Test: Mario Tennis Open
Redaktion Macnotes, den 25. Mai 2012Mario kennt mittlerweile schon fast jede Sportart. Von Golf und Kart, bis hin zu den Olympischen Spielen war bereits alles dabei. Auch auf dem Tennisplatz machte unser Klempner schon häufiger eine hervorragende Figur. Camelot und Nintendo eröffnen die Tennisturniere auf dem Nintendo 3DS und wir durften mit dabei sein. Im nachfolgenden Test erfahrt ihr, wie Mario Tennis Open sich schlägt.
Aufschlag!
Die Euphorie ist tatsächlich sehr groß, denn schließlich haben wir auf dem N64 schon mit sehr großem Eifer das Spiel gezockt. Was war das für eine Gaudi. Man hat den Tennisschläger geschwungen und gleichzeitig den Gegner mit fiesen Items beschossen.
Doch mit Mario Tennis Open geht man tatsächlich einen neuen Weg. Vorbei sind die Zeiten, als noch Bananen und Schildkröten den sandigen Platz schmückten. Dieses Mal konzentriert man sich ein wenig mehr auf das spielerische Geschehen, das heißt, dass wirklich Tennis im Vordergrund steht und kein sinnloses Item-Geballer mehr. Allerdings hätte man einen alternativen Spielmodus mit Items einrichten können, da dies ja Marios Markenzeichen ist.
Bevor ihr euch an die wenigen Spielmodi ran wagen könnt, werdet ihr erst mal sanft in das Spielgeschehen eintrainiert. Dabei bewegt ihr das Schiebepad, um euch auf dem Platz zu bewegen und die verschiedenen Knöpfe, um die verschiedenen Schläge durchzuführen. Dabei könnt ihr einen Topspin, Slice, Lob oder einen Stoppball machen.
Wer lieber mit dem Finger den Touchbildschirm berühren möchte, der kann alternativ auch die Befehle am unteren Bildschirm via Tippen eingeben, was uns aber im Test nicht so gut gefallen hat. Man müsste zunächst die entsprechenden Befehle auswendig lernen, damit man weiß, wo man hin tippen muss und da das Spielgeschehen doch zügig vonstattengeht, hat man meistens keine Zeit nach unten zu schauen.
Wer den Nintendo 3DS senkrecht vor sich positioniert, spielt in der Kameraansicht. Wir finden diese nicht so toll, wer möchte seine mobile Konsole schon so umständlich vor sich halten und spielerisch bieten sich da unserer Meinung keine Vorteile.
Turnierchampion, oder lieber Minispielheld?
Für die Solisten unter euch gibt es die Möglichkeit in verschiedenen Cups zu spielen. So fangt ihr typischerweise mit dem Pilzcup an und tretet nacheinander gegen alle anderen Kontrahenten an. Dabei trefft ihr auf sehr viele alte Bekannte, von Mario bis hin zu Bowser Junior. Ihr könnt aber auch mit eurem Mii spielen.
Jeder der einzelnen Charaktere hat unterschiedliche Eigenschaften: Bowser ist zum Beispiel sehr langsam und träge, hat aber dafür eine ordentliche Wucht in seinen Schlägen, während Yoshi rasant über den Platz huscht und so nahezu jeden Ball erwischt. Es erfordert also ein bisschen Taktik, um die Gegner auszuspielen.
Während des Spiels scheinen auf dem Tennisplatz verschiedene Felder auf. Wenn ihr diese bei einem Schlag betretet, führt ihr Spezialschläge durch. Wer diese zu seinem Vorteil nutzt, kann eigentlich jedes Spiel für sich entscheiden. So gibt es etwa ein Feld, wo Bob-omb angezeigt wird. Wenn ihr nun den entsprechenden Knopf drückt, fliegt der Ball zum Gegner, bleibt aber beim ersten Aufschlag liegen. Somit muss der andere Spieler ziemlich schnell reagieren, um an diesen Ball zu kommen. Die einzelnen Felder haben die unterschiedlichsten Wirkungen und verleihen dem Spiel eine zusätzliche Würze.
Habt ihr dann ein Turnier gewonnen, schaltet ihr den nächsten Cup frei. Diese sind aber sehr eintönig, da ihr bei den ersten Turnieren kaum gefordert werdet. Erst wenn ihr die schwierigen freischaltet, müsst ihr euer Können beweisen. Allerdings ist der Weg bis dahin sehr anstrengend, weil es allein einfach nicht so viel Spaß macht. Das einzig Motivierende an den Turnieren sind die neuen Gimmicks wie Tennisschläger oder Bekleidungen, die ihr freischalten könnt.
Für uns war der Minispielmodus als Einzelspieler um einiges interessanter. Hier habt ihr verschiedene Disziplinen, die ihr lösen müsst. Durch erfolgreiche Abschlüsse erhaltet ihr Münzen, die ihr dann im Itemshop einlösen könnt.
So gibt es einerseits die Möglichkeit am Tennisplatz Ringe durchzuschießen, um in einer gewissen Zeit möglichst viele Punkte freizuschalten. Habt ihr einen Level geschafft, könnt ihr das Minispiel in einem schwierigeren Modus starten.
Besonders hervorzuheben ist aber das Super Mario Brothers Minispiel. Hier haben sich die Entwickler wirklich sehr viel Mühe gegeben. Ihr seht gegenüber eine Leinwand, wo die Level vom ersten Super Mario Bros. für den damaligen NES abgebildet sind. Ihr müsst mit eurem Tennisschläger möglichst viele Gegner treffen, die Fragezeichen und die Pilze ergattern und auch die Röhren erwischen, um in die Bonuslevel zu kommen. Das ganze macht wirklich enorm viel Spaß, vor allem weil ihr dort immer mehr Level freischaltet. Da kommt ein bisschen Nostalgie auf. Selbstverständlich gibt es in Mario Tennis Open noch weitere Minispiele, die ihr bestreiten könnt.
Wer sehr viel und intensiv spielt, hat die Möglichkeit Münzen zu sammeln, um diese im Itemshop einzulösen. So könnt ihr euren Mii neu ausstatten und ihm ein witziges Kostüm anziehen. In meinen Online-Partien habe ich schon viele Gegner gesehen, die dadurch sehr witzig aussehen. Die einzelnen Items haben auch Attribute wie Schnelligkeit oder Schlagkraft, aber wir finden, dass sich das nicht großartig am Spielgeschehen auswirkt. Gleichwohl ist das eine witzige Möglichkeit, um wie schon erwähnt online etwas witzig für die anderen auszusehen!
Multiplayer-Modus
Mario Tennis Open bietet zwar wenig Multiplayer-Modi (nur zwei), aber diese überzeugen. Entweder ihr spielt das Ganze mit euren Freunden lokal (ein Modul wird nur gebraucht) oder ihr tretet gegen die ganze Welt an. Hier sind allerdings nur simple Matches möglich, ohne dass man seinen Gegner erneut herausfordern kann. Auch Doppel sind online nicht möglich, was wir sehr schade finden. Warum geht man einen so tollen Schritt und bietet eine Multiplayer-Online-Möglichkeit an und nutzt diese nicht anständig? Hier herrscht Nachholbedarf!
Lokal wird allerdings etwas mehr geboten, hier könnt ihr auch mit euren Kumpels Ringe schießen, wie im Minispielbereich.
Die Matches verlaufen alle sehr flüssig, es gibt keine Verbindungsabbrüche oder andere Probleme. Allerdings kann es passieren, dass ihr durch die simple Herausforderung im Singleplayer zunächst online platt gemacht werdet. Hier empfehlen wir wirklich, das Spiel sauber zu lernen, bevor man sich online gegen andere heranwagt.
Technik
Das Spiel macht technisch einen hervorragenden Eindruck. Überall dudeln mal bekannte Super Mario Sounds dazwischen und geben somit den typischen Mario-Flair. Alles ist schön bunt, der 3D-Effekt ist exzellent und das Spiel läuft schön flüssig. Allerdings bietet Mario Tennis Open etwas zu wenig für den Einzelspieler und im Multiplayer gibt es auch zu wenig Spiemodi. Die unterschiedlichen Plätze sind zwar allesamt schön gestaltet und auf die verschiedenen Figuren angepasst, bieten aber spielerisch kaum Unterschiede.
Fazit
Mario Tennis Open macht eine exzellente Figur auf dem Tennisplatz. Durch das Verdienen von neuen Items und Münzen ist das ganze sehr motivierend, vor allem da ihr dann bei den Online-Matches mit euren tollen Items prahlen könnt.
Allerdings bietet das Spiel insgesamt zu wenig Modi. Die Turniere sind zu simpel, online gibt es nur ein Gegeneinander und die fiesen Gadgets im Spiel wie Bananen und Schildkröten fehlen gänzlich. Das Spiel macht trotzdem viel Spaß und ist für zwischendurch optimal geeignet. Besonderes Schmankerl sind für uns die Minispiele gewesen. Diese sind allesamt witzig und verdammt gut geworden. Allein deshalb sollte man einen Blick darauf werfen!