Tipps für produktives und unbeschwertes Arbeiten am Büro-Arbeitsplatz
Alexander Trust, den 30. August 2018Als Bildschirm-holic bin ich dazu verdammt, viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Das heißt aber nicht, dass ich meinen Arbeitsplatz (mein Büro) nicht entsprechend präparieren kann, um möglichst produktiv zu arbeiten und gleichzeitig Spaß daran zu haben. Im folgenden formuliere ich ein paar Tipps, die sehr wohl auch auf der Lektüre diverser wissenschaftlicher Erkenntnisse fußt, aber vor allem meine langjährige Erfahrung widerspiegelt.
Für das unbeschwerte und effektive Arbeiten gibt es (k)ein paar goldene Regeln. Es gibt welche, die helfen nicht allen Menschen, aber einigen und Varianten sind nicht nur denkbar, sondern natürlich. Denn so wie in der Gender-Debatte die Vielfältigkeit von Menschen noch viel zu wenig betont wird, müssten wir uns eigentlich jeder einen eigenen Bürostuhl bauen und das eigene Schreibwerkzeug produzieren, um genau unseren körperlichen Bedingungen gerecht zu werden. Ein Bereich, in dem das bereits häufig gemacht wird, ist die Musik. Nicht selten lassen sich Musiker beim Hörgeräte-Akustiker aus Silikon oder verwandtem Material speziell angepasste Einsätze für In-Ear-Kopfhörer fertigen, die genau auf das Paar Ohren des Nutzers passt, aber eben niemandem sonst. Das gilt ebenso für die Körperlichkeit an sich, bei Ernährung, Temperatur und was sonst noch eine Rolle spielen kann, muss jeder seine individuellen Wohlfühlbedingungen ausloten.
Doch kommen wir zu dem, was ich für sinnvoll halte, um produktiv und unbeschwert an einem Büro-Arbeitsplatz arbeiten zu können. Ich muss es ja wissen, schließlich verbringe ich täglich, oft von Montag bis Sonntag, 10, 12 und manchmal noch mehr Stunden genau dort, am Arbeitsplatz. Dabei unterteile ich die Tipps in die Kategorien Physiologie und Psychologie.
1) Physiologie
Der Körper und seine Unversehrtheit spielen für die Arbeit im Büro eine wichtige Rolle. Entsprechend sollte man dem Körper etwas Gutes tun.
1.1) Temperatur
Wer lange vor dem Computer sitzt oder auch ganz ohne Elektronik am Schreibtisch, und aber gerne kreativ sein will, der sollte die Raumtemperatur im Blick haben. Sie hat einen enormen Einfluss darauf, wie gerne unser Gehirn arbeitet. Zwar sollte man darauf achten, dass es nicht „zu kalt“ ist, doch viel wichtiger ist, dass es nicht zu warm ist. Je wärmer die Raumtemperatur, desto träger werden wir und es strengt das Gehirn zunehmend an. Die Konzentration wird schwieriger. Temperaturen über 22, 23° Celsius sind bereits zu hoch. Doch auch 21° sind für das Wohlsein speziell meines Denkapparats fast zu viel. Da ich aber gleichzeitig schnell kalte Füße bekomme, heißt es sich ordentlich anzuziehen, damit zwar die grauen Zellen ordentlich werkeln können, ich mich aber ebenfalls nicht unwohl fühle.
1.2) Luftfeuchtigkeit
Genauso wichtig wie die Temperatur ist die Luftfeuchtigkeit. Zwar hilft das Beobachten der Luftfeuchtigkeit auch gegen unliebsamen Schimmel, doch vor allem die eigenen Augen freut’s, wenn es nicht zu trocken ist. Um beides – Temperatur und Luftfeuchtigkeit – im Blick zu haben, habe ich mir irgendwann ein Thermo-Hygrometer angeschafft. Meines hat keine 10 Euro gekostet und tut, was es soll. Außerdem habe ich es nicht auf dem Schreibtisch stehen, sondern auf einem Raumtrenner, damit man nicht ständig draufguckt, was einen ablenkt und wiederum kontraproduktiv wäre. Wer aber das Foto betrachtet, stellt fest, dass mein Büro mit 41% Luftfeuchtigkeit für mich und das Gros der Leute zu trocken ist für lange Bildschirmarbeit. Um Schimmel zu vermeiden, sollte man unter 60% Luftfeuchtigkeit bleiben, doch dem Auge tut man etwas Gutes, wenn man irgendwo zwischen 45% und 50% Luftfeuchtigkeit anbietet. Sind Räume viel zu trocken, dann reizt das die Augen deutlich früher als bei „ordentlichen“ Verhältnissen.
1.3) Schlaf
Gerne unterschätzt wird gesunder Schlaf. Was ist gesunder Schlaf? Nun, wer über Monate hinweg so überhaupt keine Erinnerung, und seien sie nur vage, an irgendwelche Träume hat, der kann sich sehr sicher sein, dass er keinen guten Schlaf hatte. Zum einen laden wir im Schlaf die Akkus wieder auf, zum anderen verarbeiten wir Dinge, die wir über den Tag hinweg aufgenommen haben.
Wer dringende Termin-Aufgaben zu bewältigen hat und lange im Büro bleiben muss, der sollte sich überlegen, ob er nicht ein kurzes Nickerchen einlegt. Denn schon diese Form des Kurzschlafs kann wahre Wunder wirken für die Konzentration und Motivation. Eine perfekte Zeitspanne gibt es dabei nicht. Manche kommen bereits mit 20 Minuten aus, in der Regel sind aber kurze Schläfchen von 30 bis 45 Minuten sehr erholsam. Man kann sich dazu auch einen Wecker stellen und wer – anders als ich – noch technisch aufgerüstet hat und einen Schlafphasenwecker besitzt, sollte davon selbst beim Kurzschlaf Gebrauch machen.
1.3) Hygiene
Weniger für das kurzfristige Arbeiten wichtig, aber vor allem langfristig eine Rolle spielt die Hygiene. Vor allem die Geräte wie Tastatur und Maus samt Mauspad, aber auch Mülleimer können zum Problem werden, vor allem an Arbeitsplätzen, die man sich mit Kollegen teilt. Wer kann sollte deshalb sein eigenes Zubehör nutzen, oder sich regelmäßig die Hände waschen. Warum? Nun, langfristig steigt die Quote, zu erkranken, wenn man sich mit den Keimen umgibt, die in den Geräten nach einer Weile schlummern. Selbst dann, wenn man sie ganz für sich alleine verwendet. Entsprechend sollte man darüber hinaus die Geräte hin und wieder reinigen oder ersetzen.
Auch Teppichböden – ich habe keinen – sind ein schwieriges Pflaster, wenn es um Hygiene geht.
2) Psychologie
Neben der Physiologie spielt die Psychologie in Form von Motivation eine Rolle, wenn es ums produktive und kreative Arbeiten geht. Mann kann an Schräubchen drehen, um sie zu erhöhen.
1.3) Licht
Das Licht in einem Büro (Bildschirm) spielt an mehreren Stellen eine Rolle und kann ebenso ein physiologischer Faktor sein. Dennoch lege ich das Augenmerk auf die Psyche. Denn mit Licht kann man unseren Körper beschwindeln. Wer gerne viel schaffen möchte, der sollte am besten für eine taghelle Beleuchtung sorgen. Bei LED-Beleuchtung sollte man für die Produktivität in den sauren Apfel beißen und mindestens die 3-Watt-hellweiß-Variante nutzen, statt die 1,5-Watt-warmweiß-Version. Letzteres reicht nicht aus, um dem Körper vorzugaukeln, dass wir im Produktiv-Modus sind, gerade dann nicht, wenn es, wie im Winter, draußen schnell dunkel wird.
- blaues Licht
Ordnung
Chaos
Veränderung
Es gibt darüber hinaus noch dutzende Möglichkeiten, den Arbeitsraum zu optimieren, wie beispielsweise die Ergonomie von Schreibtisch und Bürostuhl. Doch zum einen wollte ich kein Buch zu diesem Thema schreiben, und zum anderen sind die hier genannten Dinge für mich besonders zentral oder besser grundlegend für produktives und kreatives Arbeiten.