CeBit 2007: Rundgang
ml, den 17. März 2007Seit Donnerstag findet in Hannover die CeBit statt. Selbst wenn Apple seit 1999 nicht mehr als Aussteller auf dieser Messe präsent ist, so gibt es dennoch für Mac-Anwender an dem einen oder anderen Stand etwas Interessantes zu entdecken.
Triple Play
Der Trend bei den Telekommunikationsunternehmen geht dieses Jahr ganz klar in Richtung Triple Play. So nennt man die Kombination von Telefonieren, Internet und Fernsehen über die (Breitband-)Internetverbindung, zumindest die Telekom im Marketingsprech. Beim Telefonieren kommt natürlich die VoIP-Technik zum Einsatz. Um all diese Technologien zusammenzuführen, benötigt man natürlich die passende Hardware und der Berliner Hersteller AVM ist auf diesem Gebiet mit seiner Fritz!Box schon länger einer der führenden Anbieter. Als Ergänzung dazu wurde der Fritz!Mini vorgestellt, der ein VoIP-Telefon, einen POP-E-Mail-Client, Newsreader (via RSS) und Internetradio-Client in sich vereint.
Virtualisierung
Parallels und VMWare sind mit eigenen Ständen auf der CeBit 2007 vertreten. Jedoch scheint die Motivation bei den beiden Firmen recht unterschiedlich zu sein. Während man bei Parallels sichtlich stolz auf den Erfolg ist und einige Details über zukünftige Versionen verriet, gab man sich bei VMWare wortkarg und unmotiviert („Wir schauen mit Fusion mal, wie sich der Mac-Markt entwickelt.“). Eine Herausforderung an einen Konkurrenten hört sich anders an.
Lifestyle
Nachdem sich die Meldung, dass Apple seit 1999 zum ersten Mal wieder auf der CeBit ausstellt, nach dem richtigen Lesen der Pressemeldung, schnell als Ente erwies, verknüpften sich trotzdem hohe Erwartungen an diesen Sonderteil der Ausstellung.
Letztlich war er aber eine Enttäuschung. Es wurden unterschiedliche Varianten von Wohnzimmern mit digitalen Geräten ausgestellt. Dazu gehörten Flachbild-Fernseher, Media-Center-Lösungen, Lautsprecherstationen für den iPod und ein iMac. Am interessantesten waren noch die intelligenten Bilderrahmen, die von einer Speicherkarte gefüttert, die Bilder einer Digitalkamera anzeigen können.
Gamer und Poweruser
Über mehrere Hallen erstreckte sich das Angebot für Spieler und Poweruser auf der CeBit 2007. Es gab Grafikkarten zu bestaunen, deren Kühllüfter schon stark an Turbinen erinnern, Gehäuse, Motherboards und zahllose Komponenten, die das letzte Quäntchen Leistung aus dem Rechner holen sollen.
Ansonsten ist dieser Bereich aber eher von der Vermarktung als von der Präsentation konkreter Produkte geprägt. Intel versucht seine aktuelle Prozessorlinie als die weltbeste Spieleprozessoren zu vermarkten, während AMD die Vorzüge der Integration des Grafikspezialisten ATI preist.
Vermischtes
Bei den Streifzügen durch die einzelnen Hallen, entdeckt man hin und wieder etwas von Apple. Der iPod scheint gerade bei vielen asiatischen Händlern immer noch großes „Vorbild“ für das Produktdesign zu sein. Ältere Geräte aus dem Hause Cupertino dürfen schon mal Pate stehen, beispielsweise bei Tulip.
Witzig war der Stand einer Firma, die eine Groupware auf Linux-Basis anbietet und die Produktpräsentation dann aber auf einem Mac innerhalb einer virtuellen Maschine durchführte. Kommentar eines Mitarbeiters dazu: „Kennen Sie einen schönen Linux-Desktop? Ich nicht und deshalb nehmen wir hier Mac OS X.“
Zu guter Letzt kam ich noch am (momentan) weltgrößten Flachbild-Fernseher von Sharp vorbei. Das Gerät hat eine Bilddiagonale von sagenhaften 108 Zoll. In der Höhe schafft es das Gerät locker auf anderthalb Meter. Da bekommt das Wort Fernsehen eine ganz neue Bedeutung, denn ein Mindestabstand von 4 oder 5 Meter zu diesem Gerät ist Pflicht, will man sich nicht die Augen verrenken.
Fazit
Der Trend, dass sich die CeBit wieder mehr hin zu einer Fach- als zu einer Consumer-Messe entwickelt, ist schon deutlich spürbar. Nächstes Jahr soll dem durch Verkürzung des Messezeitraums Rechnung getragen werden.
Selbst wenn Apple selbst nicht auf der Messe präsent ist, so kann man doch an einigen Ecken auf Apple-Produkte treffen. Gerade für das iPod-Universum kann man zahlreiches Zubehör finden.