Facebook: Zugang für unter 13-jährige unter Aufsicht der Eltern geplant?

Alexander Trust, den 4. Juni 2012
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Möglicherweise könnten bald auch unter 13-jährige legal bei Facebook angemeldet sein. Gerüchten zufolge sollen die Verantwortlichen derzeit an einer Möglichkeit arbeiten, die junge Zielgruppe offiziell ins Social Network einzuführen – mithilfe der Erziehungsberechtigten, die die Facebook-Präsenz der Kinder im Auge behalten sollen.

Sprösslinge „überwachen“

Eltern sollen die Entscheidung treffen können, mit wem das Kind befreundet sein, und welche Applikationen es nutzen darf. Im Gegenzug könnten sie für die anfallenden Kosten „belangt“ werden. Bis dato ist es Kindern unter 13 Jahren verboten, sich bei Facebook anzumelden. Sehr viele junge Nutzer würden jedoch ihr Alter fälschen, um Zugang zu Facebook zu bekommen. Der Betreiber des Social Networks würde immer mehr in die Pflicht genommen, dem Strom von Usern unter 13 Jahren Einhalt zu gebieten, heißt es. Auf die Frage nach möglichen neuen Technologien zur Gewährleistung der Überwachung von Kinder-Accounts (beispielsweise durch die Eltern), ließen Facebook-Verantwortliche verlauten, dass sich dies in der Netzwelt sehr schwierig gestalte. Die Eltern sollten ihre Kinder vielmehr dabei unterstützen, sich sicher im Netz zu bewegen.

„Recent reports have highlighted just how difficult it is to enforce age restrictions on the Internet, especially when parents want their children to access online content and services. We are in continuous dialogue with stakeholders, regulators and other policy makers about how best to help parents keep their kids safe in an evolving online environment.“
Facebook-Statement

7,5 Millionen Facebook-Nutzer unter 13 Jahren

Laut Nutzer-Statistiken des letzten Jahres sollen rund 7,5 Millionen Nutzer unter 13 Jahren alt gewesen sein, mehr als 5 Millionen von ihnen gar unter 10 Jahren. Insgesamt sind weltweit mehr als 900 Millionen Manschen bei Facebook angemeldet. Laut einer Studie, die von Microsoft Research im vergangenen Herbst gesponsert wurde, sollen rund 36 Prozent, also mehr als ein Drittel der Eltern wissen, dass sich ihre unter 13-jährigen Kinder bei Facebook aufhalten, einige von ihnen sollen ihren Sprösslingen sogar aktiv dabei helfen, eine eigene Facebook-Präsenz anzulegen.

Schelte wegen Sammlung von personenbezogenen Daten

In puncto Sammelleidenschaft persönlicher Informationen musste Facebook bereits einige Schelte einstecken. Bereits in den vergangenen Jahren habe man immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, unter 13-jährige Jugendliche vom Sozialen Netzwerk „fernzuhalten“. So soll unter anderem über Möglichkeiten nachgedacht worden sein, wie man die Identität (und ergo auch das Alter) von Nutzern kontrollieren könne. Ein eigenes „Kids Only“-Facebook soll es nicht geben, man wolle stattdessen die Eltern der Jugendlichen ins Boot holen, heißt es.

Richter Douglas Gansler sähe es lieber, wenn Facebook eine eigene Präsenz oder zumindest einen geschützten Bereich anbieten würde, auf dem sich junge Nutzer aufhalten können:

„We would like to see Facebook create a safe space for kids to [use the site], a sanctuary, with the extra protections needed to ensure a safe, healthy, and age appropriate environment.“
Douglas Gansler

Neuer Nutzerkreis = Zusätzliche Werbeeinnahmen

Andere Juristen sind der Meinung, dass man Eltern und Kinder darüber aufklären soll, dass Facebook nicht für eine ganz junge Zielgruppe geeignet sei. Das Social Network für unter 13-Jährige zu öffnen, bringt Facebook sicherlich eine große Zahl zusätzlicher Werbeeinnahmen ein. Bereits jetzt verdienen die Verantwortlichen sehr viel Geld mit Werbung und den Games, die via Facebook angeboten werden.


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