Test: Mystery Case Files: Flucht aus Ravenhearst
Martin Vaßen, den 31. Oktober 2012Vor kurzem erschien Mystery Case Files: Flucht aus Ravenhearst, ein weiterer Teil der Wimmelbild-Reihe „Mystery Case Files“. Publisher astragon verspricht eine neue und innovative Art des Wimmeldbild-Gameplays. Wir haben Flucht aus Ravenhearst getestet und verraten Euch, ob die Überraschung geglückt ist.
Spuk in Ravenhearst
Seit kurzem werden immer wieder seltsame und übernatürliche Vorkommnisse vom alten Ravenhearst-Anwesen gemeldet. Als Mystery-Case-Files-Detektiv macht sich der Spieler auf den Weg zum Ort des Geschehens. Dort tappt man in die Falle eines noch unbekannten Bösewichts. Der einzige Weg zu entkommen, ist es, das Geheimnis des Anwesens zu lüften. Auf dieser Suche ist der Ermittler nicht sich selbst überlassen, sondern kann auf Hilfe aus dem Jenseits zählen.
Horror-Ambiente
Auf der Suche nach Antworten muss man in Flucht aus Ravenhearst eine Menge Rätsel lösen und Wimmelbilder absolvieren. Anders als in vielen Suchbild-Spielen, weiß man nicht genau, wonach man suchen soll. Damit die Geister ihre Hilfe anbieten, muss man für sie eine ganze Reihe sogenannter „Chamäleon-Gegenstände“ finden. Diese sind *irgendwo* in den Spielszenen versteckt. Sie fallen nur dadurch auf, dass sie ihre Gestalt verändern, wenn man mit dem Mauszeiger über sie fährt. Dieses Prinzip ist zwar neu, sorgt aber regelmäßig für Frust, weil man nicht nach etwas Spezifischem suchen kann. Es bleibt einem keine Wahl als den ganzen Bildschirm systematisch mit der Maus abzufahren, bis man zufällig auf etwas Verstecktes stößt.
Neben den Wimmelbildern gibt es Denkaufgaben zu bewältigen. Mal soll ein Puzzle gelöst werden, mal müssen Zahlencodes geknackt werden. Hinweise auf diese Knobeleien sind immer in der Nähe der Aufgabe verstreut, sodass man in der Regel erst die komplette Umgebung erforschen muss, bevor das Rätsel in Angriff genommen werden kann.
Alle Schauplätze von „Flucht aus Ravenhearst“ könnten glatt einem Horrorfilm entsprungen sein. Überhaupt ist das Spiel sehr düster und beklemmend dargestellt. Dieses Ambiente passt aber sehr gut, und erzeugt eine unheimliche Spannung beim Spielen.
Mal zu leicht, mal unlösbar
Man kann zwischen zwei Schwierigkeitsgraden wählen. Im leichteren steht in regelmäßigen Zeitabständen eine Tipp-Funktion zur Verfügung. Wie in eigentlich allen Wimmelbildspielen hebt diese gesuchte Gegenstände hervor, oder gibt Hinweise, wenn man mal nicht weiter weiß. Die meisten Rätsel werden sogar komplett gelöst, wenn man den Tipp benutzt.
Im höheren Schwierigkeitsgrad kann man komplett ohne Hilfe spielen, aber dafür hängt man dann an einigen Rätseln unverhältnismäßig lange fest, oder muss ewig durch die Spielszenen laufen, bis man den weiteren Weg gefunden hat.
Schauriges Ambiente
Die Grafik von Mystery Case Files: Flucht aus Ravenhearst ist gelungen. Alles ist sehr düster und stimmig. Überall findet man makabere Details und versteckte Dinge. Farblich mag „Flucht aus Ravenhearst“ eintönig erscheinen, aber der Schein trügt. Auf den zweiten Blick sieht man die Vielfalt der gezeichneten Schauplätze.
Der Sound trägt ebenfalls sein Scherflein zur dunklen Atmosphäre bei, obwohl er zwischendurch etwas zu unauffällig ist. Vertont ist das Spiel in Englisch, und bietet deutsche Untertitel.
Die Steuerung ist genretypisch simpel. Man braucht nur die Maus, und gewöhnt sich sehr schnell an das Spielgefühl.
Fazit
„Flucht aus Ravenhearst“ ist ein Wimmelbild-Adventure mit sehr guter Atmosphäre und vielen guten Rätseln. Die neue und „innovative“ Art des Gameplays, mit der auf der Verpackung geworben wird, kann leider nicht überzeugen, und der Schwierigkeitsgrad erscheint zu unausgeglichen.