iOS Maps SDK vs. Google Maps: Entwickler bevorzugen Apple-SDK
Stefan Keller, den 19. März 2013Mit iOS 6 hat Apple Google Maps aufgegeben und stattdessen eine eigene Lösung für die Kartenfunktion implementiert. Während viele Anwender von Bugs betroffen sind oder waren und deshalb eher schlecht auf die Apple Maps zu sprechen sind, sehen Entwickler das anders: Es gibt diverse Gründe, warum das Apple Maps SDK besser ist als jenes von Google, sagen zwei App-Entwickler.
Programmierer von Apps finden das iOS Maps SDK ausgereifter, einfacher zu bedienen, stabiler und komfortabler als das Google Maps SDK, das im letzten Jahr veröffentlicht wurde. Das geht aus einem Bericht der Fast Company hervor (via AppleInsider), bei dem sich zwei Entwickler zu Wort gemeldet haben. Demnach scheint es so zu sein, als ergänzen sich beide Lösungen hervorragend: Während Apple weiß, wie man die grafische Oberfläche gestaltet, hat Google ausreichend Erfahrung mit der Bereitstellung der Karten. Letztendlich ist für Entwickler Ersteres aber wichtiger.
Nachteile allenfalls aus User-Sicht
Lee Armstrong, der Entwickler von Plane Finder, ist vom Apple Maps SDK überzeugt. So erlaubt es Apple, Ebenen über die Karten zu legen oder Objekte auf den Karten sanft bewegen zu lassen. Das sind alleine zwei Funktionen, die sich mit dem Google Maps SDK gar nicht realisieren lassen. Programmierer sollten außerdem schätzen, dass Apple bereits seit dem ersten iPhone Erfahrungen mit der Darstellung von Kartenmaterial in Apps gesammelt hat. Bryce McKinlay, einer der Entwickler von Tube Tamer, findet am Apple-SDK besonders klasse, dass man damit verschiebbare Stecknadeln setzen kann, die schick animiert sind. Will man im Google Maps SDK für iOS derlei Marker setzen, muss man diese vorher mit statischen Bildern setzen, was besonders dann unpraktisch wird, wenn man viele solcher Stecknadeln benötigt.
Apple bietet bessere Leistung als Google
Nach Meinung der befragten Entwickler performt das Google SDK nicht besonders gut auf iOS. Dies beginnt damit, dass GMSMapView eine Limitierung der Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde besitzt, was für sich genommen schon langsamer ist als übliche iOS-Animationen. Wenn man dann noch zoomen möchte, neue Objekte setzt oder das Bild anderweitig bewegt werden soll, sieht man ein Ruckeln, das sich nicht einmal auf schnellen Geräten wie dem iPhone 5 verhindern lässt.
Für Entwickler: Pest oder Cholera
Obwohl Apple Maps für Entwickler wesentlich angenehmer zu verwenden sind als Google Maps, ist die Entscheidung nicht einfach, welche Karten den Zuschlag bekommen. Suchfunktionen und Ortungen sollen mit Google Maps zuverlässiger funktionieren, allerdings neigt das Google-SDK zu Abstürzen. Während das Apple-SDK stabil ist, beschweren sich Anwender über andere Fehler – am Ende des Tages ist der Entwickler also der Verlierer. Lee Armstrong hat in seiner App Plane Finder beide Karten implementiert und damit schlechte Erfahrungen gemacht: Apple Maps seien ungenau, aber Google Maps instabil und begrenzen die Anzahl von Abfragen pro Tag.
Google Maps SDK: Weder frei noch offen
Es spricht laut McKinlay Vieles gegen die Benutzung des Google Maps SDK auf der iOS-Plattform. So ist das SDK Closed-Source und muss für jede App separat mitgeliefert werden. Dadurch werden die Apps künstlich größer, da iOS keine zentrale Installation von externen Schnittstellen erlaubt. Außerdem erlaubt die Apple-Lösung deutlich mehr, mit den Karten zu machen. Die Google-Schnittstelle erinnere ein wenig an die JavaScript-APIs und die Android-Schnittstelle. Weiterhin ist aus Gründen des Aufwands das Apple-SDK vorzuziehen, weil eine bereits für frühere iOS-Versionen geschriebene App ohne Veränderung weiterhin funktioniert.