Test: Battleship

Redaktion Macnotes, den 2. April 2012

Was habe ich mich gefreut, eine Filmumsetzung als Playstation-Spiel? Ironie beiseite, ich hatte so meine doofen Vorahnungen, schließlich sind sehr viele Filmumsetzungen einfach nur stinköde und vollkommen anspruchslos. Dennoch weiß ich, dass das Spiel sich im Ego-Shooter-Szenario bewegt und hatte doch ein bisschen Hoffnung. Ob Battleship demnach überzeugen konnte, oder man lieber das Geld spart, erfahrt ihr in unserem Test.

Fette Action, Schiffe und Aliens

Ja, man wird am Anfang so ein wenig überrannt mit Action. Eigentlich ist das eine feine Sache, doch hier ist das sogar zu viel des Guten. Ihr startet auf einer Insel und werdet plötzlich wie aus dem Nichts von den Aliens angegriffen. Ich muss euch vorab gestehen, dass ich mir den Film nicht anschauen werde, da mir bereits im Spiel die Story zu belanglos ist. Es geht eigentlich darum, dass ihr die verschiedenen Häfen und Stationen zurückerobert, beschützt oder einfach nur säubert. So geht das die ganze Zeit über im Spiel, auf gut Deutsch keine große Story, aber großes Geballer.

Was andere Shooter nicht haben

Anfangs wurde ich doch ein wenig neugierig, da man ziemlich früh ein neues Feature kennenlernt. So habt ihr immer eine Steuerungskonsole dabei, womit ihr eure Schiffe befehligen könnt. Das ganze klingt sehr nach Strategie und Planung, allerdings ist auch diese Funktion ein absoluter Fehlgriff gewesen. Gelegentlich erhalte ich den Befehl, ich soll Schiff X an Postion Y bringen und dann war’s das auch schon. Es kommt sogar mal vor, da müsst ihr eine Flotte zum Angriff bewegen, allerdings verläuft das ganz unspektakulär. Während ihr wieder zu Fuß unterwegs seid, habt ihr immer volle Sichtkontrolle auf den Status eurer Flotte. Diese verliert nach der Zeit immer mehr an Energie, da sie sich ja mitten im Kampf befindet. Leider gerät dies immer etwas in Vergessenheit, denn wirklich darauf achten muss man nicht. So bleibt das Spiel unterm Strich ein normaler Ego-Shooter, wie jeder andere auch.

Die Missionsziele sind auch immer sehr linear aufgebaut. Entweder müsst ihr einen Ort säubern oder beschützen, oder ihr montiert an beliebiger Stelle Bomben und sprengt was in die Luft. Bei eurem Vorgehen müsst ihr stets wachsam sein, denn es kommen oft von heiterem Himmel großflächige Bomben, die einen schnellen Bildschirmtot hervorrufen.

Gameplay und Steuerung

Wer bisher alles gelesen hat, könnte denken, ich bin frustriert. Aber das täuscht nur. Das Spiel und die Missionen sind zwar extrem linear und langweilig, allerdings sind sie immer noch besser als in vielen anderen Shooter, die wir schon gespielt haben. Die Steuerung geht sofort ins Blut über und lässt keine weiteren Wünsche offen. Wer sowieso viel Baller-Spiele zockt, wird auch hier keine Probleme haben. Die Waffen sind sehr futuristisch, ihr habt neben Maschinengewehren und Pistolen auch merkwürdige zukunftsorientierte Waffen, die aber nicht ganz so schön zu handhaben sind wie die „gewöhnlichen“.

Oft könnt ihr während der Missionen auch Luftunterstützung holen, was aber an sich nicht nötig ist, da das Spiel auch auf „sehr schwer“ noch ziemlich einfach ist. Nur die bereits erwähnten riesigen Bomben, die plötzlich auftauchen, können gefährlich werden. Eine nette Dreingabe sind diese rollenden Mienen, die auf euch zukommen. Wenn ihr da keine präzise Schusstechnik habt, kann es schon passieren, dass diese euch in den Tod reisen.

Technik

Das Spiel ist an sich sehr lebhaft und bunt, allerdings sind die Texturen etwas matschig und unscharf. Alles sieht zwar in Ordnung aus, ist aber jetzt nicht die große Grafikreferenz, wie man es von Crysis oder Battlefield erwartet. Dennoch spielt sich alles schon flüssig und ohne Ruckler.

Die Sound-Kulisse ist allerdings hervorragend geglückt und wirft euren Ohren ordentlich was zu. Wer sogar noch eine Dolby-Anlage hat, der wird glauben, er sitzt mitten in einem Schlachtfeld. Die Explosionen sind spektakulär und klingen auch dementsprechend gut.

Sehr, sehr schade ist, dass das Spiel keinen Multiplayer-Modus hat. So dürft ihr euch nur allein vergnügen und das ist in Anbetracht der relativ kurzen Kampagne doch etwas wenig.

Fazit

Battleship ist eigentlich so, wie ich es erwartet habe. Ein simpler 0815-Shooter, ohne neue oder gar spaßige Features. Man muss einfach ehrlich sagen, dass bei der starken Konkurrenz wie Call of Duty, Battlefield oder anderen brillanten Shooter das Spiel einfach keine Chance hat. Zu viele negative Aspekte trüben das Ganze. Der fehlende Multiplayer-Modus ist letztlich maßgebend für diese Wertung. Aber auch die kleinen Punkte wie extrem lineares Gameplay, oder die unspektakuläre Geschichte versetzen dem Spiel den Todesstoß. Für einen Low-Budget-Titel würde ich es auf jeden Fall empfehlen können, für einen Vollpreis-Titel rate ich davon ab.


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Testergebnis

URS: 3,8 von 10
3,8