2015: Google deaktiviert 780 Millionen Werbeanzeigen
Alexander Trust, den 22. Januar 2016Weil sie gegen die Richtlinien verstießen, hat Google im Jahr 2015 780 Millionen Werbeanzeigen deaktiviert. Dies gab das Unternehmen in einem Jahresbericht bekannt.
Der so genannte „Bad Ads“-Report wird jährlich von Google veröffentlicht. Im diesjährigen Bericht findet man unter anderem den Hinweis darauf, dass 780 Millionen Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Werberichtlinien deaktiviert wurden. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2014. Seinerzeit wurden 524 Millionen Anzeigen deaktiviert. 2013 waren es noch 350 Millionen.
Bad Ads
Was sind „Bad Ads“? Es handelt sich um solche Werbeanzeigen, die entweder Malware verbreiten, die Sichtbarkeit anderer Inhalte verhindern, gefälschte oder illegale Waren bewerben, oder zu Phishing-Versuchen führen.
Es arbeiten weltweit mehr als 1000 Personen für Google, die sich nur mit der Vermeidung und Analyse von „Bad Ads“ befassen.
Problematische Werbung
Google gibt in seinem Bad-Ads-Bericht einen Überblick über die problematischsten Kategorien von Werbung, die gegen die Richtlinien verstieß.
- Mehr als 10.000 beworbene Webseiten und über 18.000 Accounts von Werbetreibenden wurden 2015 deaktiviert, weil sie versuchten Produktpiraterie zu bewerben.
- Mehr als 12,5 Millionen Anzeigen wurden deaktiviert, weil sie Medikamente bewarben, die nicht zum Gebrauch zugelassen waren, oder aber deren Werbung selbst irreführend war.
- Ferner wurden mehr als 30.000 Anzeigen für beworbene Webseiten deaktiviert, die schnelles Abnehmen versprachen, ohne dass es überhaupt möglich gewesen wäre.
- 7.000 Anzeigen-Ziele wurden deaktiviert, weil sie Phishing-Angriffe auf Nutzer ausübten.
- Mehr als 10.000 Anzeigenziele boten ungewollte Software an.
- Über 17 Millionen Anzeigen wurden abgeschaltet, weil sie Nutzer zum Klick verführten, weil sie so aussahen als könne man mit ihnen interagieren.
- Außerdem gab es mehr als 25.000 Apps, denen das Recht zur Anzeige von Werbung entzogen wurde, da die Entwickler sich nicht an die Richtlinien hielten. Generell wurde 1,4 Millionen Apps der Zugang zur Adsense-Schnittstelle gar nicht erst gewehrt.
Außerdem gab Google an, dass man eine Technologie entwickelt hat, die versehentliche Interaktionen mit Anzeigen auf Mobilgeräten erkennt. Diese werden nicht gezählt.
2016 möchte man noch intensiver gegen Abnehm-Werbung vorgehen, indem man schon bei den Kriterien zum Einstellen etwaiger Anzeigen aufrüstet. Ferner will Google Maßnahmen zum Schutz vor Malware integrieren.