Tutorial: Weiter funken mit WDS
ml, den 21. April 2008WLAN ist eine feine Sache. Für die Vernetzung werden keine störenden Kabel benötigt und mit einem Mobilrechner ist man auch innerhalb der Wohnung mobil und kann das Gerät z. B. zum Surfen mit aufs Sofa nehmen oder sich aber an schönen Tagen auch auf den Balkon zurückziehen. Das Problem hierbei ist, dass man eine möglichst günstige Stelle für den WLAN-Accesspoint findet, damit das Signal sowohl im Wohnzimmer als auch auf dem Balkon ausreichend stark ist. Durch Stahlbetonwände und andere Hindernisse wird das WLAN-Signal spürbar gedämpft, sodass man an einigen Orten in der Wohnung unter Umständen keinen Empfang hat. Hier kann ein WDS-Netzwerk helfen.
Mit Hilfe des Wireless Distribution Systems (WDS) kann man die Abdeckung eines WLANs durch weitere Basisstationen verbessern. Ein Accesspoint, praktischerweise der DSL-Router, agiert als Hauptstation. Weitere Accesspoints werden dem Netzwerk als Remote-Stationen hinzugefügt und erweitern damit den Empfangsbereich. WDS wird von Apples Airport-Hardware unterstützt. In diesem Tutorial zeigen wir euch, wie man eine Airport-Station als Remote-Basisstation in einem WDS-Verbund konfigurieren muss.
Szenario
Das in diesem Tutorial erläuterte Setup dient mir zu Hause, um nicht WLAN-fähige Rechner im Arbeitszimmer über den DSL-Router im Wohnzimmer ans Internet anzuschließen. Ein Kabel zu verlegen, um den Switch an den Router anzuschließen war keine Option.
Als DSL-Router kommt ein Speedport W701V mit aktueller Firmware zum Einsatz. Dieser Accesspoint ist später auch die Hauptstation im WDS-Verbund. Im Arbeitszimmer steht eine Airport Extreme Basisstation („Ufo“) der ersten Generation mit der Firmware 5.7. An diese ist ein Switch angeschlossen, an den wiederum weitere Rechner angesteckt sind.
Sicherheit
Über die Sicherheit von WLANs ist schon viel geschrieben worden. Fakt ist, dass das WEP-Verfahren recht unsicher ist und deshalb nur noch das WPA-Verfahren benutzt werden sollte. Allerdings hat WPA einen entscheidenen Nachteil, der den Einsatz in WDS-Netzwerken verhindert: bei WPA werden die Hardware-Adressen (Mac-Adresse) der Teilnehmer verschlüsselt. WDS basiert aber auf der Kenntnis der MAC-Adressen. Deshalb kann hier WPA nicht verwendet werden und es muss stattdessen auf das unsichere WEP ausgewichen werden.
Einstellungen vornehmen
Bevor wir die Einstellungen vornehmen, benötigen wir noch die MAC-Adressen der Airport-Station (WLAN-Interface) und des DSL-Routers. Die MAC-Adresse der Airport-Station erfährt man am schnellsten über das Airport Admin Dienstprogramm.
Beginnen wir zunächst damit unseren DSL-Router so zu konfigurieren, dass wir weitere Basisstationen dem Netzwerk hinzufügen können. Beim Speedport W701V geschieht dies über ein Web-Interface.
Dort aktivieren wir die Repeater-Funktion und tragen die MAC-Adresse der Airport-Station ein.
Als Verschlüsselungsmethode wählen wir WEP. Dazu muss man anschließend einen 128 Bit langen Schlüssel wählen, der aus 32 Zeichen besteht. Damit ist die Konfiguration des DSL-Routers bereits abgeschlossen.
Ihr konfiguriert die Airport-Station über das Airport Admin Dienstprogramm.
Bei den Einstellungen für das Airport-Netzwerk wählt man den gleichen Namen für das Netzwerk wie auf dem DSL-Router. Bei der Netzwerksicherheit wählt man WEP mit 128 Bit Schlüssel und gibt das Kennwort ein, welches man auf dem DSL-Router vergeben hat.
In den Interneteinstellungen wähl man „Airport (WDS)“ als Verbindungsmethode aus. Als MAC-Adresse muss die des DSL-Routers eingetragen werden. Wir wollen, dass sich weitere Rechner drahtlos an dieser Station anmelden können. Deshalb setzt das Häkchen dafür. Konfiguriert die weiteren Felder ebenfalls manuell.
Wählt als IP-Adresse eine freie IP-Adresse im Netzwerk. Stellt die Subnetzmaske entsprechend der Netzwerkkonfiguration ein. Als Routeradresse tragt Ihr die IP des DSL-Routers ein.
Deaktiviert die Option selbstständig IP-Adressen zu verteilen in den Netzwerkeinstellungen der Airport-Station. Denn dies übernimmt bereits der DSL-Router als DHCP-Server. Tut man das nicht, kommt es hier schnell zu IP-Konflikten und weiteren unangenehmen Problemen.
WDS-Einstellungen vornehmen
Zu guter Letzt müssen noch die WDS-Einstellungen vorgenommen werden. Die Airport-Station soll als Remote-Station arbeiten. Außerdem wollen wir weitere Clients an dieser Station zulassen, schließlich wollen wir den Bereich unseres Netzwerks vergrößern. Tragt bei der Haupt-Airport-ID nochmal die MAC-Adresse des DSL-Routers ein. Denn dieser findet ihn sonst nicht automatisch. Das klappt scheinbar nur mit Apple-Hardware (z. B. Airport Express).
Das war’s. Anschließend startet man die Airport-Station neu. Dann arbeitet sie als Remote-Station im WLAN und vergrößert dessen Abdeckung.