Test: Simon – Servermonitor mit vielen Funktionen

Stefan Keller, den 24. August 2009
Server-Schränke
Server-Schränke, Bild: Alexander Trust

Ein bekanntes Problem: Ein Rechner, auf den sich viele Leute verlassen, streikt. Dummerweise aber nur ab und an; danach fängt er sich wieder und arbeitet als wäre nichts gewesen. Simon kann dabei helfen, einem Server bei der Dienstverweigerung auf die Schliche zu kommen.

Dejal Simon ist ein Überwachungsprogramm für Server, genauer gesagt für die Dienste, die ein Server anbietet. Ob alle Funktionalitäten des Servers tun was sie sollen, kann experimentell ermittelt werden, sofern sich jemand findet, der alles ausprobiert. Genau an letzterem „Schwachpunkt“ der Überwachung durch einen Menschen setzt Simon ein. Das Programm ermöglicht es, einen Computer periodisch auf seine erwartete Funktion zu testen.

Alles, was ein Server können muss

Simon ist nicht gerade wählerisch, was sein Anwendungsgebiet angeht. Überwachen lässt sich so gut wie alles. Neben dem Klassiker, ob der Host überhaupt reagiert (Ping), sind genauso gut weitere Faktoren vorgesehen. Die Auswahl reicht von der Abfrage, ob eine bestimmte Anwendung existiert (oder gerade läuft) bis hin zu Fehlern im Systemprotokoll. Neben Funktionstests kann auch eine Aktion ausgelöst werden, etwa ein Bildschirmfoto erstellt werden. Wem die vorgegebenen Dienste, wie sie im Programm heißen, nicht ausreichen, kann sie selbst erweitern. Hierbei kann ein simpler Arbeitsablauf mithilfe eines Scripts definiert werden. Scripte lassen sich in einer von vielen verschiedenen Sprachen, wie dem AppleScript, der C-Shell, Ruby, PHP oder Python, festlegen.

Verhalten im Fall der Fälle

Gleich vorweg: Wie „der Fall“ aussieht, kann der Benutzer festlegen. Es ist also nicht vorgeschrieben, dass nur bei einem negativen Ergebnis ein Event ausgeführt wird. Simon kann sich bemerkbar machen, wenn immer der Benutzer es wünscht. Zur Auswahl stehen das negative Ergebnis (wie: Server-Ping ist fehlgeschlagen), das positive Ergebnis (z. B. der SSH-Dienst reagiert auf Anfragen) und die Änderung eines Status. Auf Wunsch kann der gleiche Fehler bei mehrmaligem Auftreten ignoriert werden.

Bemerkbar macht sich Simon, wie es dem Benutzer beliebt. Das Programm kann auf dem Bildschirm zu Wort kommen (wenn vorhanden mittels Growl), eine E-Mail versenden, eine SMS verschicken, ein Script ausführen, Twitter befüllen und vieles andere mehr. Die Art der Meldung lässt sich aber leider nicht anpassen, hier muss der Anwender mit den verfügbaren Finessen auskommen.

Auch ohne Server nützlich

Eine Funktion, die Simon für browsefaule bietet, wird gleich beim ersten Start angeboten. Der Willkommensdialog schlägt vor, Lesezeichen aus dem Browser zu importieren. Die dort enthaltenen Seiten können dann in festgelegten Zeitabständen auf Veränderung überprüft werden. So wird dem effizienten Surfer das Besuchen von Seiten, die er schon kennt, erspart.

Das eigentliche Prozedere hinter diesem Angebot ist die Möglichkeit, dass sich Simon nach Inhalten einer HTML-Seite umsieht. Außer der allgemeinen Änderung kann etwa nach bestimmten Wörtern Ausschau gehalten werden. Wollen wir also alarmiert werden, wenn Macnotes etwas über den Editor SubEthaEdit schreibt, können wir Simon danach einstellen.

Ich glaube nur der Statistik, die…

Einen relativ großen Teil des Hauptfensters nimmt die Statistik ein. Hier stellt Simon grafisch dar, was er der Zeit überwacht hat. Per Klick auf einen oder mehrere Einträge lässt sich die Anzeige auf die ausgewählten Prüfungen beschränken. Solange das Programm läuft, befindet sich in der Menüzeile sowie im Dock eine kleine Anzeige, die die Anzahl der fehlgeschlagenen Dienste offenbart.

Fazit

Simon ist definitiv für alle interessant, die mehrere Server überwachen möchten oder müssen und so schnell wie möglich über ausgefallene Dienste informiert werden wollen. Per E-Mail oder SMS ist die Mitteilung zeitnah beim Empfänger, sodass entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
Für alle anderen, die nichts wirkliches zu überwachen haben (im administrativen Sinne), sind die restlichen Funktionen eher eine Spielerei, die aber kaum den Anschaffungspreis ab 22 Euro rechtfertigen. Daher: Server-Admins, hier seid ihr richtig.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8

Positives

  • interaktive Serverüberwachung
  • Benachrichtigung per E-Mail oder SMS