DEF CON 2014: John McAfee rät von Smartphones ab

Alexander Trust, den 9. August 2014
Virus Shield
Virus Shield – Screenshot aus Google Play Store

Einen kuriosen Auftritt auf der Hacker-Konferenz DEF CON 2014 in Las Vegas hatte John McAfee. Der McAfee Gründer der bekannten Antiviren-Software riet allen Anwesenden, im „Zeitalter der Zustimmung“ auf Smartphones zu verzichten.

Das Wall Street Journal berichtet über einen seltsamen Auftritt John McAfees auf der DEF CON in Las Vegas. Dieser erzählte von Morddrohungen von Personen aus Belize, berichtete über das Lauschen von Bibelversen in Hörbuchform im Rauschzustand mit Marihuana und klagte sein Leid über das „Zeitalter der Zustimmung“ („age of consent“), in dem wir Dank Smartphones 2014 seien.

Zeitalter der Zustimmung

McAfee charakterisiert unsere jetzige Epoche so, weil man bei jeder Installation einer App auf dem Smartphone ungefragt „zustimmt“, dass die Software einen bespitzelt. Niemand würde sich die Nutzungsbedingungen durchlesen und dem Ausspähen so freiwillig zustimmen.

Nicht mehr länger McAfee

Obwohl McAfee ankündigt, über das Thema Privatsphäre vortragen zu wollen, erfuhren die Anwesenden noch einige andere Dinge: Einen Seitenhieb konnte der Gründer des Herstellers von Virenscanner-Software sich ebenfalls nicht verkneifen. Denn obgleich die Umbenennung bereits in den Januar zurückreicht, informierte McAfee die Zuhörer im Saal noch einmal darüber, dass Intel sich zu Jahresbeginn von „seinem Namen“ trennte. Seitdem wird der Virenscanner „Intel Security“ genannt, und das ließ dem schottischen Naturell offenbar keine Ruhe.

Intel selbst hat einen Zusammenhang zur „negativen Presse“ in Verbindung mit McAfee dementiert. Doch es wird spekuliert, dass man nicht vereinbaren konnte, die Software weiterhin McAfee zu nennen, nachdem der ehemalige Gründer 2012 sogar Verdächtiger in einem Mordfall war. Nach der Übernahme durch Intel, zu einem Kaufpreis von mehr als $7 Milliarden im Jahr 2010 hatte sich der Gründer nach Belize zurückgezogen. Dort wurde 2012 eines Tages die Leiche seines unmittelbaren Nachbarn aufgefunden. Es folgte eine Geschichte voller Irrungen und Wirrungen und die Flucht nach Guatemala, die damit endete, dass McAfee einen Herzinfarkt vorspielte, um in die USA ausgeflogen zu werden.

John McAfee nicht mehr interessiert

Aus dem Publikum wurde der Schotte angesprochen auf das Sicherheitsrisiko des Google Play Store. Doch McAfee konnte oder wollte darauf nicht antworten. Er wich aus, indem er erklärte: „Ich weiß nicht mehr viel über Technologie“ (I don’t know much about technology anymore“). McAfees Kritik an Smartphones klingt vor diesem Hintergrund wenig glaubhaft.


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