Test: Resident Evil Revelations
Redaktion Macnotes, den 29. Januar 2012Eine ordentliche Portion Skepsis, Vorfreude und Neugier durchströmten uns, als wir das Paket entgegengenommen haben. Wir wussten dass es sich um Resident Evil Revelations handelt. Wir wussten aber vorher noch gar nichts vom Spiel. Wir wollten uns nicht schlau machen, sondern überraschen lassen. Viele bezeichnen die letzten Ableger, besonders Resident Evil 5, eher als einen Action anstatt eines Survival-Horror-Titels. Ob der neue Ableger auf den Nintendo 3DS wieder in die alten Wurzeln zurückgeht, oder die Action Serie fortsetzt, erfahrt ihr in unserem Test.
Es regnet, wir sehen das Meer und steuern auf ein scheinbar unbemanntes Schiff zu. Natürlich gewittert es stark und das Gefühl, dass hier was nicht stimmt, macht sich sehr schnell breit.
Jill Valentine und ihr neuer Partner Parker Luciani machen sich auf den Weg, um nach Chris Redfield zu suchen. Unsere Kontrahenten wollen das Geisterschiff nach Chris absuchen und machen sich vom Deck aus auf den Weg ins Innere. Die Atmosphäre ist hervorragend. Das Schiff bewegt sich langsam nach rechts und links, der Regen plätschert auf den Boden und der Blitz blendet eure Augen. Die Stimmung wirkt tatsächlich sehr angespannt.
Besonders wenn ihr in das Innere des Schiffs gelangt. Überall hört ihr Schritte, über euch knackst etwas und ihr habt ständig das Gefühl als werdet ihr beobachtet. Genau das hatten wir uns auch erhofft. Die ersten Spielminuten werden tatsächlich schnell zur ersten Stunde, da ihr nicht mehr aufhören könnt.
Wie wir schon geschrieben haben, machen wir uns am Anfang auf die Suche nach Chris. Diesen dürftet ihr von mehreren Vorgängern bereits kennen. Die Story hat natürlich einige Überraschungen für euch parat und ist durchwegs sehr spannend. Ich musste mich tatsächlich jeden Abend ins Bett legen und weiterzocken, damit ich erfahre wie es weitergeht.
Im Laufe der Zeit machte sich allerdings ein bisschen Ernüchterung breit. Das Spiel hat so gut angefangen, aber von Zeit zu Zeit gleitet das Spiel eher ins Langweilige ab. Habt ihr am Anfang noch voller Spannung die einzelnen Räume des Bootes begutachtet und nach Rätsel gesucht, werdet ihr im Laufe der Zeit nur noch gegen viele Monster kämpfen. Ja ihr habt richtig gelesen, Monster. Leider sind im Spiel keine Zombies integriert und ihr müsst erneut gegen infizierte Lebewesen bzw. Untote kämpfen. Diese Kämpfe enden meist in großen Ballerorgien und ihr müsst stets darauf bedacht sein, genügend Munition einzusammeln. Auch die Bosskämpfe sind nicht sehr anspruchsvoll und fordern eigentlich nur Geduld.
Ihr befindet euch nicht die ganze Zeit über auf dem Boot. So seid ihr mal in der Nähe eines Strandes unterwegs und müsst mit Hilfe eures neuen Gadgets, dem Detektor Genisis, verschiedene Objekte scannen. So kann es passieren, dass ihr die Gegend nach Gegenständen oder Toten absuchen und scannen müsst. Auch in Höhlen müsst ihr euch gegen eine Brut von infizierten Hunden beschützen können. Ihr seid dabei immer zu zweit unterwegs. Euer Partner versucht euch jederzeit zur Hand zu gehen und erledigt auch zwischendurch mal ein paar Gegner. Allerdings solltet ihr euch nicht komplett darauf verlassen und euch möglichst selbst beschützen.
Die Entwickler wollen natürlich nicht, dass ihr nur sinnlos gegen die Monster kämpft und rumballert. Deshalb wurden im Spiel mehrere Rätsel integriert. Diese wiederholen sich allerdings im Laufe der Zeit ziemlich oft.
So müsst ihr zum Beispiel eine Tür hacken. Dabei schraubt ihr mit Hilfe des Touchscreens das Gerät auf und müsst dann die Kontakte so verschieben, dass sich die Tür öffnet. Dabei können die Kontakte eine Art Muster bilden, damit das Schloss geknackt wird. Diese sind allerdings nicht sehr schwer und frustrieren deshalb kaum.
Wenn ihr mal nicht ballert, nach Munition sucht oder ein Rätsel löst, dann müsst ihr meist irgendwelche Schlüssel suchen, die irgendwo versteckt sind. Ihr könnt demnach tatsächlich vieles frei erkunden, werdet dann aber meistens irgendwo vor verschlossenen Türen stehen.
Wer sucht, der findet
Natürlich gibt es auch viele Objekte zu finden. Neben Waffen und Munition gibt es auch Heilkräuter oder Granaten. Diese könnt ihr mittels Touchscreen oder Steuerkreuz jederzeit auswählen. An bestimmten Stellen könnt ihr eure Waffe sogar verstärken. Ihr bekommt regelmäßig Upgrades wie Stärke oder Kapazität und könnt diese an eurer Waffe anbringen.
Da ihr nur begrenzt viele Waffen mitnehmen könnt, müsst ihr euch stets im Klaren sein, welche Gadgets und Waffen ihr mitnehmen wollt. Zur Auswahl stehen Pistolen, Schrotgewehre bis hin zu Scharfschützengewehre. So sollte euer Waffenherz höher schlagen können.
Im leichtesten Schwierigkeitsgradmodus waren wir in etwa neun Stunden beschäftigt. Wer die Story durchgespielt hat, kann sich dem Raubzugmodus widmen. Hier kämpft ihr ständig gegen neue Gegner und verbessert euch so. Durch die erhaltenen Erfahrungspunkte könnt ihr euch neue Ausrüstungen kaufen und euch so stark aufleveln. Da Koop-Spiele stark im Trend sind und auch sehr viel Spaß machen, könnt ihr den Modus auch zu zweit spielen. Dies ist bei dem Spiel mein persönlicher Höhepunkt. Dabei könnt ihr lokal oder online miteinander spielen. Dies funktioniert ähnlich gut wie bei Resident Evil 5.
Steuerung
Resident Evil: Revelations bietet als erstes 3DS-Spiel auch die Möglichkeit mit dem Circle Pad zu spielen. Wir haben anfangs ohne die zusätzliche Hardware gespielt und können euch beruhigen, es ist spielbar. Allerdings muss man wirklich ein paar Abstriche machen, denn so mangelt es doch ein bisschen an Präzision. Jeder Spieler unter euch kann sich gut vorstellen, dass man eine Figur mit nur einem Analogstick bzw. Schiebepad schlecht steuern kann.
Wer also ein bisschen Geld über hat, sollte definitiv auch zum Circle Pad greifen. Das Zusatzgerät funktioniert tadellos und vereinfacht die Steuerung ungemein. So könnt ihr die Kontrahenten ähnlich gut wie auf den großen Konsolen steuern. Das Gute daran ist, ihr habt noch zusätzliche Schultertasten, was hier auch ein sehr großer Vorteil ist. Den Test zur Hardware selbst liefern wir aber extra, damit sich die Skeptiker unter euch nochmal ein paar Infos holen können.
Technik
Das Spiel sieht einfach super aus. Der 3D-Modus macht das Spiel sogar schöner. Allerdings mussten wir zwischendurch den 3D-Effekt ausschalten. Man wird einfach mit der Zeit müde.
Die Figuren und die Umgebungen machen einen extrem guten Eindruck und zeigen richtig, was die 3DS-Hardware zu bieten hat. Das Spiel ist wohl von der Technik her die Referenz für die mobile Konsole. Die Bluteffekte waren allerdings nicht schön. Wenn man schon übertrieben viel Blut einbaut, sollte man das auch schöner gestalten. Wenn ihr einen Gegner erledigt, sieht das aus als hätte er einen roten Pudding liegen gelassen.
Der Sound ist klasse, auch die Musik passt super ins Spiel. Wir fanden es auch sehr toll, dass eine deutsche Synchronisation eingebaut wurde. Diese ist zwar nicht ganz so gut gelungen, aber damit kann man auf jeden Fall leben.
Fazit
Die Story von Resident Evil: Revelations ist sehr gut und hat Wendungen und Spannung. Die Grafik ist hervorragend und auch das Spiel macht sehr viel Spaß. Allerdings läuft es auch in diesem Fall mehr auf die Action-Klasse als auf Survival-Horror hinaus. Mir persönlich macht das nichts, für Fans der alten Serie wird das aber eher ernüchternd sein. Die Rätsel wiederholen sich zudem ziemlich schnell und somit haben wir relativ wenig Abwechslung.
Allerdings muss man ganz klar sagen, dass es wohl eines der besten 3DS-Games und ein toller Ableger der Resident-Evil-Serie ist. Wer einen 3DS hat, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.