(Ex-)Yahoo-Chef Scott Thompson: Weder Abfindung noch Verabschiedung
Alexander Trust, den 15. Mai 2012Scott Thompson muss wegen Fälschung seines Lebenslaufes bzw. vorgegaukelter Aneignung eines Universitätsabschlusses in Computerwissenschaften seinen Posten als Yahoo-Chef verlassen. Auf eine Abfindung oder Verabschiedungsfeier kann er dabei allerdings nicht hoffen. In einer Mitteilung von Yahoo zum Weggang des erst seit einem Jahr im Amt befindlichen Thompson war von Abschiedsworten und guten Wünschen keine Rede.
Falscher Abschluss seit Jahren unentdeckt
Anfang des Monats hatte Yahoo-Großaktionär Dan Loeb auf den „Fehler“ in Thompsons Lebenslauf hingewiesen. Der ehemalige PayPal-Manager gibt in seinem Lebenslauf an, einen Universitätsabschluss in Computerwissenschaften zu haben, den er in Wahrheit nicht besitzt. Anfangs hieß es noch, dass der gelernte Buchhalter „unabsichtlich“ diesen Fehler begangen habe.
Eine simple Google-Suche nach Uni und Abschluss soll ergeben haben, dass das Stonehill College, an dem Thompson angeblich den Uni-Abschluss erworben haben soll, erst Jahre später selbigen vergeben hat. Die ehemaligen Arbeitgeber Thompsons scheinen den Fehler (der seit Jahren auf seinem Lebenslauf prangt) nicht bemerkt zu haben.
Thompson soll an Schilddrüsenkrebs leiden
Berichten zufolge soll Thompson kurz vor seinem Rückzug aus der Chefetage des Internetunternehmens eröffnet haben, dass er an Schilddrüsenkrebs leide. Für offizielle Stellungnahmen war Thompson bislang nicht zu erreichen. Thompsons Vorgängerin Carol Baltz hatte zu Beginn diesen Jahres 3 Millionen Dollar Abfindung erhalten, nachdem sie ihren Chef-Posten bei Yahoo verlassen musste. Ihr Nachfolger wird wohl ohne Abfindung gehen müssen. Ebay soll seinem Ex-Mitarbeiter bei seinem Weggang allerdings eine ordentliche Abfindung gezahlt haben.