FBI zieht kontroverse Klage gegen Apple zurück
Iro Käse, den 30. März 2016In Apples Rechtsstreit mit dem FBI gibt es eine entscheidende Wendung: Der amerikanische Geheimdienst zieht seine Klage für die Entsperrung eines iPhone 5c gegen Apple zurück.
Im Februar hat eine Anfrage des FBI an Apple für große Aufregung gesorgt: Der Geheimdienst hat Apple dazu aufgefordert, das iPhone 5c eines Amokläufers mit einer speziellen iOS-Version zu entschlüsseln, Apples Reaktion darauf war eindeutig und wird in Zukunft wohl noch deutlicher ausfallen.
FBI bekommt über anderen Weg Zugang zu Daten
Kurz vor der Anhörung vor einem amerikanischen Gericht hat das FBI nun einen Rückzieher gemacht und seine Forderung an Apple komplett zurückgenommen. In einem offiziellen Statement heißt es, man habe über einen „anderen Weg“ Zugang zu den Daten des Telefons erhalten und benötige Apples Hilfe deshalb nicht mehr.
Wahrscheinlich werden wir nie erfahren, mit welcher Methode das FBI Zugang zu den Daten erhalten hat, nicht mal Apple kann juristische Maßnahmen für Herausgabe zu mehr Informationen ergreifen. Denkbar wäre eine Lösung, die Edward Snowden bereits vor wenigen Wochen vorgeschlagen hat, diese erfordert jedoch einen großen Hardware-Aufwand. Laut eines CNN-Reports ist allerdings klar, dass die verwendete Methode nur bei dem iPhone 5c einsetzbar ist, neuere Telefone könnten mit dieser Technik nicht entsperrt werden. Der Grund dafür dürfte sich in dem in dem Secure Element verbergen, das Apple seit dem iPhone 5s und dem Touch ID-Sensor zur Speicherung der Schlüssel für das Gerät verwendet, das iPhone 5c war das letzte Telefon ohne Touch ID.
In einem offiziellen Statement gegenüber The Verge hat Apple zudem angekündigt, dass der Kampf um Datensicherheit mit Ende dieser speziellen Auseinandersetzung noch lange nicht gewonnen sei und man ihn unvermindert weiterführen werde. Einen Kommentar zur Aussage des FBIs, das iPhone ohne Apples Hilfe entsperrt zu haben, gibt es allerdings nicht.