Review: Mac OS X: Missing Manual, Tiger-Ausgabe
sh, den 18. August 2006Seit einigen Monaten nun gibt es die deutsche Übersetzung von David Pogues „Mac OS X: Missing Manual, Tiger-Ausgabe“. Die Mac-Gemeinde nennt es mit einem Augenzwinkern „die Bibel“. Biblisch sind die Ausmaße der deutschen Ausgabe; knappe eintausend Seiten warten auf den gespannten Leser – und er wird nicht enttäuscht, wie unser Review zeigt.
Trotz der großen Seitenanzahl schaffen es die Übersetzer Aulich und Steffens eine gut strukturierte Referenz zu präsentieren, die vor allem Umsteigern und Anfängern durch eine klare Sprache und mit erklärtem Fachchinesisch entgegenkommt.
Die 21 Kapitel könnte man in folgende drei Bereiche einteilen: OS X starten, mit OS X arbeiten, OS X beenden. Diese Einteilung wird der Sache überhaupt nicht gerecht. Sie bildet aber doch einen roten Faden durch das komplette Handbuch.
Zum Inhalt
Mac OS X: Missing Manual in der Tiger-Ausgabe ist in sechs Teile gegliedert, wobei der erste zunächst einen kompletten Überblick darüber gibt, wie OS X funktioniert. Es werden Darstellungsmöglichkeiten, das Dock, der Schreibtisch und die Symbolleiste ausführlich beschrieben.
Teil zwei widmet sich dem Thema „Programme unter Mac OS X“, bei dem AppleScript und der Automator sehr detailliert dargestellt werden, so dass nun jeder Umsteiger zumindest mit den Begriffen und Konzepten dahinter etwas anfangen kann. Außerdem gibt es noch einen Ausflug zu Mac OS 9 und zum Datenaustausch zwischen Mac und Mac, sowie Mac und PC.
Teil drei enthält einen Überblick zu den Systemeinstellungen, iLife, Mail, Safari und allen anderen angenehmen Dienstprogrammen, die beim Mac „out of the box“ kommen. Ab Teil vier liest man sich tiefer in die OS-X-Techniken, aber nur, wenn man wirklich an Administrationsrechten, Dateifreigaben oder Terminal und Unix interessiert ist. Teil fünf kann man als Online-Kapitel umschreiben. Alle OS-X-Programme und -Dienste, die mit dem Internet arbeiten (oder erst dadurch ihren Sinn bekommen), werden auf ihre Funktionen und Konfigurationen hin abgearbeitet.
Teil sechs mit dem Titel „Anhang“ bildet den Schluss. Trotz des stiefkindlichen Titels sollte man sich durch diesen Teil des Buches arbeiten, wenn man wissen möchte, wie man OS X installiert, neu-installiert oder aber de-installiert. Des Weiteren gibt es einen Abschnitt über Fehlerbehebungen und eine vor allem für Umsteiger interessante „Ja, wo ist denn jetzt…“-Referenz, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Windows und Mac OS X erklärt.
„Missing Manual“ schafft es durchaus komplexe Themen in verständlicher Sprache zu erklären. Zusätzlich zu allen primären Informationen gibt es Info-Kästen. Die gehen noch einmal detailliert auf bestimmte Punkte ein – und das manchmal mit einer erfrischenden Selbstironie, ohne jemals die Souveränität zu verlieren.
Alle Beiträge werden zusätzlich durch graustufige Abbildungen unterstützt. Das ist grundsätzlich praktisch, verwirrt aber unerfahrene Computernutzer, wenn es bspw. die farbigen Etiketten von OS X erklärt. Letztendlich ist das aber nur eine Frage der Übung und Gewohnheit.
Fazit
Bleibt zum Schluss also nur folgende Frage in unserem Test: Lohnt es sich 39 Euro für ein Handbuch auszugeben, das man prinzipiell als Online-Hilfe bei OS X integriert hat? Die Antwort lautet: Für Umsteiger und Einsteiger auf jeden Fall. Für fortgeschrittene Benutzer gilt: eher weniger. Ganz allgemein lohnt sich die Anschaffung von „Mac OS X: Missing Manual, Tiger-Ausgabe“ einfach für alle, die gerne den kompletten Überblick haben möchten und gern mal blättern, anstatt Begriffe in die Suche der Hilfe zu tippen, um dann Verweisen zu folgen.
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