Camtasia-Käufer im Mac App Store warten halbes Jahr auf Update

Alexander Trust, den 11. Februar 2015
Camtasia
Camtasia

Im November 2014 erscheint Camtasia for Mac 2.9.0. Die Software bietet iOS-Recording unter OS X Yosemite. Käufer im Mac App Store sind noch immer auf Version 2.8.3 unterwegs, die am 9. September 2014 erschien und werden mindestens noch bis März 2015 warten müssen, ehe sich dieser Umstand ändert. Technische Probleme sollen Schuld sein.

Camtasia 2 für Mac ist in Apples Online-Shop für Software noch auf Version 2.8.3 stehengeblieben, die für Verbraucher laut TechSmith am 9. September 2014 erschien. 2.9.0 bietet iOS-Aufnahmefunktionen unter OS X Yosemite. Diese Funktionalität fehlt der Version aus dem Mac App Store derzeit. Seit der Veröffentlichung des Updates für den Screen Recorder im November 2015 gibt es jede Woche die Chance, dass das Update erscheint. Seither erschien am 18.11.2014 ein Bugfix-Update 2.9.1, und am 13.1.2015 mit Version 2.9.2 ein weiteres. Im Mac App Store müssen Nutzer trotzdem weiterhin mit Version 2.8.3 vorlieb nehmen.

Ich formulierte eine Anfrage für den Pressekontakt aus meinem Adressbuch. Diese kam mit dem Vermerk zurück, dass es den Empfänger an der Adresse nicht gäbe. Also versuchte ich den direktesten Draht und twitterte @camtasia an.

Camtasia-Update Monate alt

Update 2.9.0, schrieb ich, sei vom 5.11.2014 und im App Store jedoch noch immer Version 2.8.3 vom 9.9.2014 verfügbar. Wann die Version aktualisiert würde, fragte ich.
Zur Antwort erhielt ich einen Tweet, der zunächst nahelegte, dass ich eine US-Telefonnummer anrufen solle, über die ich einen Upgrade-Key für die Version „außerhalb“ des Mac App Store bekommen könnte. Indirekt bedeutete das für mich, dass es womöglich kein Update für die Mac-App-Store-Version von Camtasia mehr geben könnte. Warum bietet der Hersteller dann die Software weiterhin für knapp 100 Euro zum Kauf an?

Kontaktaufnahme für deutsche Kunden irritierend

Also schrieb ich eine E-Mail an die (neue) Presseabteilung Techsmiths, die offenbar „inhouse“ betrieben wird. Techsmith führt noch immer eine deutschsprachige Webseite, auf der jedoch nur die US-Telefonnummer mit dem Hinweis auf die Zeitverschiebung und eine generische press [at] techsmith [dot] com als Antwort-Adresse angegeben wird. Für deutsche Käufer scheint das ein merkwürdiger Vorgang zu sein, den man eher von Noname-Hardware-Herstellern erwartet hätte, aber nicht vom Entwickler von Software, die seit Jahren in akademischen Kreisen und bei vielen Screen-Recordern genutzt wird. Also formulierte ich meine Anfrage zunächst auf Deutsch und siehe da, bekam sogar Antwort aus Deutschland, aus Berlin, um genau zu sein.

Mac-App-Store-Nutzer warten halbes Jahr

Herr Bollen von Techsmith teilte mir mit, dass Version 2.9.0 aus „technischen Gründen“ übersprungen werden musste und erst Version 2.10.0 im Mac App Store veröffentlicht würde. Diese soll „voraussichtlich“ Ende Februar erscheinen. Wenn aber 2.10.0 erst Ende Februar außerhalb des Mac App Store erscheint, dauert es erwartungsgemäß noch mal 3, 4 Wochen bis es für Kunden in Apples Software-Shop erscheint. Zum Vergleich: Version 2.8.3. erschien am 9. September 2014 in „freier Wildbahn“, wurde jedoch erst am 1. Oktober 2014 im Mac App Store veröffentlicht. Sollte dieser Termin nicht eingehalten werden können, könnte es April werden, bis das nächste Update für Kunden im Mac App Store vorliegt und diese endlich auch iOS-Recording betreiben können.

„Ich (…) kann Ihnen mitteilen, dass v 2.9 aus technischen Gründen im App Store übersprungen werden musste. Wir werden jedoch die nächste Version, v 2.10, wieder im App Store verfügbar machen und dieses Update wird voraussichtlich gegen Ende des Monats erscheinen.“
Anton Bollen (TechSmith)

Problematisch daran ist nicht die verspätete Veröffentlichung eines Updates, sondern die mangelnde Kommunikation. Die Pressemitteilungen, die wir von Techsmith erhalten, erwähnen die verzögerte Veröffentlichung im Mac App Store nie. Herr Bollen tat dies im November in seinem Corporate-Blog-Beitrag nicht und in der Zwischenzeit wurden die „technischen Probleme“ zu keiner Zeit angesprochen. Also werden zahlende Kunden ein halbes Jahr im Dunkeln gelassen.


Ähnliche Nachrichten