Test: Missing Sync for Windows Mobile 3.0
Redaktion Macnotes, den 26. November 2006Die mitgelieferte Synchronisations-Software von Windows-Mobile-Geräten läuft nur auf Windows-PCs und Apples eigene Synchronisierungs-Lösung iSync kann keinen Kontakt zu Pocket PCs aufnehmen. Doch glücklicherweise gibt es Lösungen von Drittherstellern wie PocketMac und Missing Sync. Letztere unterstützt als einzige bereits Geräte mit Windows Mobile 5. Unser Test zeigt, was das Programm kann und vor allem, wie zufriedenstellend.
Installation von Missing Sync
Knapp 30 MB groß ist der Installer, der neben Missing Sync noch Notebook mitbringt, ein Programm zur Verwaltung von Notizen auf dem Mac. Ein Assistent begleitet nicht nur bei der Installation auf dem Mac, sondern auch bei der anschließenden Einrichtung der Verbindung zum Pocket PC. Dazu wird ein kleines Tool auf dem PDA installiert, das allerdings vollständig im Hintergrund arbeitet und mit gerade einmal 72 Kilobyte nicht nennenswert Speicherplatz benötigt.
Verbindungen
Missing Sync unterstützt grundsätzlich USB, Bluetooth und WLAN für die Synchronisation mit dem Pocket PC. Aus Sicherheitsheitsgründen hat Microsoft allerdings bei Windows Mobile 5 die Synchronisation über WLAN unterbunden. Über die Einstellungen kann man Missing Sync anweisen, angeschlossene Geräte automatisch zu synchronisieren. Zum Entfernen eines Gerätes genügt es, die Verbindung zu trennen – ein „Auswerfen“ ist nicht nötig. Beides erweist sich als praktisch, wenn man seinen PDA mit einer Docking-Station verwendet. Zusätzlich zu einem halbtransparenten Info-Fenster informieren auch (leider nicht abschaltbare) Signaltöne über den Status des Verbindungsaufbaus.
Daten im Gleichschritt
Ist die Verbindung hergestellt, kann man sich entspannt zurücklehnen. Was und wie genau synchronisiert werden soll, lässt sich im Hauptfenster mit wenigen Klicks einstellen. Die Einstellungen für die verschiedenen Datentypen können außerdem in Profilen kombiniert werden. Missing Sync synchronisiert alle Standards wie Kontakte, Kalender und Aufgaben und darüber hinaus Einiges mehr, darunter Entourage-Daten, Notizen, Bookmarks sowie einzelne Dateien. Seit Version 3 bringt das Programm außerdem Plugins für iTunes und iPhoto mit. Ersteres macht den PDA zum durchaus respektablen iPod-Ersatz, letzteres ist insbesondere dann interessant, wenn das Gerät – wie die meisten Smartphones auf Pocket-PC-Basis – mit einer Kamera ausgestattet ist.
Missing Sync meistert die Synchronisation der Daten erfreulich problemlos und souveräner als iSync dies mit manch einem Handy tut. Daten in Kontakten und Kalenderereignissen kommen genau so an, wie man sie auf dem Gerät erstellt hat. Auf dem Mac erstellte Kategorien werden automatisch auf den PDA übernommen und umgekehrt. Lediglich beim Kalender gibt es einige Einschränkungen, die aber allesamt auf Unzulänglichkeiten von Windows Mobile beruhen. So ist es beispielsweise nicht möglich, Ereignisse zu sychronisieren, die länger als 30 Tage dauern oder die sich mehrfach pro Monat wiederholen (beispielsweise an jedem 1. und 15. eines Monats). Genau wie iSync warnt Missing Sync, wenn durch die Synchronisation mehr als 5 Prozent der Daten geändert werden. Konflikte zwischen Datensätzen lassen sich entsprechend komfortabel lösen. Wünschenswert wäre die Option, den Schwellenwert nach persönlichem Gusto herauf- bzw. herabsetzen zu können, denn wenn nur wenige Einträge vorhanden sind, ist die Marke von 5 Prozent etwas übervorsichtig.
Extras in Missing Sync
Der Funktionsumfang von Missing Sync erschöpft sich nicht im bloßen Abgleichen der Daten auf Mac und PDA. So ermöglicht die Software beispielsweise die bequeme Installation von Programmen auf dem PDA. Außerdem können Backups der eigenen Dateien erstellt und wieder eingespielt, sowie der PDA als Laufwerk aktiviert werden, was ihn als gehobenen USB-Stick qualifiziert. Über ein Icon in der Menüleiste kann Missing Sync zudem schnell gesteuert werden, ohne dass der Zugriff auf das eigentliche Programm notwendig ist.
Nicht unerwähnt bleiben sollte außerdem die vorbildlich ausführliche und wie auch das Programm gut übersetzte Hilfe-Datei von Missing Sync. Wer dort nicht fündig wird, dem bietet der Hersteller schnelle und fundierte technische Unterstützung per E-Mail.
Fazit
Missing Sync hält, was es verspricht und lässt darüber hinaus nur wenige Wünsche offen: Die fehlende Synchronisation mit Mail dürfte der eine oder andere bedauern und eine bessere optische oder akustische Rückmeldung über den Synchronisations-Status (zum Beispiel mittels des Icons in der Menüleiste) wäre nett. Außerdem ist der Look der Programmoberfläche nicht mehr ganz taufrisch. Aber all das sind Kleinigkeiten angesichts der hervorragenden Funktion des Programms im Alltag. Ohne die Lösungen von Drittherstellern bliebe auch weiterhin Funkstille zwischen Macs und Pocket PCs. Umso mehr lohnt sich die Investition von knapp 40 US-Dollar für jeden Mac-Besitzer mit Windows-PDA.