Test: Virtua Tennis 4

Redaktion Macnotes, den 22. Februar 2012

Richtig gefreut habe ich mich auf Virtua Tennis 4. Seitdem ich den ersten Teil auf der Sega Dreamcast gespielt habe, gibt es keine Pause für mich. Hier handelt es sich, wie bei mehreren anderen Starttiteln der PlayStation Vita, um eine Umsetzung des großen Bruders für die PlayStation 3. Trotzdem haben wir das Spiel nochmal ausgiebig getestet und verraten euch, ob es auf der mobilen Konsole genauso rockt.

Wer den letzten Satz richtig gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass der große Bruder auf den HD-Konsolen wohl richtig rockt. Klar, irgendwo ist es auch Geschmacksache, ob man generell gerne Tennis spielt oder nicht. Aber lasst mich erst mal von vorne anfangen.

Zunächst gibt es bei Virtua Tennis 4 viele verschiedene Spielmodi. Zum einen habt ihr den Karriere Modus, den wir gleich etwas genauer belichten werden, dazu gibt es noch den Arcade Modus, Minispiele, Training und natürlich einen Multiplayer Modus.

Karriere Modus

Hier ist der Karriere Modus herrlich frisch gemacht. Er gleicht nicht den anderen Tennisspielen und sieht für manchen erst mal wie ein Brettspiel aus. Ihr erstellt zunächst euren eigenen Spieler, wie sich das gehört. Dabei könnt ihr entweder das Gesicht selbst anpassen oder ein echtes Foto von euch knipsen und das als Vorlage nutzen. Habt ihr euren Helden fertig erstellt, landet ihr auf einer Weltkarte, die eher einem Monopoly-Spielfeld ähnelt als einer Tennis-Karriere. Ihr bewegt euch nicht durch Würfel, sondern mit Hilfe von Eintrittskarten über das Spielfeld. Habt ihr zum Beispiel die Karte „drei“, dann dürft ihr auch drei Felder weiterziehen.

Auf den Feldern sind verschiedene Ereignisse abgebildet. Entweder habt ihr ein Fantreffen, müsst ein Minispiel starten oder habt ein Spiel bzw. Turnier. Habt ihr das Ereignis erfolgreich gemeistert, werden euch Sterne auf eurem Konto gutgeschrieben. So steigt ihr Stück für Stück auf, und die Herausforderungen werden schwerer.

Uns persönlich gefällt der Karriere Modus sehr gut. Vor allem durch die Minispiele zwischendurch wird das ganze extrem aufgelockert und sorgt für stundenlangen Spaß. Durch euren Erfolg schaltet ihr natürlich neue Gegenstände und Typen frei. Zu den Typen kommen wir allerdings später noch einmal zurück.

Arcade Modus

Im Arcade Modus tretet ihr gemeinsam mit einem berühmten Weltstart gegen andere Prominente an. Man kann diesen Modus als klassisch bezeichnen. Ihr kämpft euch so, entweder im Doppel oder im Einzel, gegen die verschiedenen Weltstars hoch und beendet irgendwann den Modus. So schaltet ihr auch neue Spieler frei.

Minispiel Modus

Meiner Meinung nach ist Virtua Tennis deswegen etwas Besonderes, weil es sehr viele gute und verschiedene Minispiele gibt. Ich hatte nicht ein Minispiel, was mir nicht Spaß gemacht hat. Wer also im Karriere Modus nicht immer warten will, bis er auf einem Minispielfeld landet, kann sich in diesem Modus ordentlich austoben.
Habt ihr schon mal einen Tennisspieler quer über das ganze Feld laufen sehen, der Eier einsammelt und diese Eier dann den Hennen gibt? Nein? Dieser Spieler muss sogar aufpassen, dass er nicht von einem Tennisball getroffen wird, da sonst Punkte verloren gehen.

Mir persönlich gefällt ein sehr bombastisches Minispiel, das seinem Namen alle Ehre macht. Ihr spielt gegen einen Spieler. Der Ball ist aber eine tickende Bombe, welche nach Ablauf der Zeit explodiert. Ihr müsst natürlich versuchen, dass die Bombe beim Gegner platzt, damit ihr Punkte bekommt. Um das Ganze noch fieser zu gestalten, sind auf dem Tennisplatz verschiedene Bereiche gekennzeichnet. Wenn die Bombe dann zum Beispiel auf dem Bereich „sieben“ aufschlägt, wird die Zeit um sieben Sekunden gesenkt.

Für die Schützen unter unseren Tennisspielern gibt es auch ein kleines Schmankerl. So werden auf der gegnerischen Seite viele Zielscheiben aufgestellt, die sich natürlich bewegen. Es gilt, einfach so viele wie möglich zu treffen, um gut zu punkten.

Es gibt noch mehr Minispiele und sie machen wirklich sehr viel Spaß. Virtua Tennis macht hier seinen Namen wieder aller Ehre.

Multiplayer Modus

Leider muss man immer ein bisschen warten, bis man gegen einen anderen Spieler spielen kann. Schön ist, dass es Ranglistenspiele gibt und demnach auch Ranglisten, wo man genau überprüfen kann, auf welchem Platz man ist. Bevor man online kämpfen kann, spielt man gegen eine CPU und wartet quasi darauf, bis einem der Gegner zugeteilt wird.

Selbstverständlich könnt ihr auch lokal gegeneinander spielen, was zudem auch sehr viel Spaß macht.

Gameplay

Wie Tennis funktioniert, brauchen wir euch wohl nicht mehr erklären. Viel interessanter ist jedoch, wie sich das Spiel von anderen abhebt. So kann man gleich vorweg sagen, dass Virtua Tennis keinesfalls mit Top Spin oder Grand Slam Tennis verglichen werden sollte. Das Spiel orientiert sich eher auf Arcade, als auf realistische Schläge. Ihr erwischt eigentlich nahezu jeden Ball und versenkt diesen meist auch noch gut in der Ecke. Die Steuerung ist also sehr einfach ausgefallen, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Wer jetzt glaubt, das Spiel sei generell sehr einfach, der kann ja mal auf sehr schwer spielen. Hier hatte ich durchaus meine Probleme zu gewinnen.

Jeder Spieler hat die Möglichkeit, eine besondere Eigenschaft zu erlernen. Das meinte ich vorhin mit Typen. Im Laufe des Spiels schaltet ihr mehrere Typen frei. So gibt es zum Beispiel einen Typ, der heißt: Atomare Vorhand. Sicher könnt ihr euch denken, was das heißt. Aber wann setzt man das ein? Im Laufe eines Spiels lädt sich oben eine Fähigkeitsleiste auf. Ist diese voll, könnt ihr eure Eigenschaft einsetzen. Spätestens jetzt braucht man nicht mehr von realistischem Tennis sprechen. Aber das ist Virtua Tennis. So muss das sein und wenn ihr mich fragt, es macht wirklich auch mit dieser Funktion richtig Spaß.

Neue Funktionen

Eine komplette Portierung ist das Spiel natürlich nicht. So wurden auch ein paar neue Funktionen eingebaut. Ihr könnt Virtua Tennis 4 auf der PlayStation Vita auch mit dem Touchscreen steuern. Wenn ihr da ein bisschen geübt habt, geht das sogar erstaunlich gut und macht richtig Spaß. Es freut mich wirklich, dass man hier beruhigt sagen kann, dass die neuen Funktionen nicht aufgesetzt wurden, sondern mit viel Spaß integriert.

Wie oben schon angesprochen, kann man sein Gesicht auch fotografieren und als Vorlage für seinen eigenen Spieler nehmen. Das ist ein sehr witziges Gimmick und sieht teilweise sehr lustig aus.

Technik

Auch technisch kann VT4 sehr überzeugen. Die Spieler und deren Animationen sehen sehr gut aus und auch die Bewegungen sind allesamt sehr flüssig. Was uns auch aufgefallen ist, dass die Plätze nicht so statisch wirken. So bewegt sich auch neben dem Spiel immer etwas, was dem Spiel zugute kommt.

PS3 und Vita

Natürlich muss man sich die Frage stellen, ob sich der Kauf rentiert, wenn man bereits das Spiel auf der PS3 hat. Hier würde ich eher zu einem nein tendieren. Es ist wirklich das Gleiche und macht nur wegen dem Touchscreen und der Kamera-Funktion wenig Sinn. Wer allerdings ein so großer Fan ist und die neuen Funktionen testen will, kann das Geld investieren.

Fazit

Ich habe derzeit sehr viel Spaß mit Virtua Tennis 4. Ich komme wahrscheinlich gar nicht so schnell weg davon. Lasst mich euch dazu noch was sagen: Tennis mag für viele ein langweiliger Sport sein, aber Virtua Tennis schafft es trotzdem, einen in den Bann zu ziehen. Vielleicht auch wegen der Minispiele. Alleine schon deshalb sollte man zugreifen. Meine Empfehlung: Jeder, der nur ansatzweise mal Lust auf ein Tennis-Spiel hat, kann bedenkenlos zugreifen. Jeder, der mal was anderes möchte und Abwechslung von Top Spin oder Grand Slam Tennis sucht, sollte zugreifen. Jeder, der noch keinen Teil der Serie gespielt hat, sollte unbedingt zugreifen.


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Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8