Parallels 8: Release am 4. September, bereit für Mountain Lion und Windows 8

Stefan Keller, den 30. August 2012

Wer neben OS X noch weitere Betriebssysteme auf seinem Mac verwenden möchte oder muss, hat die Wahl zwischen einer Reihe von kommerziellen und nicht-kommerziellen Virtualisierungslösungen. Während VMware Fusion mit Version 5 bereits an Mountain Lion angepasst ist, lässt sich Parallels 8 noch bis zur IFA Zeit. Wir haben bereits einen Blick auf die neue Version werfen können.

Groß auf die Fahnen geschrieben hat sich Parallels neben der – man möchte sagen beinahe üblichen – Optimierung der Performance die Integration zwischen Windows und Mac. Beispielsweise sei es nach Kundenbefragungen so gewesen, dass immer wieder der Internet Explorer benötigt wird, um vor allem unternehmensinterne Intranet-Anwendungen zu verwenden. Um das zu erleichtern, wird in Parallels 8 der Safari-Browser um einen IE-Button erweitert.

Ein weiteres Feature, auf das sich viele Anwender in OS X gefreut haben, wird ebenfalls in Windows unter Parallels implementiert: die Diktat-Funktion. Dabei wird wie innerhalb des Apple-Betriebssystems einfach diktiert und das Ergebnis automatisch durch den Virtualisierer in das Windows-System eingefügt. Ebenfalls in Richtung Benutzerfreundlichkeit geht die Synchronisierung der Tastatur-Layouts. Unter Windows wird nun automatisch das gleiche Tastaturlayout verwendet wie unter Mac OS X.

Unter die Überschrift „Smart Full Screen“ fällt eine Funktion, bei der neue Spaces angelegt werden, wenn es sich anbietet. So kann etwa eine Präsentation in PowerPoint für Windows im Vollbildmodus abgespielt werden. Die Präsentation wird dabei bildschirmfüllend auf einem eigenen Space dargestellt. Besonders hervorgehoben wurde der Retina-Support unter Windows 7, der mithilfe der Bildschirmlupe demonstriert wurde. Hierbei zeigte sich, dass der vergrößerte Inhalt erneut gerendert wird und entsprechend nicht verpixelt aussieht. Leider muss hierfür die Bildschirmlupe zum Einsatz kommen, denn wie ein offizielles Presse-Foto vom Hersteller zeigt, trifft dies auf den allgemeinen Bildschirminhalt unter Windows nicht zu.

Weiterhin kann Outlook für Windows nun per Drag&Drop eine Datei direkt im Dock annehmen. Hierbei wird dasselbe Verhalten nachgebildet, das Apple Mail an den Tag legt: Es wird eine neue E-Mail erstellt, bei der die Datei im Anhang verfügbar sein wird.

Die Entwickler haben sich für die achte Ausgabe ihrer VM-Software um Microsofts kommendes Betriebssystem Windows 8 gekümmert. So kann man sich, solange es von Microsoft noch angeboten wird, die Windows 8 Preview gratis herunterladen und testen. Außerdem wurden in die Windows-Treiber von Parallels Touch-Gesten von Mountain Lion eingebunden, so etwa Zoomen durch zusammenziehen, Drehen und andere.

Was die Geschwindigkeit des Gast-Systems angeht, brüstet sich Parallels damit, über 25% mehr Performance zu erreichen, in den Teilgebieten Ein- und Ausgabe sowie Grafik-Leistung sind es gar 30%, die im Vergleich zu Parallels Desktop 7 zugelegt worden sein sollen. Neu ist zudem die Möglichkeit, Direct3D 10 (DirectX 10) zu verwenden – noch wird dies als experimentell gekennzeichnet, aber die Entwickler halten die Implementierung für hinreichend stabil, um sie Endanwender benutzen zu lassen.

Parallels Desktop 8 wird ab dem 4. September käuflich zu erwerben sein. Wie üblich wird es in einer normalen Ausgabe kommen und in der Switch-to-Mac-Edition, die mittels USB-2.0-Kabel einen Datentransfer von einem echten Windows-Rechner auf die virtuelle Maschine auf dem Mac ermöglicht. Auf Seite des Macs wird mindestens Mac OS X 10.6.8 Snow Leopard benötigt – in jedem Fall braucht der Mac aber einen 64-Bit-fähigen Prozessor, also einen Core 2 Duo oder neuer. Wer in Berlin auf der IFA ist, kann sich in der Halle 15.1 Stand 107a das Produkt zeigen lassen.


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