DSL-Check: Warum fast jeder Bestandskunde mehr bezahlt?
Redaktion Macnotes, den 13. Juni 2017Treue zahlt sich im Leben aus, nur leider fast nie, wenn es um den eigenen Provider geht. Im direkten Vergleich nehmen Neukunden in den meisten Fällen einen höheren Rabatt mit, als die treuen Bestandskunden. Hier locken Einstiegsrabatte, Freimonate und Cashbacks, nach denen sich viele Kunden nach den ersten Vertragsjahren sehnen. Das Sparpotenzial erreicht in einigen Fällen dreistellige Werte im Jahr und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden.
Vergleich: Neukunden und Bestandskunden im ungleichen Wettbewerb
Mit steigendem Angebot entbrennt in der Kommunikationsbranche ein harter Kampf um die Neukunden. Scheinbar vergessen die Unternehmen bei der ganzen Mühe ihre treuen Bestandskunden, denn diese bekommen von den meisten Bonusaktionen nicht mal etwas mit. Stehen die Kosten der ersten 24 Monate mit dem zweiten Abschnitt ab dem 25. Monat im Vergleich, kommt eine ernüchternde Realität ans Tageslicht. Tatsächlich zahlt der Bestandskunde bis zu 80 % mehr als der Neukunde in den vorhergehenden zwei Jahren. Verantwortlich dafür sind die satten Rabatten, zum Teil ein Verzicht auf Grundgebühren, ein Startguthaben, Bonus und kostenlose Geräte und Hardware.
Internet, Smartphone und DSL gehören zu den Basics unserer digitalen Konversation. Der überwiegende Teil der Kunden entscheidet sich einmal für einen Anbieter und den Tarif, der zum Surf- und Telefonverhalten passt, ohne den laufenden Vertrag in den nächsten Jahren wieder anzufassen. Dieses Vertrauen gepaart mit einer zunehmenden Bequemlichkeit, die Vertragsdaten nochmals herauszusuchen, kostet bares Geld. Wer genauer hinschaut und die eigenen Tarife mit den marktüblichen Werten vergleicht, sorgt für mehr Geld im Portmonee.
Rabatte, Freimonate und Bonuszahlungen lassen die Kassen klingeln
Geht es um Rabatte, Freimonate und Extras, gehen die Stammkunden zumeist leer aus. Als Anreiz, zu einem neuen Anbieter zu wechseln, offerieren diese im ersten Jahr Freimonate oder einen Verzicht auf die Grundgebühr. Gilt es, nun den Effektivpreis für die gesamte Vertragslaufzeit von 24 Monaten zu berechnen, entsteht ein gehöriges Plus.
Nicht zu vernachlässigen ist die Hardware, die Neukunden als Mietgeräte vollkommen kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Der Bestandskunde hat gar nicht die Gelegenheit, sich mit neuen Geräten auszustatten. Die alten Router kommen nicht nur mit den Funktionen der neuen Konkurrenz nicht mehr mit, sie verbrauchen um ein Vielfaches mehr Energie. Da scheint es kaum noch überraschend, dass immer mehr Verbraucher mit den Services der Provider nicht zufrieden. Das hat zumindest eine Umfrage der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Mainz von circa 15.000 Verbrauchern ergeben.
Mit etwas Zeit bares Geld sparen
Wer sich in regelmäßigen Abständen etwas Zeit nimmt, um die Anbieter miteinander zu vergleichen, kann sogar monatlich mehr als 10 Euro einsparen. Hier bieten sich DSL Vergleichsportale wie www.dslvertrag.de an. User nehmen kostenlos einen objektiven und neutralen Preisvergleich vor, um einen schnellen Überblick über alle Angebote zu erhalten.
Gerade im Hinblick auf zum Beispiel eine Doppel-Flatrate und DSL kommt es hier zu enormen Preisunterschieden zugunsten der Neukunden.
Kündigen und zum neuen Anbieter wechseln, so geht’s
Die einzige Lösung ist der schnelle Wechsel des DSL Anbieters zum Testsieger oder zu einem lohnenswerteren Tarif. Eine Basis für eine fristgerechte Kündigung bildet die Mindestlaufzeit. In den meisten Fällen liegt eine Kündigungsfrist von drei Monaten zu Grunde. Lässt der Nutzer diese Zeit verstreichen, verlängern sich die Verträge zumeist um ein weiteres Jahr. Infolgedessen ist es ratsam, zum frühestmöglichen Termin eine ordentliche Kündigung zu formulieren. Dabei sprechen sich viele Verbraucher für die klassische postalische Kündigung aus, denn diese ist im Zusammenhang mit dem Ende der Vertragslaufzeit ein Nachweis, den Bestandskunden in den Händen halten.
Bei den führenden Tarifanbietern und DSL Providern gibt es einen externen Kunden- und Supportbereich, der auch für die Kündigung zuständig ist. Hier braucht es zumeist nur ein paar Augenblicke und die ordentliche Kündigung ist erledigt. Dennoch sollten sich Bestandskunden eine Bestätigung ihrer Kündigung verlangen und einen wichtigen Satz nicht vernachlässigen: „Ich wünsche keinerlei Anrufe oder E-Mails, die den Grund meiner Kündigung hinterfragen.“ In diesem Fall hat der Kunde Ruhe und kann geschmeidig zum nächsten Anbieter übergehen.
Wie buhlen DSL Anbieter um die Gunst der Neukunden?
Die DSL Kabelanbieter kämpfen mittlerweile auf einem recht gesättigten Markt um die Gunst potenzieller Neukunden. Da scheinen sich viele Verträge in ihren Niedrigpreisen zu überbieten. Dank übergroßer Rabatten und Bonuszahlungen erscheint der DSL Vertrag nahezu kostenlos. Wer genauer hinsieht, wird feststellen: Hier gilt eine zweigeteilte Wahrheit. Das Angebot trifft in den meisten Fällen nur für die Neukunden zu, die eine Mindestlaufzeit eingehen. Wer also von Anfang an nicht rechtzeitig kündigt, geht schlimmstenfalls einen teuren Deal ein. Bei einigen Anbietern erfolgt mitunter sogar eine 100-prozentige Preissteigerung ab dem 25. Monat.
Den Verbrauchern bleibt nichts anderes übrig, als die Augen offen zu halten und dem eigenen DSL Anbieter niemals das Gefühl zu geben, zu den sicheren und treuen Bestandskunden zu gehören. Bestenfalls geht mit einem neuen Vertrag gleich eine Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt einher. Nur so laufen Verbraucher nicht Gefahr, nach zwei Jahren zufriedener Kundschaft auf einmal mehr als die Hälfte pro Monat ausgeben zu müssen. Alternativ dazu ist ein Telefonat oder ein Beratungsgespräch nach einer Kündigung immer eine Verhandlung wert. Jedoch sollte sich niemand auf Kompromisse einlassen und mehr als die ursprüngliche Grundgebühr in Kauf nehmen.