Test: Apple iPod, das Praxisbuch für alle, die ihren iPod lieben

Redaktion Macnotes, den 16. Dezember 2006
iPod-Modelle (iPod 6G, iPod nano 2G, iPod shuffle 2G)
iPod-Modelle (iPod 6G, iPod nano 2G, iPod shuffle 2G), Bild: Apple

Es gibt wohl kein Produkt, über das in den letzten Jahren so viel geschrieben wurde wie über den iPod. Und so verwundert es kaum, dass der Franzis Verlag mit „Apple iPod – Das Praxisbuch für alle, die ihren iPod lieben“ nun ein entsprechendes Buch ins Programm aufgenommen hat. Auf gut 280 Seiten möchten die Autoren Dietmar Eirich und Leonhard Seidel dem Leser das Kultobjekt näher bringen und zeigen, dass der iPod mehr kann, als nur Musik abzuspielen. Ob das gelingt, erfahrt ihr bei uns.

Überblick

Das Buch gliedert sich in eine Übersicht über die verschiedenen iPod-Modelle plus Zubehör, die Bedienung von iPod und iTunes, einen ausführlichen Teil mit allerlei mehr oder weniger bekannten Tipps und Tricks, sowie ein Kapitel mit Hintergrund-Informationen zu den verschiedenen Audio-Formaten. Eingeleitet wird das Buch durch ein zweiseitiges Vorwort, das sich wie eine Lobeshymne auf den „legendären“ Steve Jobs liest. Fast ein wenig komisch wirkt dann der „besondere Dank“ an den Apple-CEO:

„Er hat uns persönlich mit seiner Unterschrift gestattet, iTunes auf die Buch-CD mitzupacken.“ (Dietmar Eirich und Leonhard Seidel)

Besagtes Autogramm mag den Autoren schmeicheln, das mitgelieferte iTunes 6 erhöht den Nutzwert des Buches jedoch nicht – schließlich sind CDs geduldig und iTunes schon seit einiger Zeit bei Version 7 angekommen.

Inhalt

Erfreulich ist die sehr ausführliche Übersicht über die verschiedenen iPod-Modelle. Neben einem Steckbrief wird jedes Modell mit Besonderheiten, Stärken und Schwächen vorgestellt. Da das Buch im August erschienen ist, sucht man nach Infos zu der im September vorgestellten zweiten Generation von iPod nano und iPod shuffle vergeblich. Aber mit dem Dilemma der geringen Halbwertzeit hat natürlich jedes gedruckte Werk zum iPod zu kämpfen.

Peinlich dagegen: Eine Bildunterschrift zum iPod nano auf Seite 19 ziert ein Bild der 5G-iPods. Leider ist dieser Flüchtigkeitsfehler nicht der einzige, der den Autoren unterläuft. Gerade die Bildunterschriften und Info-Kästen wurden offenbar mit wenig Sorgfalt erstellt. So wird z. B. der Händler Cyberport als „Preisvergleichs-Portal“ empfohlen (S. 42) und berichtet, dass „1 Milliarde Songs im Februar 2006 vom Music Store heruntergeladen“ wurden (S. 170) – natürlich handelt sich dabei um die Zahl aller bis dahin verkauften Songs.

Punkten kann das Buch wiederum beim Überblick über allerlei Zubehör zum iPod. Wie die Autoren richtig anmerken, hat sich ein eigener Industriezweig entwickelt und dem Buch gelingt es, die wichtigsten Produkte vorzustellen, ohne interessante Neuerungen und unterhaltsame Skurrilitäten zu vernachlässigen.

Das Kapitel zur Bedienung von iPod und iTunes hält zwar keine Überraschungen vor, beschreibt aber sehr detailliert und selbst für absolute Laien nachvollziehbar, wie man die kleine Wunderwaffe mit Musik, Fotos und Videos befüllt und die Zusatzfunktionen nutzt. Leider wird jedoch kaum auf die Unterschiede zwischen Mac und PC eingegangen – nicht nur an den zahlreichen Screenshots zeigt sich, dass die Autoren ihre iPods offenbar ausschließlich mit PCs nutzen. So kommt es, dass einige Dinge in extenso erklärt werden, die für OS-X-Nutzer selbstverständlich sind, beispielsweise die Symbole für „intelligente Alben“.

Besonders lobenswert ist dagegen der Abschnitt „iPod-Mania“, in dem selbst langjährige iPod-Fans noch interessante Tipps und Anekdoten rund um ihren Lieblingsplayer finden werden.

Software-CD

Mit dem beigelegten Silberling hebt sich das Buch von den meisten Konkurrenten ab. Der Nutzen dieser CD ist jedoch äußerst begrenzt. Die enthaltenen Programme sind fast ausschließlich Demo- bzw. „Light“-Versionen, die erst gegen Bezahlung zur Vollversion werden. Mac-Nutzer gucken ohnehin in die Röhre – bis auf die iTunes-Software handelt es sich um Windows-Programme.

Fazit

Das Werk hat Stärken und Schwächen: Überzeugen können die schiere Masse an Tipps und Tricks, sowie vor allem die Kapitel zu Zubehör und iPod-Mania – Punktabzug gibt es aus unserer Sicht dagegen für die meist sehr Windows-lastigen Beschreibungen und die eine oder andere Ungenauigkeit. Wenig brauchbar ist leider auch die beigelegte CD. Doch der positive Eindruck überwiegt – das Buch ist eine solide Einstiegslektüre für Neulinge, und für erfahrene Nutzer eine unterhaltsame Fundgrube.


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