LEGO Harry Potter: Die Jahre 5-7 – Test: Es wird wieder magisch auf der Xbox 360!

dh, den 15. Dezember 2011

Es darf wieder fleißig gebaut werden! In LEGO Harry Potter: Die Jahre 5-7 werden nun endlich auch die letzten vier Filme der Harry-Potter-Saga in bunte LEGO-Szenarien verwandelt. Wir haben uns den neuesten Streich aus dem Hause Traveller’s Tales für euch auf der Xbox 360 angeschaut und herausgefunden, ob dieser genau so sehr begeistern kann wie sein Vorgänger aus dem letzten Jahr!

Dreizehn Jahre ist es nun her, dass der erste Band der Harry-Potter-Bücher in deutschen Buchhandlungen zu finden war und damals einen unfassbaren Hype losgetreten hat, der Fans in allen Altersgruppen fand. Die meisten der jungen Leser von damals sind mittlerweile erwachsen geworden und irgendwie ist es da höchst fraglich, ob diese überhaupt noch eine Zielgruppe der Fusion von den klassischen Bausteinen aus Plastik und der Kindheitsikone darstellen können. Klare Antwort: und wie!

Für Jung und Alt

Jeder, der sich überwinden kann das Action-Adventure trotz der kindgerechten Optik einmal in die Konsole seiner Wahl zu schmeißen, wird eine freudige Überraschung erleben: Die bereits bekannte Geschichte wurde in ein äußerst humorvolles neues Setting gebracht, das trotz der eher düsteren Stimmung der zweiten Hälfte der Saga eine gewaltige Menge Spaß verspricht. Richtige Sprachausgabe und Text ist dabei gar nicht vonnöten, vielmehr werden alle Dialoge durch abgedrehte Mimik und pantomimische Gesten ersetzt. Selbst wenn dies eher nach einem Spiel für Kinder klingt, werden vor allem erwachsene Spieler dabei einen Heidenspaß haben.

Alles neu in Hogwarts!

Alle LEGO-Magier, die bereits den Vorgänger durchgezockt haben, werden im neuen Teil einige Neuerungen feststellen dürfen, die größtenteils sehr positiv ausgefallen sind: Die einzelnen Level sind abwechslungsreicher und länger gestaltet und decken längere Abschnitte aus dem Film in kürzerer Zeit ab. Der Spielfluss verbessert sich dadurch merklich und das Spiel wirkt noch kurzweiliger als zuvor. Zudem könnt ihr aus 200 neuen freischaltbaren Charakteren wählen, deren Fähigkeiten noch differenzierter sind als im Vorgänger: So hat zum Beispiel die ganze Familie Weasley nun Zugriff auf Scherzartikel aus dem Bestand der beiden Zwillinge, Hermine bringt ihre verzauberte Handtasche mit und auch eure Gegenspieler können euch diesmal von noch größerem Nutzen sein. Zusätzlich erhaltet ihr neben den bereits aus dem ersten Teil bekannten Zaubern nun Zugriff auf einige neue Sprüche wie „Aguamenti“, mit dem ihr Sachen mit Wasser befüllen könnt und diese geschickt bei Rätseln einsetzen müsst.

Die Areale zwischen den Levels wurden ebenfalls erweitert: Während ihr im ersten Teil hauptsächlich in Hogwarts und der Winkelgasse unterwegs wart, könnt ihr nun Hogsmeade, die Wälder aus dem siebten Teil und die Straßen von London erkunden.

Auf geht’s zum Duell!

Ein weiteres neues, und äußerst unterhaltsames Feature sind die Duelle: In einem Match gegen einen Gegner müsst ihr schnell den Zauberspruch in der vom Widersacher bestimmten Farbe wählen, diesen gegen ihn einsetzen und schließlich ein kurzes Quick-Time-Event überstehen. Was am Anfang noch relativ problemlos zu meistern ist, erfordert vor allem in späteren Abschnitten Konzentration und flinke Finger, ohne dabei jedoch unfair zu werden.

Feines Gameplay mit kleinen Makeln

Jedoch gibt es leider nicht ausschließlich Positives zu vermelden: Eine solche Hülle und Fülle von Neuheiten und Altbekanntem führte hierbei leider zu frustrierend langen Ladezeiten zwischen einzelnen Abschnitten. Zwar haltet ihr euch meist verhältnismäßig lange an einem Ort auf, jedoch graut es einem bereits vor jedem Wechsel der Location.

Zudem bekommt ihr nun vergleichsweise mehr Hinweise, die euch bei der Lösung der Rätseleinlagen behilflich sein sollen, jedoch sind diese eher selten nötig, da sich die meisten Puzzle durch simples Rumprobieren lösen lassen und nach längerem Spielen größere Überraschungen vermissen lassen.

Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Story überdies für Nicht-Fans noch unübersichtlicher gestaltet, da viele Story-Elemente sehr kurz abgehandelt werden und das, wie bereits erwähnt, ohne richtigen Dialog. Ohne Vorkenntnisse der Filme und/oder Bücher wird man sich da lediglich an der schrägen Mimik der Charaktere erfreuen können, die jedoch in noch besserer Optik und mit dem Soundtrack der Filme präsentiert werden.

Fazit

An den Spielen der LEGO-Reihe scheiden sich die Geister: Entweder man steht auf die Mischung aus schrägem Humor und simplem Gameplay oder man stempelt sie als endlos kindisch ab und macht einen großen Bogen um sie. An dieser Stelle sollte ich gestehen, dass ich zur ersteren Gruppe gehöre und mich bereits im Vorfeld auf den neuen Teil gefreut habe. Jedoch sollten Spieler, die bisher mit diesen Games wenig am Hut hatten, dem LEGO-Spaß eine Chance geben. Selten werden einem Spiele geboten, die es schaffen den Spieler durch die verschiedenen freischaltbaren Möglichkeiten dazu zu motivieren bereits bewältigte Spielabschnitte zu wiederholen, um aus ihnen auch die letzten Boni herauszukitzeln. Mit einem grandiosen Koop-Modus als Sahnehäubchen ist LEGO Harry Potter: Die Jahre 5 bis 7, vor allem mit Blick auf Weihnachten, eine klare Kaufempfehlung!


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