Das neue iPad: Beschwerden wegen nicht nutzbarer LTE-Unterstützung schwappen nach Europa

Stefan Keller, den 29. März 2012

Das neue iPad kommt auf Wunsch mit einem LTE-fähigen Mobilfunkchip und SIM-Karteneinschub. Allerdings ist LTE nur in den USA und in Kanada nutzbar, hierzulande werden andere Frequenzen verwendet, die einen Mehrwert gegenüber dem 3G-Modell der Vorgängergeneration bei den Übertragungsgeschwindigkeiten zunichte machen. Nachdem Apple in Australien nun Kulanzangebote unterbreitet, haben auch europäische Regulierer Blut geleckt.

In Australien ist es bereits soweit: Da Apple Werbeversprechen nicht einhalten kann, wurden rechtliche Schritte eingeleitet. Um den Schaden gering zu halten, wurde gestern bekannt, dass Apple eine Umtauschaktion gestartet hat, die sich an alle Kunden richtet, die ihr 4G-Modell des neuen iPad gegen die WiFi-Ausgabe umtauschen möchten.

Im Grunde genommen war es nur eine Frage der Zeit, bis in Europa Ähnliches passiert – und tatsächlich haben es Wettbewerbshüter in Schweden und Großbritannien nun auf Apple abgesehen. Wie das Wall Street Journal berichtet, prüft der schwedische Verbraucherschutz derzeit rechtliche Schritte. Marek Andersson, seines Zeichens Anwalt beim Verbraucherschutz, hat zahlreiche Beschwerden erhalten. Er selbst ist sich noch nicht ganz sicher, ob die Werbung von Apple irreführend ist, dafür müsse zunächst geklärt werden, ob die LTE-Einschränkung im Marketing-Material klar genug hervorgehoben sei, sagt er.

Ähnlich sieht es auch in Großbritannien aus. Hier kümmert sich die Advertising Standards Authority um den TV-Spot – nicht zum ersten Mal. 2008 wurde bereits ein iPhone-Werbespot wegen unzulässigen Werbeversprechen aus dem TV im Vereinten Königreich verbannt. Aber auch hier wird derzeit noch geprüft. Eine Sprecherin gab gegenüber Pocket-lint an, dass man ohne genauere Überprüfung nicht feststellen könne, ob der UK-Werbespot problematisch ist. Wer ein Problem aufgrund von Werbeaussagen hat, könne Beschwerde bei der ASA einreichen und man werde erörtern, was weiter zu tun sei.

[via Mac Rumors]


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