Test: CSSEdit 2
Redaktion Macnotes, den 13. November 2006Von der belgischen Softwareschmiede MacRabbit stammt der CSS-Editor CSSEdit. Das Programm ist gerade in Version 2 erschienen und schickt sich an, zur ernsthaften Konkurrenz für die Großen zu werden. Unser Test zeigt, ob das Tool für knapp 30 US-Dollar einen echten Mehrwert bietet.
Interface
Die Oberfläche von CSSEdit präsentiert sich aufgeräumt und je nach Präferenz entweder zwei- oder dreispaltig. Gerade die dreispaltige Ansicht erleichtert den Arbeitsablauf ungemein: Links befindet sich der Überblick über alle Stile und Klassen, in der Mitte der Code und rechts eine Auswahl an Drop-Down-Menüs, über die sich die Eigenschaften der Stil-Elemente anpassen lassen, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Gerade an der Benutzeroberfläche lässt sich festmachen, dass in dieses Programm viel Liebe und Zeit investiert worden sein muss – es wirkt durchdacht und fühlt sich sehr Mac-like an.
Funktion
Ein Editor ist ein Editor – insoweit erfindet auch CSSEdit 2 das Rad nicht neu. Das Bearbeiten von einzelnen Stilen „per Hand“, d. h. in der Code-Spalte, hält daher keine Überraschungen parat: Automatische Einfärbung des Codes und eine schnelle Suchfunktion sind heute eine Selbstverständlichkeit. Spannender ist die Tool-Spalte, mit der sich Stylesheets per Mausklick und Drag und Drop – kurz: nach dem Baukastenprinzip – zusammensetzen lassen. Gerade für Neulinge auf dem Gebiet der CSS-Zauberei dürfte sich die eine oder andere Erleuchtung einstellen, da Veränderungen sofort im Code sichtbar werden.
Links befindet sich die Übersicht über die Stile und Klassen im aktuellen Dokument. Darin lassen sich einzelne Stile zu Gruppen und Untergruppen zusammenfassen. CSSEdit speichert diese Gruppen mittels eines speziellen Kommentar-Formats direkt in dem bearbeiteten Stylesheet. Das mag sich bei einem kleinen Projekt nicht weiter auswirken, bei größeren Stylesheets mit vielen Untergruppen machen diese Kommentare aber viele zusätzliche Zeilen und damit unnötige Kilobyte aus.
Sehr lobenswert ist die Möglichkeit, mehrere Versionen und Zwischenschritte eines Stylesheets in sogenannten ‚Milestones‘ zu speichern. Auch die integrierte und sehr übersichtliche Validierungsfunktion gibt Extra-Punkte.
Das Killer-Feature von CSSEdit ist aber das Vorschau-Fenster. Änderungen am Stylesheet können direkt in der Browser-Ansicht nachvollzogen werden. Aber es funktioniert auch andersherum: Gibt man einen URL ein, zeigt der integrierte Browser die Seite und auf Wunsch das zugehörige Stylesheet im Editor. Nimmt man nun Änderungen vor, umgeht CSSEdit das eigentliche Stylesheet der Seite. Dadurch bekommt man sofort einen Eindruck davon, wie sich die Änderungen auf die fertige Website auswirken. Sehr praktisch ist in diesem Zusammenhang die Röntgen-Funktion: Ist sie aktiviert, enthüllt CSSEdit mit blauen Rahmen das Layout bzw. die einzelnen Elemente der Seite. Am unteren Rand des Vorschau-Fensters wird außerdem der dazugehörige Style in der Hierarchie des Stylesheets angezeigt. Man würde man sich allerdings wünschen, dass man per Klick auf die Stil-Angabe direkt in das Editor-Fenster wechseln könnte, um dort Änderungen vorzunehmen.
Fazit zu CSSEdit 2
CSSEdit ist ein sehr gutes Tool mit enormem Potential. Es bleiben jedoch Wünsche offen. CSSEdit bietet ohne Frage mehr Komfort als Programme, die nicht speziell auf CSS ausgerichtet sind und ist deshalb seinen Preis durchaus wert. Gerade weil das Interface so komfortabel ist, würde man aber gerne mehr mit dem Programm arbeiten können – ein Projekt- bzw. Dateimanager, eine Upload-Funktion, sowie die Möglichkeit, HTML- und PHP-Dateien zu editieren, sucht man vergeblich. Es bleibt zu hoffen, dass diese Features in den kommenden Versionsnummern integriert werden.