Warum gewinnt die Readers Edition den Lead Award?
Alexander Trust, den 2. März 2007Wer kürt die Gewinner der Lead Awards? Denn die Readers Edition hat diesen Preis jetzt gewonnen, zumindest eine Urkunde erhalten, als Weblog des Jahres 2007.
Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht für all jene Blogs, die in den deutschen Blogcharts vor der Readers Edition rangieren?
Nicht nominiert
Es ist zudem erstaunlich, dass die Readers Edition mit einem Preis ausgezeichnet wurde, da sie gar nicht nominiert war.
Neu-Moderator Felix Kubach erklärte, dass die verliehene Urkunde so etwas wie der vierte Platz sei, und eher „einer lobenden Anerkennung der Arbeit“ der Readers Edition gleichkäme. Tatsächlich haben ja die Nutzer die meiste Arbeit geleistet und von diesen wurden zuletzt einige der besonders aktiven vor die Tür gesetzt.
Könnte es nicht so gewesen sein, dass Michael Meier bei den Machern des Lead Awards auf die Tränendrüse drückte, nur damit die am Ende diese Urkunde haben anfertigen lassen? Ist das nicht auch ein Hinweis darauf, was der Lead Award Wert ist?
Es hieß doch vor gar nicht allzu langer Zeit, die Readers Edition stecke in der Krise. Einige der Moderatoren, einer besonders, der nun nicht mehr mit an Bord der RE ist, er vertrat, zusammen mit einigen bürgerlich-intellektuellen Lesern den Standpunkt, dass der Großteil der Berichterstattung Müll sei und die RE die Qualitätsmaßstäbe erhöhen müsse, wolle man dauerhaft Erfolg haben.
Dieser „Müll“ wird also jetzt mit einem Lead Award ausgezeichnet, obwohl es in den Regularien heißt, „[i]n den Kategorien ‚Zeitschriften‘, ‚Anzeigen‘, ‚Fotografie‘ und ‚Online‘ werden herausragende Arbeiten prämiert.“
Entweder die Lead Awards sind wirklich eine Art Qualitätssiegel. Wenn dem so sein sollte, dann hatten einige bei der RE, die noch mehr Qualität forderten, einfach keine Ahnung. Oder aber der Lead Award ist der Rede nicht Wert, weil er jeden „Müll“ prämiert.