Anleitung: Spotlight unter OS X neu indexieren

Alexander Trust, den 27. Februar 2013
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Seit Mac OS X 10.4 Tiger gibt es die Spotlight-Suche, die inzwischen jedem Mac-User ans Herz gewachsen ist, auch unter Lion oder zuletzt Mountain Lion. Normalerweise funktioniert sie einfach, aber aufgrund von ungeklärten Bugs gibt es Situationen, in denen man den Index am besten verwirft und neu gestalten lässt. Wir zeigen, wie das geht.

Warum?

Wenn Spotlight nicht mehr findet, wonach man sucht oder sich immer mehr mit Speicher eindeckt (ein Blick in die Aktivitätsanzeige führt oft Erstaunliches zutage), dann könnte man das System neu aufsetzen oder den Spotlight-Index neu erzeugen. Letzteres klingt erst einmal weniger invasiv, ist aber kaum weniger zeitaufwendig; immerhin arbeitet das System dann selbstständig. Im konkreten Fall hat der Prozess „mds“ (für: Metadata Server) bei Kollege Trust ununterbrochen die Festplatte gequält (über mehrere Tage hinweg) und sich zudem 7 GB Arbeitsspeicher genehmigt. Doch auch, wenn definitiv existente Dateien nicht mehr gefunden werden, kann das Neuindexieren sinnvoll sein.

Ist Spotlight überhaupt die Ursache?

Wenn der Prozess „mds“ in der Aktivitätsanzeige („Alle Prozesse“ anzeigen lassen statt nur die eigenen und nach „Physikal. Speicher“ sortieren) übermäßig viel Arbeitsspeicher benötigt und/oder über einen sehr langen Zeitraum ohne erkennbaren Grund (viele Datenveränderungen auf der Festplatte, OS X-Update) eine hohe CPU-Last verursacht und noch dazu die Festplattenaktivität konstant hoch ist, haben wir ziemlich sicher unseren Schuldigen gefunden. Schwieriger wird es, wenn „mds“ unauffällig ist und dennoch ohne erkennbaren Grund Festplattenaktivität verursacht wird. Hier hilft und das Terminal weiter. Der Befehl „iotop“ zeigt an, welcher Prozess auf der Festplatte arbeitet. Kommt hier „mds“, „mdworker“ oder „mdimporter“ regelmäßig oder durchgehend vor, ist Spotlight ebenfalls die Ursache. Ansonsten sollte die Fehlersuche an anderer Stelle fortgesetzt werden. iotop benötigt privilegierte Rechte, die Eingabe ist also sudo iotop.

Variante 1: Die schöne

Grundsätzlich gibt es zwei Varianten, um den Spotlight-Index zu löschen. Die schöne Version wird über die grafische Oberfläche vorgenommen. Zu den Nachteilen kommen wir gleich. Dazu muss in den Systemeinstellungen von Spotlight der Tab „Privatsphäre“ aufgerufen werden. Auf dem Plus-Symbol unter der Liste wird nun die Festplatte hinzugefügt, die im Mac existiert, sie heißt standardmäßig „Macintosh HD“. Nachdem alle Warnungen weggeklickt wurden, wird die Festplatte aus der Liste ausgewählt und der Minus-Button betätigt. Spotlight sollte nun neu indexieren.

Variante 2: Die etablierte

Im Terminal kann ebenfalls eine Neuindexierung veranlasst werden. Diese hat gegenüber der GUI-Version den Vorteil, dass alle Festplatten und auch das System selbst mit einbezogen werden. So kann ausgeschlossen werden, dass sich Spotlight irgendwo außerhalb der Benutzerdaten „verschluckt“ hat. Um den Index zu administrieren, gibt es einen Kommandozeilenbefehl, der sich per „mdutil“ starten lässt. Er benötigt ebenfalls Administrator-Rechte. Will man den gesamten Index zurücksetzen, muss im Terminal Folgendes eingegeben werden: sudo mdutil -E /. Anschließend muss das eigene Passwort für die OS X-Anmeldung eingegeben werden. Das Tool antwortet schließlich mit „Indexing enabled.“.

Anstatt der gesamten Festplatte kann man mit mdutil auch nur einzelne Ordner oder externe Festplatten neu indexieren lassen. Der Schrägstrich am Ende bedeutet, dass das gesamte Dateisystem bearbeitet wird. Mit sudo mdutil -E /Volumes/ könnte man auch nur die externen Datenträger neu durchgehen. Der Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Neustart nicht vergessen

Wenn der auffallend hohe Speicherverbrauch Ursache für die Recherche war, ist nach dem erfolgreichen Neuindexieren ein Neustart fällig. Wann der Indexierungsvorgang abgeschlossen ist, verrät ein Klick auf das Lupensymbol in der Menüzeile. Solange mds, mdimporter und mdworker am Arbeiten sind, ist nicht nur eine Eingabebox zu sehen, sondern auch ein Fortschrittsbalken samt Zeitangabe – auf letztere kann man sich allerdings nicht unbedingt verlassen.

Wer macht was?

Die Spotlight-Indexierung besteht aus drei Prozessen, die in der Aktivitätsanzeige oder in „iotop“ auftauchen können. „mds“ steht hierbei für „Metadata Server“ und ist so etwas wie der Chef von Spotlight. Weiterhin gibt es den „mdworker“, der mehrfach auftreten kann. Dieser Prozess geht alle Dateien durch und überprüft, ob er bereits aus dem Inhalt schlau wird. Falls nicht, wird „mdimporter“ zur Hilfe gerufen. Dieser kann binäre Dateitypen wie die Mediathek von iPhoto oder die E-Mails von Mail auslesen und mit in den Index aufnehmen.


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