iWatch: Apples digitale Armbanduhr wird ein Personal Computer?
nw, den 19. Februar 2013Gerüchte machen noch lange kein neues Apple Produkt, was letztlich der seit Monaten diskutierte Apple Fernseher belegt. Ein Artikel der New York Times leitete in der vergangenen Woche eine rege Diskussion und brodelnde Gerüchteküche um eine Apple iWatch ein. Jean-Louis Gassée teilte in einer Online-Kolumne seine Ansichten zu dieser „iWatch“, die sich in erster Linie auf den Aspekt fokussiert, dass Apple nicht an einem weiteren Zubehörteil interessiert sei, sondern die SmartWatch selbst als neuen „Personal Computer“ in den Mittelpunkt rücke.
„But what really floats their bots, what hardens Apple’s resolve is designing, making, and selling large numbers of personal computers, from the traditional desktop/laptop Mac, to the genre-validating iPad, and on to the iPhone — the Very Personal Computer. Everything else is an ingredient, a booster, a means to the noblest end.“
Jean-Louis Gassée (Ehemaliger Manager bei Apple Frankreich)
Es ist eine interessante Sichtweise von Gassée, Apples digitale Armbanduhr nicht nur als „verlängerten“ Arm des iPhones oder Macs zu betrachten, sondern als eigenständigen Computer. Jedes iDevice und jeder Mac seien nichts anderes als ein Personal Computer, die Apple mit großem Erfolg weltweit an Kunden verkaufe. Alles andere, wie zum Beispiel die der iTunes Store, iCloud oder auch die Software an sich, seien bloß eine Zutat, ein Booster, für das eigentliche, das edle Ziel – den besten Personal Computer zu entwickeln. Diese Würdigung, oder auch von Gassée als Grundidee beschrieben, zeichne Apples weitreichenden Erfolg bis heute aus.
Apple iWatch, oder die nächste Computer-Generation?
Das Apple TV sei ein großartiger Teil des Ökosystems, das als Bindeglied zwischen der iTunes Bibliothek, den iPhones, iPads und Macs sehr wertvoll sei, allerdings sei es nur von „unterstützender“ Bedeutung. Konkret würden etwa 10 Millionen verkaufte Set-Top-Boxen im Jahr 2013 keine große Auswirkung auf das Ökosystem haben, selbst wenn Entwicklern früher oder später mit einem Software Development Kit (kurz: SDK) die Entwicklung eigener Apps erlaubt werden sollte.
Des Weiteren sei es unwahrscheinlich, dass Apple erneut den iPod nano überarbeiten würde, nur um ihn im Prinzip zu einer Art neuen Produkt im alten Gewand zu machen. Die Meldung über 100 Mitarbeiter, die bereits an diesem Konzept arbeiten sollen, passt ebenso wenig dazu, wie Apples Verhalten und Versuch mit dem im vergangenen Herbst generalüberholten iPod nano 7. Generation den iPod als iPod interessant zu machen.
Die eigentlich interessante Frage sei also, ob Apple an einer digitalen Armbanduhr arbeitet, die wir als einen „Personal Computer“, einen „geheimen“ Computer, erfahren werden. Mit dieser Frage gehen weitere grundlegende Fragen nach der Benutzeroberfläche, Sensoren, der iOS-Plattform sowie neuen Typen von Apps, der Kopplung mit anderen iDevices und nicht zuletzt die Frage nach dem Preis einher.
Wie sieht die Apple iWatch aus?
In seiner Sonntags-Ausgabe verarbeitete das britische The Guardian die aktuellen Gerüchte in einer Grafik, die uns in beeindruckender Weise zeigt, wie eine solche Apple iWatch, SmartWatch oder digitale Armbanduhr aussehen könnte. Das stark abgerundete Corning Glas unterscheidet sich gegenüber der Sony SmartWatch oder dem iPod nano 6. Generation schon alleine äußerlich. Die Lektüre der Online-Kolumne auf MondayNote (engl.) kann man nur wärmstens empfehlen.
via MacRumors (engl.)