StudiVZ verpasst Integration
Alexander Trust, den 4. August 2007Der Businessplan von Facebook, vielmehr das geplante Geschäftsverhalten für die nahe bis mittelfristige Zukunft sieht so aus, dass das Soziale Netzwerk des Mark Zuckerberg sich innerhalb Europas nun einen Namen machen möchte. Nachdem das amerikanische Netzwerk primär als Gemeinschaft für Studenten an den Start ging, öffnete es sich sukzessive weiteren Teilnehmern.
Wie alle wissen, bin ich ein Kritiker des Gebarens von Dariani und Co. gewesen. Neuerliche virale Ekelkampagnen scheinen wenig von dem zu realisieren, was man zum Beispiel ankündigte – sich der Verbesserung des Bildungssystems anzunehmen beispielsweise. Facebook, so heißt es, wächst täglich um ungefähr 150 000 Nutzer. StudiVZ indes stagniert mehr oder weniger. Bei gestrigen Wartungsarbeiten bekam der Nutzer eine Meldung, dass die Infrastruktur für 2,6 Millionen Nutzer sich nicht von selbst warten könne. Tut Facebook denn gut daran, sich der Integration zu öffnen? Es ist gut, dass es die Gruppen gibt. Geschlossene Gruppen, in denen sich Zirkel des Vertrauens herausbilden können. Wie bereits vor einiger Zeit berichtet, öffnete sich Facebook im Mai bereits für die externe Anwendungsentwicklung und machte dabei andere zum Legostein.
In der Art und Weise, wie die Gruppenfunktion in beiden Netzwerken vorhanden ist, bieten beide weiterhin die Möglichkeit der Exklusivität. Dies ist wichtig. Das sagen uns Berichte aus akademischen Kreisen, die das Verhalten und die Dynamik von Gruppen(mitgliedern) analysieren, auch im Bereich von sozialen Netzwerken. RW von Gruendernet.de ist allerdings der Auffassung, dass StudiVZ die Integration verschlafen habe, und der Businessplan des virtuellen Holtzbrinck-Netzwerks diese bislang nicht vorsieht. “Es wird interessant zu sehen”, schreibt RW, “welche Rolle studivz noch spielt, wenn facebook über den großen Teich schwappt […]?” (RW @ Gruendernet.de) Er spricht sogar davon, dass bei erfolgreicher Expansion durch Facebook Holtzbrinck an seine Grenzen stoßen würde und spätestens zu diesem Zeitpunkt über einen Verkauf des Netzwerks wird nachdenken müssen (vgl. Businessplan / Facebook auf Gruendernet.de).
Eine Anmerkung zu der deutschen Seite Gruendernet.de sei noch erlaubt. Sie hat ihren Sitz offenbar ebenfalls in Berlin. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, diese Information in einem entsprechenden Impressum auf der Webseite einzusehen, vielmehr muss man sie sich auf Umwegen erhaschen. Es scheint, als seien die Verantwortlichen dort nicht ganz über die Praxis von Impressum und Datenschutzerklärung informiert, und das, wo doch sogar eine Aktiengesellschaft dahinter steckt.