Test: MacBook in Weiß (2 GHz)

Redaktion Macnotes, den 18. Juni 2006
MacBook in Weiß
MacBook in Weiß

Macnotes hat das MacBook in Weiß mit 2 GHz und 1 GB RAM eine Woche lang im Alltag getestet. Dabei konnte das Display zeigen, wie es spiegelt, die CPU jedoch ebenso wie viele Ressourcen sie bietet.

Lieferumfang

Neben dem MacBook beherbergt der schlanke weiße Karton Netzteil, Software-CDs, Kurzanleitung sowie die Fernbedienung für Front Row. Nicht mehr dabei sind Adapter-Kabel für den Anschluss an externe Displays. Wer sie braucht, kann sie für je knapp 20 Euro zusätzlich erwerben – alle anderen sparen entsprechend.

Verarbeitung

Das MacBook ist sehr hochwertig verarbeitet. Die Spaltmaße sind insbesondere im Vergleich zum iBook sichtbar geschrumpft und das Gerät macht insgesamt einen deutlich stabileren, wertigeren Eindruck als sein Vorgänger. Lediglich am linken Display-Rahmen knarzte das Macnotes-Testgerät vernehmbar.

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Display

Mit 13,3 Zoll bietet das Display ausreichend Raum für den mobilen Einsatz. Während es in der Breite im Vergleich zu den 12-Zoll-Modellen um etwa 4 cm gewachsen ist, ist es in der Höhe knapp 1 cm kleiner. Trotzdem bringt es auf dieser Fläche 1280 x 800 Pixel unter – die Pixeldichte ist also leicht gestiegen.

Der Hochglanz-Effekt des MacBook-Bildschirms sorgte von Beginn an für heftigste Diskussionen. Festzuhalten bleibt: Ja, es spiegelt, genau wie jedes matte Display, nur erscheinen die Spiegelungen relativ scharf. Ob scharfe Spiegelungen stärker stören als verschwommene, ist am Ende wohl Geschmacksache. Objektiv messbar ist dagegen die enorm verbesserte Helligkeit des Displays, wie der Vergleich zum PowerBook 12 Zoll zeigt.

Eingabe

Das neue Tastatur-Design ist sicherlich eines der auffälligsten Merkmale des MacBook. Wenn die ersten Texte etwas ungewohnt von der Hand gehen: Nach kurzer Zeit hat man sich an die neuen Tasten gewöhnt und lernt den angenehm klaren Druckpunkt zu schätzen.

Positiv fällt zudem das breitere Trackpad auf, das das Arbeiten ohne Maus deutlich leichter macht. Dass das Trackpad jetzt sogar Rechtsklick kann, ist ein zusätzliches Detail, das vor allem traditionell skeptische Wechsler beruhigen dürfte.

Das MacBook starten

Das MacBook startet zügig, aber nicht exorbitant schnell. Gut zwanzig Sekunden braucht ein frisch installiertes Gerät zum Hochfahren, wie folgendes Video zeigt.

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In der Praxis

Das MacBook ist breiter, aber dünner als die 12-Zoll-Ausgaben von PowerBook und iBook und hat mit 2,3 Kg ein absolut Rucksack-taugliches Gewicht. Negativ fiel im mobilen Einsatz die weiche Display-Aufhängung auf, die schon bei kleineren Bewegungen nachschwingt.
Apple selbst macht keine Angaben zur Akkulaufzeit des MacBook. In der Praxis beläuft sich diese auf etwa 4 Stunden, bei eingeschaltetem Airport und durchschnittlicher Auslastung des Prozessors. Die Empfangsleistung der integrierten Airport-Antennen ist spürbar besser als zum Beispiel beim 12-Zoll-PowerBook.

Positive Neuerungen sind außerdem der MagSafe-Netzanschluss, die integrierte iSight-Kamera, sowie die Kombination aus Apple Remote und FrontRow. Längst überfällig war dagegen, die Festplatte so zu positionieren, dass sie von einem durchschnittlich fingerfertigen User ohne chirurgische Ausbildung gewechselt werden kann. Dass die Gummifüße endlich fest mit dem Gerät verbunden sind, ist ein weiteres Indiz dafür, dass man in Cupertinos Ingenieurs-Abteilung durchaus auf Kritik der Kunden reagiert.
Der Lüfter des MacBook ist sehr leise – eigentlich. Leider ist er offenbar so geschaltet, beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur nur kurz anzulaufen. Das spart natürlich Strom, ist aufgrund der unregelmäßigen Geräuschentwicklung (bekannt als „Mooing“) aber ziemlich nervig. Wer genau hinhört, kann erahnen, was gemeint ist.

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Geschwindigkeit

Über Benchmarks und Labortests lässt sich lange philosophieren, doch entscheidend ist aufm Platz bzw. im täglichen Mix aus Büro- und Freizeitaufgaben. Dabei ist die gefühlte Geschwindigkeit des MacBook enorm, gerade wenn man bisher das Arbeiten mit einem mobilen G4 gewohnt war. Intels Core Duo Prozessor zahlt sich besonders bei den iLife-Anwendungen wie iMovie und iPhoto aus, das kein Vergleich mehr zur chronischen Geduldsprobe früherer Tage ist. Anwendungen, die noch nicht als Universal Binary vorliegen, profitieren naturgemäß nicht vom intel-Chip. Trotzdem ist beispielsweise Microsofts Office-Packet unter Rosetta kaum langsamer als auf einem PowerPC. Wer dagegen auf Photoshop angewiesen ist, dem ist generell zu empfehlen, vor dem Kauf eines Intel-Macs auf die Creative Suite 3 zu warten, die intel-nativ sein wird.

Grafik

Das Fehlen einer dedizierten Grafikkarte wurde bereits ausführlich diskutiert. Ohne Frage handelt es sich um einen Kompromiss. Der durchschnittliche Käufer dürfte ihn jedoch kaum spüren. Erst bei 3D-lastigen Spielen macht er sich wirklich bemerkbar – doch der Mac wurde ohnehin nie als Gamer-Gerät positioniert. Aus preispolitischer Sicht macht die integrierte Grafiklösung ebenfalls Sinn. Sie hält die Kosten trotz ansonsten hochwertiger Komponenten niedrig und die Gewinnmarge Apples akzeptabel. Abgesehen davon grenzt dieser Kompromiss das MacBook zum MacBook Pro ab.

Zu erwähnen bleibt noch, dass es sich bei den Darstellungs-Fehlern, die vereinzelt auftraten, um Software-Probleme handelt, die mit künftigen Updates zu beheben sind.

Audio

Das MacBook verfügt anders als seine Vorgänger über digitale Audio Ein- und Ausgänge und wird damit für den professionellen Einsatz interessant. Die Qualität des integrierte Mikros entspricht dem, was man von den bisherigen mobilen Macs kennt. Die eingebauten Lautsprecher allerdings sind ein klarer Schritt zurück: fehlendes Volumen, krächzende Höhen und eine äußerst schwache maximale Lautstärke kennzeichnen den Klang des MacBook. Natürlich darf man von Notebook-Lautsprechern keinen Hi-Fi-Sound erwarten, doch das, was das MacBook klanglich abliefert, ist weit weg vom Durchschnitt tragbarer Computer.

Windows auf dem MacBook

Mit Boot Camp hat Apple eine Lawine ins Rollen gebracht, die ohnehin schon losgetreten war. Eine Windows-Installation auf dem Mac kann Sinn machen, insbesondere zum Testen von Websites im leidigen Internet Explorer. Im Gegensatz zu Boot Camp erlaubt das Programm Parallels das Ausführen von Windows in einem eigenen Fenster und damit das schnelle Hin- und Herwechseln zwischen den Systemen. Das funktioniert auf dem MacBook so zügig und elegant, wie man es erwartet hätte.

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Fazit

Das MacBook ist sehr nah dran, die perfekte Kombination aus Preis, Qualität und Leistung zu sein. Aber, um eine weitere Fußball-Floskel zu bemühen: Knapp daneben ist auch vorbei. Es ist die Summe kleinerer Kritikpunkte, die das MacBook die besonders gute Wertung kostet. Trotzdem ist es Apple mit dem MacBook gelungen, einen gut ausgestatteten, und für die alltäglichen Einsatzgebiete überaus empfehlenswerten mobilen Mac zu entwerfen. Gerade das weiße Modell mit 2 GHz bietet ein Preis-Leistungsverhältnis, das im PC-Bereich unerreicht ist.


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