Test: Papo and Yo
Redaktion Macnotes, den 16. September 2012Zunächst muss man sagen, dass ich vorab keine Ahnung hatte, was mich da erwartet. Papo & Yo, was soll das genau sein? Kurzerhand den Titel heruntergeladen und angespielt, fühlte sich das Abenteuer wirklich sehr speziell an. Genaueres dazu erfahrt ihr in unserem Test.
Komm in eine andere Welt
Versteckt in einem Schrank kauert sich ein zitternder Junge ängstlich zusammen. Durch die Lamellen der Schranktür erkennt ihr ein furchterregendes Monstrum, dessen laute Schritte den Boden unter euch zum Beben bringen. Eine hell leuchtende, magische Spirale erscheint auf der Wand und ehe ihr euch verseht, habt ihr eine merkwürdige Parallelwelt betreten.
Der erste Anblick war mehr oder weniger einfach nur „leer“. Man ist in einer verlassenen Pseudo-Stadt, in der nichts außer einem kleinen Mädchen ist. Das aber läuft ständig vor uns weg und verschwindet wieder mithilfe von magischen Spiralen. Wir machen uns zunächst über die Dächer hinfort und hören eine stimmungsvolle, südamerikanische Musik und wundern uns weiter.
Das Spiel hat einfach den Effekt, euch in den Bann zu ziehen. Man bekommt das Gefühl nicht weg, das fremde Mädchen zu fangen und vor allem daran zu denken, was das Spiel überhaupt ausdrücken möchte. So schlängelt ihr euch also von Rätsel zu Rätsel und bannt euch so immer weiter den Weg. Die Kniffe sind schön einfach und fair.
Störend war lediglich die Steuerung, die äußerst schwammig ist. Es kann also immer wieder mal passieren, dass man aus Versehen an beliebiger Stelle runterfliegt und sich so den Weg noch mal neu bahnen muss.
Magische Schlüssel
Viele Häuser oder Gemäuer lassen sich mit einem Schlüssel einfach „aufziehen“. Mithilfe dieser Effekte könnt ihr die Umgebung anpassen, sodass ihr stetig voran schreiten könnt. Solltet ihr vor lauter Rätseln nicht mehr weiterwissen, genügt es, sich einen Karton auf den Kopf zu setzen, der euch direkte Hinweise auf die nächste Lösung gibt. Keine Sorge, die Rätsel sind wirklich nicht schwer, aber man ist trotzdem immer motiviert weiterzumachen.
Im Laufe des Spiels trefft ihr dann auf ein Monster, das ein wenig aussieht wie Majin aus dem gleichnamigen Spiel. Dieser Kerl hat ein echtes Problem mit Fröschen, jedes Mal, wenn er eines der grünen Geschöpfe verzehrt, mutiert er zu einem richtig fiesen Monster, das gegen jegliche Attacke immun ist. Hier hilft dann nur ausweichen und weglaufen. Das Monster ist euch ein Freund, ein Helfer und zugleich eine unberechenbare Gefahrenquelle. Es zu hassen, ist nahezu unmöglich, denn trotz des ständig lauernden Terrors baut ihr durch eine Vielzahl liebevoller Momente eine enge Bindung zu eurem Monster mit der gespaltenen Persönlichkeit auf.
Fazit
Papo & Yo ist ein wirklich ausgezeichnetes Spiel. Nicht, weil das Gameplay oder die Rätsel so komplex sind. Vielmehr, weil die Geschichte einen förmlich einsaugt. Ich kann das Spiel nur wärmstens empfehlen, da es wirklich unglaublich mutig ist, so eine Geschichte zu präsentieren. Warum? Weil die Geschichte an eine echte Parallele angelehnt ist! Klasse!