Wettbewerbshüter: Apple schuldet Frankreich 48,5 Millionen Euro
Alexander Trust, den 5. April 2016Die französische Wettbewerbsbehörde (DGCCRF) hat Klage gegen Apple eingereicht. Der iPhone-Hersteller würde lokalen Mobilfunk-Anbietern 48,5 Millionen Euro schulden. Grund seien Wettbewerbsverstöße beim Aushandeln von Konditionen für das Anbieten des Apple-Smartphones.
Dass Apple seinen Partnern im Mobilfunk-Bereich sehr strenge Konditionen zumutet, um möglichst viele Verkäufe zu erzielen, ist bekannt. Nun haben aber französische Wettbewerbshüter Klage eingereicht, weil sie der Meinung sind, dass Apple gegen französische Gesetze verstieß und mit seinen Klauseln den Wettbewerb verhindert.
Die DGCCRF fordert das Entfernen von 10 Klauseln aus den Verträgen, die Apple mit lokalen Mobilfunk-Providern abschließt. Dies berichten französische Medien.
Knebelverträge Apples?
So fordert Apple von den Anbietern, innerhalb der ersten drei Jahre des Vertrags eine minimale Anzahl an Smartphones abzunehmen. Zudem müssten Mobilfunk-Provider in einen gemeinsamen Werbefonds einzahlen, über den Apple Werbeaktionen für diese Smartphones finanziert. Nicht zuletzt dürfe Apple während der Vertragslaufzeit auf etwaige Patent der Anbieter zurückgreifen.
Auch kann Apple den Vertrag einseitig jederzeit ohne vorherige Warnung aufkündigen. Und das Unternehmen aus Cupertino verbietet es den Anbietern, eigene Angebote für die Smartphones aufzusetzen, sodass sie an die Preisvorgaben Apples gebunden sind. Dies verhindert letztlich den offenen Wettbewerb.
Die Forderung von 48,5 Millionen Euro steht im Raum. 14 Millionen würden SFR zustehen, 11,6 Millionen Orange und 8,2 Millionen Free Mobile. Weitere 6,7 würde Bouygues Telecom erhalten.