Springers Linkgeiz macht vor Pornos in Bonner Gymnasium nicht Halt

Alexander Trust, den 19. November 2013
Bonn
Bonn, Bild: CC0

An einem Bonner Gymnasium wird ein Lehrer suspendiert. Er hatte im Unterricht einer siebten Klasse an seinem Computer Pornos geguckt. Darüber berichtete der Bonner Generalanzeiger. Die BILD-Zeitung vermeidet indes die Verlinkung.

In der Webgemeinde ist weithin bekannt, dass die Online-Medien des Axel Springer Verlags mit Links geizen. In Zeiten, da fast jede Tageszeitung auch im Internet vertreten ist, würde es Regionalmedien wie dem Bonner Generalanzeiger gut tun, wenn man von potenten Webseiten als Quelle verlinkt würde.

Wir sind wichtig, die anderen nicht

Doch der Springer Verlag vermeidet stattdessen in seinem Beitrag in der BILD-Zeitung auf den Bonner Generalanzeiger zu verlinken. Es wird lediglich im Text darauf verwiesen.

Tatsächlich führt dieses Verhalten des Springer Verlags dazu, dass Google langfristig einen sehr realitätsfernen Index anfertigt. Denn die Verlinkung spielt bei der Suchmaschine noch immer eine große Rolle und das Ungleichgewicht zugunsten großer Verlage wird mit deren Vorgehen, Quellen nicht zu verlinken, nur perpetuiert und sogar noch verschlimmert.

Vielfalt schwindet

Google kann Online-Auftritte von Regionalzeitungen nicht “wertschätzen”, wenn ihnen auf diese Weise Links entzogen werden. Der Linkgeiz beim Springer Verlag ist sogar ein subtiles Mittel um die Konkurrenz auszubremsen, bekommen doch BILD-Zeitung Links von Hinz und Kunz geschenkt, haben aber nicht gleichermaßen die Spendierhosen an. Das führt auf Dauer dazu, dass die Vielfalt in der Medienlandschaft darunter leidet. Denn wenn andere Angebote keinen oder nur geringen Zulauf über Suchmaschinen erhalten, können diese keinen Umsatz erzielen.


Ähnliche Nachrichten