Ni No Kuni
Redaktion Macnotes, den 10. Februar 2013Schon vor Release wurde Ni No Kuni als eines der besten JRPGs gehandelt. Egal wer es angespielt hat, verliebte sich komplett in das Spiel. Für uns war es natürlich klar, dass wir das Spiel ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen mussten. Als dann endlich das Spiel von Namco gekommen ist, haben wir uns nicht lumpen lassen, haben die Konsole angeschmissen und sind in eine fremde, neuartige Welt abgetaucht, die uns wohl so schnell nicht mehr in Ruhe lassen wird. Ladys and Gentlemen, wir freuen uns euch nun den mit Sicherheit besten Anime Rollenspiel Hit präsentieren zu dürfen.. Moment, besser gesagt den Test dazu. Erfährt in unserem Test, warum das Spiel tatsächlich ein Hit ist, auch für „Anime-Neulinge“
Tauch in eine neue Welt ein!
Mittlerweile habe ich großzügiger Weise von Namco schon mehrere Anime Rollenspiele testen dürfen, auch von anderen Herstellern ist mir schon so einiges unter gekommen. Es waren auch wahrlich viele gute Titel dabei, allerdings ist die Motivation bei mir als Nicht-Anime-Experte schnell flöten gegangen. Meist waren die Storys einfach zu Klischeehaft und langweilig bzw. einfach nur schlecht erzählt. Anfangs hatte ich auch bei Ni No Kuni enorme Skepsis was der Story angeht. Allerdings machte sich schon beim ersten Start klar, irgendwie scheint hier alles ein bisschen anders zu laufen. Damit mein ich nicht großartige, revolutionäre Neuerungen auf den ersten Blick, sondern viel mehr das gewisse etwas. Doch zunächst war ich ein bisschen verdutzt. Sieht man sich die Bilder von Ni No Kuni an, ist man in einer schönen Fantasy Welt mit witzigen Einbewohnern und knuffigen Gegner. Aber warum zum Henker sind wir zu Beginn in einer total modernen Zeit mit ganz normalen Häuser, Autos und verrückten Kindern, die rotzfrech gegen den Willen ihrer Eltern einen heißen Flitzer ausprobieren möchten? Das passt doch irgendwie gar nicht, zumal diese „moderne“ Zeit meines Erachtens gar nicht zum Stil passt.
Doch alles hat natürlich seinen Sinn. Wie bereits schon angedeutet, spielen wir Olliver den kleinen Jungen und schleichen uns nachts aus dem Haus, um unseren Freund zu besuchen, der mit uns und einem interessanten Auto eine Spritztour machen möchte. Sie wussten allerdings nicht, dass diese Spritztour tödlich für die Mutter von Oliver enden wird. Tief im Trauer erscheint die Fee Tröpfchen bei Oliver und zieht ihn in eine andere Welt, wo die Menschen an Herzen und Liebe verlieren. Richtig, wir sind einer der auserwählten und haben die Macht alles wieder in Ordnung zu bringen. Vielleicht klingt das jetzt alles für viele zu Süß und zu langweilig, allerdings habe ich vieles ausgelassen, da ihr ja selbst in die Story reinkommen sollt. Ich bin beileibe kein Fan von diesen „Die Herzen sind gebrochen und du musst sie wieder heilen“ Missionen, oder gar mit Dingen die sich nur um Liebe drehen. Dennoch ist in der Story alles perfekt verpackt, sodass auch ich voll in den Bann gezogen worden bin! Tröpfchen, eure Fee ist euer ständiger Begleiter und sorgt auch oftmals für ein breites Grinsen. Anders als viele Rollenspiele ist hier die Art und Weise wie die Figuren sich miteinander unterhalten einfach urkomisch und sehr gut gemacht. Ein witziger Dialekt, viele lustige Namen und vor allem dumme Sprüche sorgen stets für Auflockerung! Um hier mal ein paar Beispiele zu nennen: Eure Rüstung kauft ihr zum Beispiel in einen Laden der Waffenhorst heißt. Der König von Katzenbuckel ist – wer hätte es gedacht – ein Kater, wodurch natürlich die Sprache auch ganz ihm Angepasst wurde: Eure Majestät wird zu Eure Miauität oder so ähnlich. Es ist wirklich sehr schön gemacht, einfach klasse!
Der Unfall der Mutter ist natürlich kein Zufall gewesen. Böse und finstere Gestalten möchten unseren Vollherzigen Jungen auslöschen. Wir reisen also gemeinsam mit Tröpfchen in eine andere, verzauberte Welt um dort die Bösen zu vernichten und natürlich die Bewohner wieder Kraft zu geben. Dies geschieht einerseits durch erfüllen von Quests, aber auch durch das füllen von Herzen. Lernt ihr zum Beispiel eine Wache kennen, die sehr viel Enthusiasmus hat, können wir ein bisschen davon in unseren Fläschchen via Magie einfachen und den Bewohnern dann geben, die wieder mehr Kraft brauchen. Auf eurer Reise erhält ihr natürlich sehr viele neue Zauber, neue Gegenstände und witzige Missionen …
Pokémon als Vorbild?
Die Kämpfe in Ni No Kuni weichen ein bisschen von den anderen Rollenspielen ab und hat so den nötigen Schliff bekommen. Seht ihr ein Monster auf der Karte (egal ob Dungeon oder Weltkarte) und berührt dieses, wird in den Kampfmodus gewechselt. Dabei wählt ihr wie gewohnt die Aktion aus, die ihr durchführen wollt. Zum Beispiel Magie einsetzen, verteidigen oder kämpfen. Allerdings ist das Ganze nicht wie sonst rundenbasiert, denn ihr könnt euch während des Kampfes auch frei umherbewegen. So könnt ihr Attacken ausweichen, Lebens- oder Magieenergie einsammeln oder eben bestimmte Aktionen ausführen. Schon recht früh im Abenteuer müsst ihr nicht mehr alleine kämpfen, sondern bekommen einen Vertrauten. Dies sind kleine witzige Kreaturen, die ein bisschen wie Pokémon aussehen könnten. Dabei könnt ihr maximal drei von diesen mitnehmen. Wie auch bei Nintendos Vorbild könnt ihr diese im Kampf einsetzen und so verschiedene Attacken ausführen. Natürlich sind alle Vertrauten unterschiedlich und haben auch verschiedene Typen, die wiederum gegen bestimmte Gegnersorten sehr effektiv oder schlecht sein könnten. Außerhalb der Kämpfe könnt ihr diese dann füttern, damit die Attribute gesteigert werden oder neue Attacken beibringen. Meist bekommt ihr diese Vertrauten geschenkt, ihr müsst also nicht irgendwo im hohen Gras danach suchen und diese einfangen. Insgesamt ist das Kampfsystem dadurch sehr Rund und Abwechslungsreich, aber auch vor allem Strategisch. Für meinen Geschmack kommen aber zu viele Monster in den Dungeons vor und vor allem spawnen diese sehr schnell wieder! Wenn man also kurz einen anderen Weg einschlagen möchte, um beispielsweise eine Truhe einzusammeln, kann es passieren dass alle Monster auf dem Rückweg wieder da sind. Später im Spiel bekommt ihr zusätzlich noch andere Gruppenmitglieder, die euch ebenfalls im Kampf helfen können. Allerdings kann immer nur ein Vertrauter oder Held kämpfen, ihr könnt nicht immer mit allem gleichzeitig spielen. Dabei könnt ihr aber ganz bequem zwischen den einzelnen Kämpfern hin und her wechseln.
Nach jedem erfolgreichen Kampf erhalten alle Partymitglieder und Vertrauten Erfahrungspunkte und können so im Level aufsteigen, um neue Fertigkeiten zu erlernen.
Wer nicht immer nur die Hauptstory verfolgen möchte, der kann sich auch in den Städten umsehen und dort verschiedene Quests erledigen. Dabei gibt es immer in jeder Stadt eine Tafel mit Aufträgen, die ihr annehmen könnt. Habt ihr so eine Quest erledigt, bekommt ihr einen Stempel. Diese Stempel könnt ihr wiederum für nützliche Dinge eintauschen. Schließlich müsst ihr ja eure Helden, sowie Vertrauten ordentlich ausrüsten können, oder? Es gibt sogar Leckereien für eure Vertrauten, die ihr ergattern könnt. Füttert ihr eure Tierchen damit, lieben sie euch immer mehr und auch die Werte wie Verteidigung, Angriff etc. steigern sich. Es gibt also wirklich für jedermann sehr viel zu tun!
Eine wunderschöne Welt!
Einfach unglaublich, was den Augen und Ohren hier wieder geboten wird. Alleine schon die Spielwelt ist derart Abwechslungsreich und entsprechend schön gemacht, dass wir hier am liebsten selbst einziehen möchten. Von Charakteren bis Monster es ist wirklich alles unverkennbar schön. Ich finde echt keine passenden Worte für dieses Meisterwerk. Dies ist aber nicht mal alles. Die zwischen Sequenzen erscheinen im schönsten Anime Stil, wie es besser nicht sein könnte! Wenn ihr mit eurem Drachen über diese Welt fliegt, vergesst ihr alles. Alles was um euch rum ist, man will einfach mehr und mehr. Ich könnte dies jetzt noch ewig so weiterschreiben, aber ich denke ihr habt’s kapiert, oder? Unglaublich grandios!
Fazit
Ni No Kuni lässt mich nicht mehr los. Was soll ich noch sagen? Wie soll man so was beschreiben? Kennt ihr das, wenn ihr euch in einen Menschen verliebt, weil er das gewisse etwas mit sich bringt? Genauso und nicht anders ist es mit Ni No Kuni. Wer dieses Meisterwerk spielt, wird sich verlieben, aber nicht die passende Worte dafür finden, weil einfach alle Wörter zu bescheiden sind. Ich bin wirklich hin und weg! Es gibt fast nichts zu bemängeln, das hat noch fast kein Spiel geschafft. Und an dieser Stelle verrate ich euch ein Geheimnis: Ich bin nicht mal so der große Fan von Anime! Ja, das Spiel hat es auch geschafft, mich als Neuling zu begeistern. Wer ein bisschen Zeit hat, sollte das Spiel ruhig mal ausprobieren – Rollenspiel Fans und vor allem Anime Fans kommen nicht Drumherum!