23C3: Console Hacking 2006

Alexander Trust, den 3. Januar 2007
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Felix Domke hielt auf dem 23c3 in Berlin den Vortrag „Console Hacking 2006“ über das Hacken von modernen Konsolen, namentlich Microsofts Xbox 360, Nintendos Wii und Sonys PlayStation 3.

Der Vortrag fasste Ergebnisse zusammen, ging aber wenig ins Detail, was das angewandte Hacken betrifft. Dass Domke sich im Hacken von Videospiele-Konsolen auskennt, möchte niemand anzweifeln. Für Leute die davon keine Ahnung haben, wäre es jedoch interessant gewesen, nicht nur fertige Ergebnisse präsentiert zu bekommen, sondern auch den Weg dorthin. In gewisser Weise kann man den Vortrag daher oberflächlich nennen.

PlayStation 3 sehr schnell

Domke stellte dem Publikum im Saal 1 des Berliner Congress Centers die Konsolengeneration des Jahres 2006 zunächst vor. Bei der Playstation 3 hob Domke die immens hohe Hardwareleistung hervor, und den damit verbundenen, hohen Einstiegspreis als Spielekonsole. Demgegenüber ist die PS3 ein günstiger Blu-ray-Player.

„Next Generation‘ gaming consoles should not be limited to games, they have powerful hardware which we want to exploit for our needs. The talk gives a hardware overview of each of the 3 consoles, an overview of their security systems, as well as an update on hacking the Xbox 360, which has been on the market for about a year.“

Wii nicht konkurrenzfähig

Nintendos Wii hingegen ist hardwareseitig nicht konkurrenzfähig. Domke wies daraufhin, dass die Fernbedienung der Wii, die gleichzeitig für manche Spiele als Eingabegerät fungiert, nicht in irgendeiner Art und Weise technisch kastriert sei, und an die Konsole gebunden.

Es ist möglich die Wii-Fernbedienung ebenso für den heimischen Fernseher oder Computer einzusetzen. Hardwareseitig böte die Wii unheimlich viele Symmetrien zum Vorgänger Gamecube. Die Hardware sei beinahe identisch, hätte nur, salopp formuliert, mehr Pferdestärken und Speicherreserven anzubieten. Aus diesem Grund sei es kein Problem Gamecube-Anwendungen und -Spiele auf der Wii auszuführen. Ein Modus seitens der Hardware, in dem die Ressourcen lediglich künstlich herunter geregelt werden ist von Haus aus integriert.

Erinnerungen an den Brotkasten

Das brachte Domke dazu, eine Analogie zu den Systemen C64 und C128 aufzuzeigen, bei denen es sich genauso verhielt. Anders hingegen funktioniere es beim Sega Mega Drive und dem Vorgänger Master System, oder bei der Playstation 3 und PlayStation 2 und dem jeweiligen Vorgänger. In diesen Konsolen steckte die gesamte „alte“ Hardware jeweils auf einem Chip, der die abwärtskompatible Ausführung erlaubt. Bei der XBox 360 wird die Ausführung von Vorgängeranwendungen Dank der vorhandenen Ressourcen gänzlich emuliert.

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Wii contra PlayStation 3

In der Folge vergleicht Domke die Systeme Wii und PS3 miteinander im Detail. Die XBox 360 bleibt außen vor, da sie bereits auf Domkes Vortrag im letzten Jahr detaillierter besprochen wurde, und in der Tat ist Microsofts neuste Konsolengeneration im Vergleich zu beiden anderen Konkurrenten die älteste auf dem Markt. Reine CPU-Werte lassen die Wii alt aussehen. Dafür ist sie der weitaus kleinere Stromfresser und wirklich ein „Leichtgewicht“ (1,7 Kg Wii im Vergleich zu 5 Kg PS3).

Domkes Vortrag amüsierte die Zuschauer an manchen Stellen, beispielsweise an einer Stelle an der erläutert wurde, dass beim Generationswechsel vom Gamecube auf die Wii Nintendo nur dadurch die Sicherheitslöcher zu beheben versuchte, indem man das Passwort an einer Stelle von Großbuchstaben auf Kleinbuchstaben wechselte. Den „krönenden“ Abschluss bildete die Live-Präsentation von Linux mit einem X-Desktop auf der Playstation 3.

Interessant ist das 5-seitige PDF, das in meinen Augen durchaus ein paar mehr Inhalte bereithält als der Vortrag selbst. Vor allem finden sich darin Verweise auf Internet-Ressourcen zum Thema.

Da die Konferenz vom Chaos Computer Club organisiert wird, hätte man sich tiefergehende Informationen dazu gewünscht wie man die Sicherheitslücke aufspürte und umging, und nicht nur damit kolportiert, dass es sie gibt.


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