionen (71 Prozent) ein MacBook, MacBook Air oder MacBook Pro. Gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung von 34 Prozent. Der Umsatz mit Mobil-Macs stieg auf 2,5 Milliarden Dollar (+23 Prozent). Der Umsatz mit Desktop-Macs ging dagegen um ein Viertel auf 728.000 Rechner zurück. Der Umsatz fiel um 31 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Dollar.

iPod und iTunes

Die Verkaufszahlen bei den iPods scheinen sich mittlerweile auf recht hohem Niveau bei etwas mehr als 22 Millionen Geräten eingependelt zu haben. Insgesamt konnte Apple im Weihnachtsgeschäft 22,7 Millionen und damit knapp eine halbe Million mehr Geräte als im ersten Quartal 2008 verkaufen. In den USA, Großbritannien und Australien konnte sich der iPod erneut mit einem Marktanteil von über 70 Prozent behaupten. In Japan kommt der iPod auf etwas über 60 Prozent Marktanteil.

Während der Verkauf von iPods in den USA um 3 Prozent sank, konnte das Wachstum durch die Verkäufe im Ausland erreicht werden. Im iTunes Store wuchs der Umsatz um 25 Prozent auf 1,01 Milliarden Dollar.

iPhone

Die Anzahl der verkauften iPhones konnte Apple von 2,32 Millionen im ersten Quartal 2008 auf 4,4 Millionen im zurückliegenden Quartal nahezu verdoppeln. Ob der vor kurzem gestartete Verkauf von iPhones bei Walmart diese Zahlen in Zukunft noch weiter steigern kann, ist, so die Aussage von Peter Oppenheimer, noch ungewiss.

Insgesamt muss man Apple für die Performance beim iPhone Respekt zollen. Beim Start 2007 plante man 2008 10 Millionen Geräte zu verkaufen und damit 1 Prozent Marktanteil zu erreichen. Insgesamt waren es 2008 fast 12 Millionen Geräte und Apple liegt damit fast 20 Prozent über der eigenen Planung.

Apple Stores

Der Umsatz der Apple Stores stieg im letzten Quartal leicht um ein Prozent auf 1,74 Milliarden Dollar. Während jeder Apple Store im ersten Quartal 2008 noch durchschnittlich 8.5 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaften konnte, so waren es diesmal nur noch 7 Millionen Dollar. Allerdings wurde 2008 auch die Zahl der Apple Stores wieder deutlich gesteigert. Insgesamt gibt es jetzt 251 Apple Stores und jeder wird pro Woche im Schnitt von 14.400 Personen besucht. Nach wie vor sind knapp 50 Prozent der Besucher Switcher. 2009 möchte Apple weitere 25 Stores eröffnen die Hälfte davon außerhalb der USA.

Ausblick

Für das zweite Quartal 2009 erwartet Apple einen Umsatz zwischen 7,6 und 8 Milliarden Dollar. Der Gewinn soll zwischen 0,90 und 1 Dollar je Aktie liegen. Das zweite Quartal ist traditionell das schwächste des Jahres und Apples Prognosen sind meist sehr konservativ. Einfluss auf das laufende Quartal hat laut Apple weiter die schwache Wirtschaftslage, wobei Apple hier eine Stabilisierung gegenüber dem Weihnachtsquartal erwartet. Die Bruttogewinnmarge soll wieder auf 32,5 Prozent steigen.

Conference Call

Die Frage nach einem Billig-iPhone wurde von Peter Oppenheimer negativ beantwortet. Es wird von Apple kein Billig-iPhone geben, denn Apples Ziel ist es nicht der zahlenmäßige Marktführer zu werden, sondern das beste Mobiltelefon der Welt zu bauen.

Ein Apple-Netbook wird man in nächster Zukunft auch nicht sehen. Apple schaue zwar auf den Markt und sammle Ideen, aber die Nachteile wie z. B. ein kleiner Bildschirm und Mini-Tastaturen überwiegen momentan.

Neuigkeiten verkündete Tim Cook zum Thema Apple TV. Gegenüber dem ersten Quartal 2008 konnte Apple dreimal mehr Geräte verkaufen. Man betrachte das Apple TV zwar weiterhin als Hobby, aber der iTunes Filmausleih habe dem Geschäft deutlich geholfen.

Eine interessante Aussage machte Tim Cook zum Thema Pro-Kunden. Der Anteil des Pro-Geschäfts ist in den letzten Monaten deutlich gesunken. Verantwortlich wird dafür die momentane wirtschaftliche Situation gemacht, denn viele Unternehmen hätten ihre Budgets drastisch gekürzt.


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