Apple ermahnt Mitarbeiter, keine Leaks zu lancieren und droht mit Konsequenzen
Jonny Random, den 15. April 2018Apple hat seinen Mitarbeitern einen Brief geschickt, in dem sie nachdrücklich aufgefordert werden, keine Apple-Interna zu veröffentlichen. Wer es doch tut, riskiert seinen Job. Klagen und Reputationsverlust können weitere Folgen sein.
Gestern haben wir in unserem Redaktionspodcast darüber gesprochen, wie Apple mit Leakern umgeht, also Mitarbeitern, die Apples Produktdetails an Medien oder Öffentlichkeit weitergeben.
Das Unternehmen hat allen Mitarbeitern unlängst ein Memo zugeschickt, eines, das von Bloomberg seinerseits geleakt worden ist.
Darin verdeutlicht Apple, wie man mit Leakern umgeht. Wer dabei erwischt wird, verliert umgehend seinen Job. Apple behält sich außerdem vor, in weiterer Folge rechtliche Schritte einzuleiten. Außerdem wird angemerkt, es könne gut möglich sein, dass gekündigte Leaker in Zukunft keine Arbeit in der Branche mehr finden. Im letzten Jahr seien 29 Mitarbeiter aufgrund eines Leaks gefeuert worden.
Wann sind Leaks unmoralisch?
Apple hat schon lange mit Leaks zu kämpfen. Jüngste prominenteste Beispiele waren die Leaks, die alle Details zum iPhone X und auch der Apple Watch Series 3 mit LTE-Unterstützung der Allgemeinheit zur Kenntnis brachten.
Sie tauchten nur wenige Tage vor der September-Keynote 2017 auf und lösten einen recht kontroversen Diskurs darüber aus, welche Leaks in Ordnung sind und wo man zu weit geht.
Zuvor hatten es immer wieder diffuse Zeichnungen von iPhone-Prototypen aus der Lieferkette in die Medien geschafft, doch die aus dem golden Master von iOS 11 und der Firmware des HomePod, die ebenfalls auf iOS basiert, übertrafen alle vorigen Veröffentlichungen und verdarben vielen Keynote-Guckern die Überraschung.
An dieser Stelle stellt sich natürlich die Frage: Sind Leaks unmoralisch? Können Menschen, die sich erklärtermaßen für Apple-Produkte interessieren, von Redakteuren, die einen Berichterstattungsauftrag haben, erwarten, auf die Veröffentlichung von Nachrichten zu verzichten?
Sollten Redaktionen, denen Leaks angeboten werden, in bestimmten Fällen dankend ablehnen?
Eine diffizile Fragestellung, die keine einfachen Antworten kennt.
Auch wir kamen in unserer Erörterung hier zu keinem klaren Ergebnis.
Wie stehen Sie zu dieser Thematik?