Der Rest vom Blogschrott
Alexander Trust, den 1. September 2008Neuer Besitzer, alte Inhalte… – für einige Zeit waren es sogar neue Inhalte, die aber wenig Inhaltliches zu bieten hatten. Wie jeder dort draußen, so hat auch der Eckl Licht und Schatten. Da ich selbst von Don Alphonso für meine Bemühungen immer wieder mein Fett weg bekommen habe, sollte ich nicht mit Steinen aus dem Glashaus werfen, allerdings wundern mich einige Dinge beim Verkauf von Blogschrott doch sehr.
Noch am 10. August suchte Yannick jemanden, der ihm ein neues Logo designte. In der Folge dann wollte er sein Blog komplett abstoßen und fand, wie es scheint, einen Käufer in Herrn X. Dieser bekam prompt die Quittung für sein Vorgehen mit Layer-Ads und RSS-Feedreader-Werbung. Die Blogosphäre tat ihren Unmut darüber kund.
Gereizt von der eigenen Geschäftstüchtigkeit
Yannick allerdings rüpelte ebenfalls durch Kommentare, weil er gereizt gegenüber Vorurteilen auftritt, die seine junge Geschäftsfähigkeit in Frage zu stellen scheinen. Es ist so eine Sache mit der Geschäftstüchtigkeit. Ich erinnere mich noch gut, kein halbes Jahr ist es her, dass ich mich beim Blogschrott-Blogger erkundigte, ob er nicht mit mir und anderen, innerhalb Deutschlands Turniere in Videospielen veranstalten wollen würde. Jeder Blog würde darüber berichten und wir hätten uns auf die Suche nach Sponsoren gemacht. (Anfang Oktober wird stattdessen in Remscheid ein ProEvo-Turnier stattfinden, näheres dazu, wenn ich die Seite eingerichtet habe und die ersten Teilnehmer vielleicht sogar samt Konterfei eingetragen haben werde.) Die Resonanz unter den mir bekannten Bloggern war bescheiden, drum hat sich innerhalb der Blogosphäre in dieser Sache (noch) nichts ergeben. Leider!
Warum ich diese Geschichte gerade herausgreife? Ich könnte in meiner ICQ-History suchen und das Gespräch mit dem Jungunternehmer heraussuchen, der z. B. in den Blogkommentaren beim Stoibär gereizt die falschen Töne anschlägt und mit Vorurteilen gar nicht gut umgehen kann, wie es scheint. Yannick wird Arroganz attestiert, er selbst nennt es gesundes Selbstbewusstsein (vgl. Kommentare bei Basic thinking).
Die Katze aus dem Sack? – Gut, also, was mich irritiert bei der ganzen Sache: Warum regt Yannick sich dermaßen darüber auf, und vor allem, warum hat er sein Blog überhaupt verkauft? Letzteres kann nur er uns beantworten. Zu ersterem möchte ich die Anekdote aus dem ICQ-Chat stiften, natürlich nicht zitierend, aber sinngemäß: Denn damals meinte der ehemalige Blogschrott-SEO zu mir, dass er wegen der Videospielturniere nicht adhoc zusagen könnte, sondern vorher seine Eltern fragen müsste, weil er schließlich ihren Wohnraum für die Aktionen zur Verfügung stellen müsste.
Das ist nicht im Geringsten peinlich, sondern in meinen Augen ganz normal. Aber das zeigt eben die Limitiertheit von Yannicks Entscheidungsspielräumen. Er gebiert sich auf der einen Seite total erwachsen. Trotzdem pfeift er Leute an, die seine Minderjährigkeit in den Fokus stellen, wenn sie seine Geschäftstüchtigkeit bewerten. Und warum muss er in anderen Dingen dann Mama und Papa erst fragen? Vielleicht liegt aber ja gerade da der Hase im Pfeffer begraben.
Ich für meinen Teil werde den neuen Besitzer der Domain anschreiben, dass ich dem Verkauf meiner Daten nicht zustimme, und er sie entweder löschen kann, oder aber Gefahr läuft, sich mehr als nur unbeliebt zu machen. Meine Kommentare tat ich bei Yannick abgeben und nicht bei Herrn X. Ich habe mit Herrn X keinen Vertrag, und Yannick als dt. Blogger hat natürlich seine LeserInnen darüber aufgeklärt, dass Daten auch in Form von Kommentaren gespeichert werden. Vom Verkauf war jedoch dort nie die Rede. Mal schauen, wie X die Sache sieht.
Und, bevor jemand denkt, ich wollte ihm Böses. Ganz im Gegenteil, ich versuche nur, zu verstehen. Denn gut fand ich bspw., dass Yannick sich von Trigami gelöst hat, und einsah, dass er gegen die AGBs dort verstieß. Konsequenter, als die Hinhaltetaktiken manch anderer Jungblogger, frei nach dem Motto: Wenn die nichts sagen – ich sag auch nichts. Das wiederum zeugt von keinem wirklichen Unrechtsbewusstsein bei den anderen, sehr wohl aber bei Yannick.