iPhone Webbrowser – 5 Alternativen zu Safari

Otto Normal, den 24. September 2012
Safari
Safari

So ziemlich jeder iPhone Nutzer kennt ihn, den Safari Browser. Er ist beliebt, bekannt und die wenigsten machen sich Gedanken darüber, welche Alternativen es zu ihm gibt. Doch nach jahrelanger mobiler Nutzung des, auf dem Mac etablierten, Apple Webbrowsers, zeigen sich einige Schwächen. Zwar gibt es seit iOS 6 jetzt auch einen Vollbildmodus, aber das Wechseln zwischen Tabs dauert teilweise viel zu lange. Es können nie mehr als 8 Seiten gleichzeitig geöffnet bleiben. Und was die intuitive Bedienbarkeit angeht, gibt es bei anderen Browsern deutlich bessere Lösungen. Der heutige Vergleich befasst sich mit den 5 besten Alternativen zum Safari Browser. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und bieten jeweils andere, individuelle Features.

Platz 5: Der Mango Browser – Aussehen ist nicht alles

Fruchtig frisch, so klingt der Name des kostenlosen Webbrowsers „Mango“. Guho Choi bringt mit dem Mango Browser eine App, die sich besonders auf das Design und die Darstellung spezialisiert hat. Mit 10 verschiedenen „Themes“ lässt sich der Browser farblich auf jeden Geschmack anpassen. Viele schöne Animationen und Darstellungsfeatures machen ihn zu einer, designtechnisch, gelungenen App. Außerdem öffnen sich Internetseiten gefühlt schneller und es laufen bis zu 10 Seiten gleichzeitig. Funktionsmäßig fehlt jedoch noch Einiges. Die Multitouch-Gestures, der Fullscreen-Modus und die Übersetzungsbuttons sind zwar eine Verbesserung gegenüber Safari. Was aber noch hinzugefügt werden sollte sind, ein geordnetes System in der Bedienung, eine Sprachsteuerung und weitere selbstverständliche Dinge. Die App lässt sich nicht auf Anhieb perfekt nutzen, weil einige Funktionen nicht verständlich geordnet sind, so wie man es von Safari gewohnt ist.

Fazit: Trotz manchem Mangel ist der Mango Browser immer noch ein ernst zu nehmender Konkurrent und muss sich nicht verstecken. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ist die App gut nutzbar und bereit dafür, Safari fürs Erste zu ersetzen.

Platz 4: Opera Mini – Datenvolumen-Einsparung

Platz 4 im Ranking macht die mobile Version, des bekannten Opera Browsers vom Desktop PC.  Die App kommt mit einer großen Funktionsfülle und einem ganz besonderen Highlight, dass nicht jeder Browser hat. Doch zunächst zum Design. Die App ist nah an Safari gehalten und wirkt recht unscheinbar. Im unteren rechten Eck ist der Opera Button, der 9 Unterkategorien öffnet. Darunter ein Hilfe Tab, Lesezeichen, die Einstellungen, „Suche in Seite“ und das Highlight, „Daten-Nutzung“. Diese zeigt an, wie viel Megabyte an empfangenen Daten, durch Benutzen des Opera Browsers, im Vergleich zum Safari Browser gespart wurden. Bei mir waren es meistens über 80 Prozent, das heißt, surft man im Internet und empfängt ein Datenvolumen von 20 MB, wäre die wirkliche Größe 100 MB gewesen. Diese unglaubliche Einsparung ist vor allem für iPhone Nutzer mit einem begrenzten Datenvolumen interessant. Der einzige Nachteil dabei ist, dass manche Bilder und Buttons auf Seiten nicht sichtbar geladen werden. Das kann teilweise ziemlich nervig sein, kommt aber nur vereinzelt vor. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, sind die unbegrenzten Tabs, da ich oftmals auch mehr als 8 Tabs benötige. Außerdem lässt sich ein eigener Startscreen erstellen. Dieser beinhaltet alle Lieblingsseiten und öffnet sich ebenso bei jedem neuen Tab.

Fazit: Der Opera Browser im Mini-Format ist auf jeden Fall eine gute Alternative, die dazu noch eine große Einsparung bei der Daten-Nutzung bietet. Die Seiten werden dadurch auch noch schneller geladen, was ein weiterer Vorteil der automatischen Einsparung ist. Vom Design ist Opera Mini kein Meisterstück, das wird jedoch durch die große Funktionsfülle wettgemacht.

Platz 3: Mercury Web Browser – Funktionsbeladen

Der 3. Platz geht an den einzigen Browser mit „richtigem“ Multi-Tabbing. Beim Mercury Web Browser sind die Tabs, wie beim Desktop Browser, nebeneinander angeordnet. Das ist die schnellstmögliche Option, um zwischen zwei Tabs zu wechseln. Zwar wird dadurch Platz verbraucht, das gleicht der Fullscreen Modus aber wieder aus. Auch an weiteren Funktionen mangelt  es Mercury nicht. Umfangreiche Multitouch-Gestures, Adblocking und eine Synchronisation mit dem großen Bruder Firefox erleichtern die Bedienung im Alltag, um nur einige Vorteile zu nennen. Ebenso, wie bei Opera Mini, kann eine Dateneinsparung eingestellt werden. Diese ist jedoch nicht voreingestellt und auch nicht allzu leicht zu finden. Besonders gefallen und überzeugt haben mich die verschiedenen, schön gestalteten Designs und die Auswahl der Suchmaschinen. So kann man sich nicht nur zwischen Yahoo und Google wählen, sondern hat noch die Möglichkeit, in Wikipedia, Amazon, Ebay etc. direkt von der Suchleiste, zu suchen.

Fazit: Der Mercury Web Browser ist ein sehr gutes Gesamtprodukt, das funktionell voll überzeugt. Eine Aufzählung sämtlicher Features würde eindeutig den Rahmen sprengen. Der Fullscreen Modus funktioniert gut und das fortschrittliche Multi-Tabbing kann sich sehen lassen. Besser als Safari.

Platz 2: Google Chrome – Schlicht, schnell, sprachgesteuert

Der Chrome Browser, von Google, für iPhone und iPad, ist einer der am besten designten. Ebenso wie Mercury lässt sich die mobile Version mit der Desktop Version synchronisieren. Chrome ist schlicht und edel gehalten, nicht mit Funktionen überladen und hat mit Buttons gespart. Ein kompletter Vollbild Modus wird gar nicht benötigt. Unten gibt es gar keine Leiste und die obere Leiste besteht aus lediglich 4 Tabs. Dazu gehört, ein Zurück-Button („vor“ erscheint erst, wenn „zurück“ angetippt wurde), die Leiste für Such- und URL-Eingabe, ein Button mit mehreren Unterkategorien und ganz oben rechts, der Tab für die Verwaltung der geöffneten Seiten. Tippt man darauf, erscheint eine weitere Meisterleistung des Designs. Das Multi-Tabbing im Chrome Browser ähnelt einem Kartenspiel. Die verschiedenen Tabs werden im Vollbild übereinandergestapelt und lassen sich leicht mit einem Wisch löschen, wie, als würde eine Karte ausgeteilt werden. Eine weitere Option ist der der Inkognito Modus. Wählt man diesen, wird sozusagen ein neues „Kartendeck“, mit Inkognito-Tabs, eröffnet. Inkognito bedeutet, dass keine Cookies gespeichert werden und die aufgerufenen Seiten später nicht im Verlauf erscheinen. Die absoluten Highlights aber sind die „All-In-One-Suchleiste“, die URL-Eingabe und Suchmaschine in einem bildet und eine sehr ausgereifte Sprachsteuerung. Öffnet man die die Suchleiste erscheint oben ein kleines Mikrofon, tippt man darauf, lässt sich jede beliebige Aneinanderreihung von Suchbegriffen, in über 30 verschiedenen Sprachen erkennen. Bei mir hat Chrome bis jetzt alles verstanden, was ich suchen wollte, auch bei lauteren Nebengeräuschen.

Fazit:  Google Chrome bietet, obwohl es eine Gratis-App ist, ein hochwertiges Design und eine sehr gute Sprachsuche, die im Alltag deutlich Zeit spart und auch an Orten mit Hintergrundgeräuschen funktioniert. Die Bedienung funktioniert einfach und intuitiv. Multi-Tabbing wurde gut umgesetzt, zwar nicht, wie bei Mercury, aber trotzdem chic. Besonders wegen der Swipe-To-Delete Funktion, wie beim Austeilen einer Karte vom Kartendeck.

Platz 1: Dolphin Browser – Ein innovatives Bediensystem

Der Dolphin Browser ist einer der fortschrittlichsten mobilen Browser. Denn er bietet, neben einer exklusiven Sprachsteuerung (€ 0,79), namens „Sonar“, auch noch eine völlig neue Art Gesture-Steuerung. Berührt man das Delfin-Symbol, erscheint ein Feld, mit der Überschrift „Draw a Gesture…“. Dort lässt sich für jede Internetseite und jeden Befehl ein eigenes „Bild“ erstellen. Will man z.B. die aktuellen Tab, schließen malt man ein Kreuz. Oder man legt ein Häuschen für die eigene Homepage fest. Dieses innovative Bediensystem erleichtert das ständige Eintippen von Internetseiten und spart einiges an Zeit. So wird, anstatt amazon.de einzutippen, einfach ein kleines „a“ gemalt. Die Sprachsteuerung gibt es momentan nur in Englisch, dafür kann sie allerdings auch Befehle ausführen, anstatt dem bloßen Suchen von Suchbegriffen, wie bei Google Chrome. Ebenfalls gut gelöst ist der Vollbild-Modus. Scrollt man auf einer Internetseite runter, verschwinden die beiden Leisten und es bleibt ein Zurück-Button. Wird hochgescrollt erscheint wieder alles. Das Design ist insgesamt schön gestaltet und die Funktionen und Bediensysteme sind verständlich geordnet und einfach zu bedienen. Es bedarf keiner Eingewöhnungsphase.

Fazit: Wie das Tier ist der „Delfin“-Browser eine schlaue Sache. Wer Wert auf schönes Design, eine komfortable Bedienung und ein innovatives, zeitsparendes Gesture-System legt, sollte über einen Wechsel zum Dolphin Browser nachdenken.

Zusammenfassung

Safari ist längst überholt und hat viele ernsthafte Konkurrenten auf dem AppStore-Markt. Welcher Browser der beste ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Alle bieten eine gute Funktionalität in ihrem Gebiet und haben ihre Vor- und Nachteile. Egal, ob man mehr an vielen Funktionen (Mercury), oder einem schönen schlichten Design und einem intuitiven Bediensystem (Chrome, Dolphin) interessiert ist. Alle sind kostenlos und jeder Besitzer eines iPhones bzw. iPads kann sie ausprobieren und schlussendlich selbst entscheiden, ob und, wenn ja, welcher Browser, Safari in Zukunft ersetzen wird.


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