Parallels Desktop 9 und Parallels Access für iPad im Kurztest

Stefan Keller, den 25. Oktober 2013
Parallels Desktop 8
Parallels Desktop 8

Wir haben die neue Version von Parallels Desktop 9 und Parallels Access für iPad im Kurztest unter die Lupe genommen. Version 9 verspricht Unterstützung für aktuelle Betriebssysteme auf Host- und Gastseite und einige weitere Neuerungen.

Mit der Veröffentlichung von Parallels Desktop 9 wurde die App Parallels Access für iPad zur Marktreife gebracht, mit der sich Programme auf Mac und Windows auf dem iPad fernsteuern lassen. Wir haben uns beides angesehen.

Neue Features

Parallels Desktop 9 wartet laut Entwickler mit neuen Funktionen auf. So wird eine Performancesteigerung um bis zu 40% versprochen, was den Vorsprung auf VMware Fusion weiter ausbauen soll. Des Weiteren wurden Lösungen implementiert, mit denen populäre Cloud-Dienste wie iCloud, Dropbox, Google Drive und Microsoft SkyDrive auf Mac und virtuellem Computer synchron bleiben – und zwar ohne, dass doppelte Daten anfallen. Unterstützung für das bald erscheinenden Windows 8.1 ist ebenfalls enthalten. Gleiches gilt für die PowerNap-Funktion in aktuellen MacBooks. Wer Mausgesten auf dem Mac gewohnt ist, kann diese künftig auch in Windows-Anwendungen verwenden, beispielsweise das Nachschlagen eines Wortes im Lexikon. Weiterhin interessant ist die Möglichkeit, Firewire- und Thunderbolt-Geräte einer virtuellen Windows-Maschine zuzuweisen, wie es mit USB schon länger möglich ist und der mitgelieferte PDF-Drucker für Windows.

Parallels Access

Mit Parallels Access für iPad will der Hersteller alle Programme, gleich ob Windodws- oder Mac-Programme, „applifizieren“. Im Zusammenspiel mit Parallels Desktop 9 ist es möglich, Desktop-Programme über das Netzwerk auf dem iPad auszuführen. Dazu gibt es einige Gesten, die die vom Desktop gewohnte (Maus-) Bedienung nachahmen und dabei trotzdem die Tablet-Bedienung bieten. Längeres Halten des Fingers auf dem Bildschirm ruft etwa eine Lupe hervor, mit der sich kleinere Elemente auf dem Bildschirm bequem antippen lassen. Für Drag-and-Drop muss eine „Fortschrittsanzeige“ auf diese Weise ausgefüllt werden. der Rechtsklick wurde durch Antippen mit zwei Fingern realisiert. Die App an sich ist gratis im App Store zu haben. Um sie verwenden zu können, ist nach der 14-tägigen Probezeit ein Abonnement zu rund 70 Euro im Jahr notwendig, wer Parallels Desktop 9 kauft, bekommt ein sechsmonatiges Gratis-Abo dazu. Zumindest was Programme in einer Windows-8-Umgebung angeht, wirkt Parallels Access noch leicht verbesserungswürdig. Klicks funktionieren weitgehend, aber die Erfolgsaussichten beim Scrollen im Internet Explorer waren eher Glückssache.

Erste Schritte nach dem Upgrade

Das Upgrade von Parallels Desktop 8 verläuft problemlos. Der Installer kann die alte Ausgabe entsorgen und spielt automatisch Parallels Desktop 9 auf. Nachdem ein virtueller Computer gestartet wurde, werden die Parallels Tools aktualisiert, die die verwendeten Treiber bereitstellen und die Mac-Integration handhaben. Nach einem Neustart des virtuellen PCs ist Parallels Desktop 9 komplett einsatzbereit. Was die Performance angeht, konnten wir am Beispiel von GRID 2 (Steam-Ausgabe) eine leichte Verbesserung feststellen, für 40% reicht es jedoch nicht. Parallels Desktop 8 war bei unseren Einstellungen in der Lage zwischen 12 und 45 Bilder pro Sekunde zu berechnen (Durchschnitt: 28), mit Parallels Desktop 9 sind es zwischen 17 und 59 (Durchschnitt: 36). Das macht immerhin ein gutes Plus von 25 Prozent bei unserem Testkandidat. Getestet wurde auf einem iMac aus 2011 mit 2 GB Grafikspeicher und 16 GB Arbeitsspeicher. Das verwendete Gast-Betriebssystem ist Windows 8 Professional.

Fazit und Ersteindruck

Parallels Desktop 9 ist ein grundsolides Update, das interessante Feature mitbringt und zudem ein wenig mehr Performance.

Großes Potenzial sehen wir in Parallels Access, das sich als nützlich herausstellen könnte, aber noch etwas Feinabstimmung benötigt. Wer keine allzu hohen Anforderungen an eine Windows-Emulation stellt, etwa weil nur Office-Programme benötigt werden oder Tests mit anderen anderen Betriebssystemen angesagt sind, hat keinen zu hohen Leidensdruck: Für Parallels Desktop 8 ist schon vor einiger Zeit ein Update erschienen, das den Betrieb unter OS X 10.9 Mavericks ermöglicht. Die unverbindliche Preisempfehlung für Parallels Desktop 9 ist 79,99 Euro, das Update kostet 49,99 Euro, wenn man Parallels Desktop 7 oder 8 bereits besitzt.


Ähnliche Nachrichten

Passende Angebote