Geburtstag: iTunes wird 12 – ein Grund zum Feiern?
Stefan Keller, den 9. Januar 2013Happy Birthday! iTunes wird heute auf den Tag genau 12 Jahre alt. Am 9. Januar 2001 wurde die erste Ausgabe des Apple-Musikplayers für Mac OS 9 veröffentlicht. Seither hat sich optisch einiges getan – gefühlt aber nur an der Oberfläche. Denn seinem Ruf, eine Bloatware zu sein, ist iTunes bis heute treu geblieben.
Wer den gesamten Stammbaum von iTunes betrachten will, muss weit in der Geschichte kramen. Sie reicht bis in den Juli 1998 zurück. Damals wurde die erste Ausgabe von SoundJam MP veröffentlicht – ein Programm, das für das klassische Mac OS entworfen wurde und sein Look & Feel minimal beim beliebten Windows-MP3-Player Winamp abgeschaut hat. Im Jahr 2000 hat Apple schließlich die Rechte an der Software gekauft. Weiterentwickelt wurde sie dennoch, denn ein Verschwiegenheitsabkommen verbot den beteiligten Parteien, zwei Jahre lang über iTunes zu reden.
Am 9. Januar 2001 wurde schließlich iTunes auf der Macworld Expo von Steve Jobs vorgestellt – am selben Tag konnten interessierte Mac-Anwender das Programm herunterladen oder auf CD-ROM beziehen. Es wurde später Teil des Programm-Pakets iLife.
iTunes kam bei den Apple-Usern anscheinend gut an – aber der wahre Grund für die Veröffentlichung war der iPod, der noch im selben Jahr vorgestellt wurde. Mit iTunes war es möglich, den Apple-MP3-Player mit Musik zu bestücken. Mit der Zeit wurden neue Features in iTunes implementiert. So konnte iTunes 3 im Juli 2002 beispielsweise von „Smart Playlists“ Gebrauch machen – eine Funktion, die in Mac OS X noch bis Mitte 2005 mit Mac OS X 10.4 Tiger auf sich warten ließ.
[mn-youtube id="IF_c5KSK0-A"]2003 begann Apple mit iTunes 4 und dem iTunes Music Store Geld zu verdienen. Mittlerweile ist iTunes eins der größten Medienunternehmen der Welt geworden. Weiterhin entwickelte sich iTunes langsam zur Medienzentrale für Apple – nicht nur iPods konnten synchronisiert werden, ab Version 7.3 auch das erste iPhone. iTunes 10 im September 2010 wurde zum Anlass genommen, ein soziales Netzwerk namens „Ping“ zu etablieren – dieser Versuch scheiterte jedoch.
Inzwischen ist iTunes 12 Jahre alt. Während das Design des Media-Players immer mal aktualisiert wurde, entsteht ob des Speicher- und CPU-Konsums sowie der zahlreichen Beachball-of-Deaths gerne mal der Eindruck, dass gewisse Teile des Quellcodes mindestens genauso alt sind.
Wir wünschen iTunes dennoch alles Gute – auch wenn es in der Redaktion durchweg eher eine Hass-Liebe ist, die uns iTunes benutzen lässt. Seit iOS 5 und iTunes Match benötigt man das Programm auf dem Desktop glücklicherweise nicht mehr so oft. Oder wie unser mittlerweile ausgeschiedener Kollege Richi seinerzeit nicht müde wurde treffend zu beschreiben: iTunes kommt direkt aus der Hölle.
Wer sich übrigens für das Aussehen des Players im Laufe der Zeit interessiert, dem sei die Galerie bei Ars Technica ans Herz gelegt.