Ali I.: wie man sein Kind verkauft

Alexander Trust, den 2. Juni 2007
Kinder vertrauen ihren Eltern
Kinder vertrauen ihren Eltern, Bild: CC0

Internet, März 2007, wir schreiben den Stein des Anstoßes. Wir, das sind diejenigen, die nun unter „Fall 1“ auf der Blogkillerseite von Ali I. geführt werden. Ich stolperte, wie ich schon damals („Eltern sollen, dürfen, müssen…?!“) schrieb, beim Andy Brandl von der Blog-Abfertigung über dessen Beitrag (”Wir wollen wilde Webseiten“) zu diesem Sommermärchen der Blogosphäre. Dem Brandl Andy gebührt in diesem Fall die Rolle des Columbus, schrieb er seinen Artikel doch am 15ten März. Peter Wilhelm vom Dreibeinblog war es gegönnt, ebenfalls ein paar Worte zu verlieren (”Der neue Führer heißt Tayger – Skandal: Türke macht Hitlerbaby!“).

26. März: Erste Offensive folgt lahmenden Fußes

Geduld ist eine Tugend, die Ali I. beherrscht. Wahrscheinlich ist er bei Konfuzius selbst in die Lehre gegangen. Zehn Tage später deckte er das Dreibeinblog und die Blog-Abfertigung mit einer ersten Kommentarsalve ein. Wie aus der Pistole geschossen kamen Worte, die in ihrer Einzigartigkeit als kopierte Weisheit einschlugen wie eine Bombe.

„[…] dazu sage ich HALT! nur weil es diese Kranken gibt mach doch ich nicht die Neugeborenen Baby Fotos raus oder einen Schwarzen Balken hin. Euch Deppen verdanken Alle die meinen Humor verstehen das ich Fotos entfernt hab. […]“ (Ali I. in der Blog-abfertigung und/oder wahlweise im Dreibeinblog vgl. Kommentar Nr. 15).

Pädophilen, so gibt Ali I. der Welt zu verstehen, würde er sich nicht beugen. Aber wegen den Bloggern Andy und Peter entfernt er Fotos. Soll uns das nun adeln? Ach halt, hier ist ja ein Widerspruch in sich versteckt. Ali I.s Kriegsführung steckt jedoch voller Widersprüche. Es wird Zeit, diese aufzudecken, und auch zu begründen, warum hier ein Vater sein Kind verkauft.

27. Mai 2007: gut durchdachte, zweite Offensive

Ali I. schlägt wieder zu. Anderthalb Monate später schnüffelt er wie der Wolf gegen den Wind, dass das nicht Alles gewesen sein kann. Und richtig: Er hatte etwas vergessen, etwas Wichtiges. Dort war noch ein Blog. Mein Blog, unser Blog (denn Timo und Heinz-Peter Tjaden schreiben hier ebenfalls). Doch für Ali I. ist alles so, wie er es sehen will. Er pirscht sich durch den Blogmatsch und brüllt ein ums andere Mal: „Ihr seid so cool.“ – Sind wir das? Wir benutzen vorgefertigte Scripte (er meint WordPress). Schau in die Webarchive Ali, wollen wir ihm zurufen, und sieh, wie wir selbst mit unserer Hände Schweiß unsere Seiten bauten, und das schon mehr als zehn Jahre. Doch, da ist Ali schon wieder fort.
Aus dem Hinterhalt schlägt er zu. Eins, zwei, drei – jeder Schuss ein Treffer:

 

„1. Sich über die Aufmachung einer Babyseite aufregen aber selber ein vorgefertigtes Script zu verwenden ist wirklich das Letzte!!! klingt wie über ein Restaurant um die Ecke Lästern aber zu hause nur 5Min Terrine von Maggi zu Kochen.”
Ali I.

Aufregen, möchte man ihm sagen, Ali, Aufregen ist das, was du getan hast. Künstlich. Doch dazu später mehr. GoldgenDJ-Elektron (schlimm dieses YouTube) und jetzt Blogkiller… ganz authentische Webseiten, die keine vorge… auf denen sich Gästebuch-Scripts, Hintergrundvertonungen und Bildergalerien wiederfinden, die sich dort pudelwohl zu scheinen fühlen. Das ist ja wohl… bok bok – Ob man einem Krieger seinen Lutscher wegnehmen darf? Wenn Ali nun noch die Illusion geraubt würde, wenn man ihm erzählte, dass mancher Blogschreiber aus einer Familie stammt, in der es Meisterküche von Meisterköchen gäbe, ob er dann Nudeln mit Soße gegen Antidepressiva austauschen würde?! Behalten wir das besser für uns, Freunde der Sonne, sonst ist was los im Freistaat Bayern.

Ali I. – von oben herab

„2. Den Bloglesern Möglichkeiten zu nennen wie man an bestimmte Adressen kommt HA HA HAAAA , sagen sie mal halten sie ihre Leser für sooo blöd das sie dies nicht selber könnten???? haben sie noch nie was von Google gehört??? HA HA HAAAA“
Ali I.

Leser wollen sich informieren, und nicht jeder kann alles wissen. Dass Ali nicht alles weiß, und wie sehr „von oben herab“ er ist, offenbart er beispielsweise am 30. Mai:

„[…] Wer will das wissen????
Hat nicht jeder eine Kamera zu hause?? […]“
Ali I.

Nein Ali, nicht jeder hat eine Kamera zu Hause. Weil eine Kamera Geld kostet, und es Leute in unserem Land gibt, die sich eine Kamera nicht leisten können. Es gibt auch Leute, die nicht mal einen Keller haben, in den sie zum Lachen gehen könnten, weil ein Keller eine Art von Luxus ist – zusätzlicher Stellplatz eben, der Geld kostet. Und es soll auch Leute geben, die keine Getränkekisten haben, weil sie das Geld für das Leergut nicht aufbringen könnten. Es gibt Leute, die die Anziehsachen für ihre Kinder im Second-Hand-Shop kaufen, manche, weil sie es wollen, andere, weil ihnen keine Wahl bleibt. Es gibt unheimlich viele Kinder, die in Armut aufwachsen. Also sei froh, dass klein Tayger es gut hat, und lass uns bitte mit deinem Opportunismus in Ruhe.
Noch mehr Ali-”von oben herab”? Bittesehr. Danke gleich (am 01. Juni):

„Ach ihr Lieben,
ich hatte schon 2002 Lesereinträege wovon ihr jetzt nur Träumen könntet!!!
http://www.goldgen.de/altesgb.htm“
Ali I.

Schwanzvergleich, wie man es in der Websprache nennt. Ali legt also Wert auf eine Handvoll Gästebucheinträge, weil dort eine Handvoll Leute Ali eigentlich nur sagen wollten, dass sie einen Chat brauchen, Ali aber keinen anbietet. Wir sind also seine Lieben? Und das, wo er uns nicht kennt. Das ist ja, aber sowas… bok bok

Ali I. – auf dem Holzweg

Eigentlich könnte ich hier jetzt schon einen Roman schreiben. Man weiß bei dieser Ali-Geschichte nicht, wo man anfangen und wo man aufhören soll. Ali ist nicht nur opportunistisch, sondern auch auf dem Holzweg. Am 31. Mai:

„P.s. Danke an euch alle, durch euch ist www.Blogkiller.de bei Google nun Platz 1. (erst ein Tag online)
lg. euer Ali“
Ali I.

Stichwort “blogkiller” bei Google eingegeben. Seite 1? Fehlanzeige. Seite 2? Fehlanzeige. – Zwischendrin sei erwähnt, dass es bislang nur 108 Einträge bei Google zum Stichwort Blogkiller gibt (Seiten aus Deutschland). Ergo versteht der Blogkiller-Vater Ali I. nicht so wirklich viel von SEO auf diesem wenig umkämpften Gebiet. Seite 3 vielleicht? Fehlanzeige. Seite 4 – die letzte, die Google dann ausgibt. Auch hier findet sich nicht der Blogkiller von Ali I. Schade, schade. Aber auch wenn man nach Blogkiller.de, oder www.blogkiller.de sucht, und auch, wenn man dies nicht nur für Seiten aus Deutschland tut, spuckt Google nicht die Seite von Ali I. aus. Wonach hat Ali also gegoogelt? Oder hat er gedacht, das merkt niemand?

Die Akte Blogkiller

Sie wird länger und länger. Ob Ali sich einen Bart stehen lässt? – Geschrieben haben mittlerweile so einige über Ali und Ali über diese. Auf Blogkiller gibt es jetzt schon 13 Fälle (Stand: 02.06.2007, 12:38 Uhr). Fall 1 sind, wie erwähnt, der Andy, der Peter und meine Wenigkeit. Fall 2, Armin Meier vom Farliblog.

Ulrich Birla von Leonope hat nur einen Kommentar auf einer der Seiten hinterlassen und wurde zu Fall 3. Anders als hier kann man aber von Blogkiller nicht zu Leonope gelangen, da Ali leider leider den falschen URL verlinkt hat. Sven Linckels wird zu Fall 4 stigmatisiert. Fall 5 leidet leider unter akuter Persönlichkeitsspaltung, ihn gibt es zwei Mal (weil Ali sich verzählt hat?). Gerlinde M. Berghold ist eines der Alter Egos davon. Der Teddykrieger Uwe Werner ein anderer. Fall 6: Frau Michaela Rombeck-Ressing von ge-bloggt. Ali kündigt sie mit einem Wortwitz Versprecher an und charakterisiert ihr Blog dann als bescheiden. An dieser Stelle ist es Zeit, wieder einen Punkt auf Alis Opportunismusskala anzustreichen und außerdem für ein paar Sekunden inne zu halten. Denn Ali hat hier auf Sajonara in den Kommentaren mächtig Theater wegen des Worts “bescheiden” gemacht. Nun schreckt er selbst nicht davor zurück, es einzusetzen. Entweder ist er jetzt darüber aufgeklärt, oder sein ganzer Zirkus war nur eine Schmierenkomödie.

Warum Ali I. ein Opportunist ist

Ich verzichte darauf, alle 13 bisherigen Fälle aufzuzählen, obwohl sie es verdient hätten, erwähnt zu werden – allerdings aus anderen Gründen als Ali annimmt. Sind wir doch gerade an dem Punkt angelangt, wo der gordische Knoten geplatzt ist. Die ganze gespielte, heuchlerische Aufregung – Ali, du bist eine Dramaqueen! – schlägt dem Fass den Boden aus. Wegen “uns” (Andy, Peter und mir) hast du deine Seite (http://www.tayger.de) zugemacht?! Erst lügst du, und dann spielst du das Fähnchen im Wind?! Der geneigte Leser kann durch die Kommentare der Blogs tingeln und wird sehen, wie Ali jetzt sogar Leute einlädt, auf Partys zu kommen. Bald werden wir Postkarten von ihm im Briefkasten haben, auf denen uns DJ-Elektron-CDs angeboten werden?

Du verkaufst dein Kind, und zwar richtig. Du hast riesen Trouble produziert, und willst uns an den Pranger stellen?! Ich habe versucht, dich ernst zu nehmen, aber bei so viel Doppelmoral, wie du sie an den Tag legst, machst du dich selbst zum Gespött der Leute. Wer ist denn jetzt an was Schuld?! Alle Familien der Welt können die Pipi-Bilder von deinem Tayger sehen und du prahlst mit irgendwelchen Gästebucheinträgen und benutzt urheberrechtlich geschützte Bilder um deine Kalauer meistbietend zu veräußern. Wenn ich Du wäre, würde ich mir gut überlegen, was Du hier oder woanders als nächstes kommentierst, damit du nicht deine Glaubwürdigkeit vollends verspielst. Du führst Leute in die Irre, die dir vertrauen, und sich auf deine Seite stellen, weil sie denken, du wärst ein armer, stolzer Familienpapa und dann ziehst du so eine Show ab. Das ist ja wohl… bok bok

Erbärmlich ist aber Alis Schlusswort hier, dass ihm bei Thomas Gigold in den Kommentaren heraus gerutscht ist:

“[…] aber was Interessieren mich andere ihre Regeln??? […]”
Ali I.

So einer bist du also.

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Eine kleine Linkliste zur Ali I.-Blogkiller-Geschichte in der Blogosphäre zur Abrundung (erbitte Hinweise zur Vervollständigung):


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