Tom Clancy’s Splinter Cell Conviction – Test: Third-Person-Action in der Budget-Edition
Martin Vaßen, den 17. September 2011Mit Splinter Cell Conviction erschien im 2. Quartal 2010 der sechste Teil der Serie für den PC. Vor kurzem haben Ubisoft und rondomedia den Ableger der Geheimagenten-Action als Budget-Titel für kleines Geld wieder neu herausgebracht. Wir haben zu diesem Zweck ein Rezensionsmuster erhalten und die Third-Person-Action getestet. Ob das Spiel an den Erfolg der Vorgänger anknüpfen kann, worum es geht, und vor allem, ob es Spaß macht, erfahrt Ihr in diesem Review.
Eigentlich hat sich Sam Fisher vom Agentendasein zurückgezogen, aber dann werden ihm Informationen über den Tod seiner Tochter zugespielt. Getrieben von Rache und dem Verlangen den Mord aufzuklären, nimmt er eigene Ermittlungen auf. Dabei gerät er immer tiefer in wilde Verschwörungstheorien gegen die amerikanische Regierung. Es wird unklar, wer Freund und Feind ist – Täuschung und Verrat sind in Sams Umfeld an der Tagesordnung. Ganz auf sich allein gestellt, schlägt Sam sich durch, um endlich Gerechtigkeit zu finden.
Schleichen oder Schießen?
In Splinter Cell Conviction stehen dem Spieler meistens zwei Wege offen. Schleicht er sich an den Feinden vorbei um ungesehen Bomben zu legen, oder schwer bewachte Gebäude zu infiltrieren? Oder ballert man sich einfach den Weg frei? Beide Wege führen zum Erfolg, aber es kommt darauf an, je nach Situation, die richtige Entscheidung zu treffen. Je mehr Gegner Sam ausschalten kann, desto geringer ist die Gefahr, dass man in einem ungünstigen Augenblick überrascht wird. Im Gegenzug riskiert man als Geheimagent Kopf und Kragen in wilden Schießereien, denn die Gegner sind zahlenmäßig weit überlegen, und gegen Ende des Spiels auch viel besser für eine offene Schießerei ausgerüstet als ein leicht bewaffneter Einzelgänger.
Deckung im Dunkeln
Entscheidet sich der Spieler dazu, lieber ungesehen zu bleiben und sein Ziel in aller Stille zu erreichen, führt kein Weg daran vorbei seine Umgebung mit einzubeziehen, und sich zu nutzen zu machen. Um die Feinde unbemerkt auszuschalten, muss Sam so nah wie möglich an sie heran. Dazu huscht er von Deckung zu Deckung – fast allen Dinge, die nur groß genug sind, eignen sich hierfür: Autos, Steine, Bäume, umgekippte Schreibtische… Jedes mal, wenn die Wache wegguckt, pirscht Sam sich näher an sie heran, bis er wie ein Schatten hinter ihr auftaucht und sie schlafen schickt.
Der Spieler kann sich außerdem die Lichtverhältnisse in der Umgebung zu nutze machen. Schaltet er das Licht aus, oder zerschießt Lampen, irren die Gegner verwirrt in der Finsternis herum, und sind eine leichte Beute für den Agenten. Alternativ kann er jetzt auch an den Feinden vorbeihuschen. Bis die merken was passiert ist, ist Sam schon über alle Berge.
Agenten sind nicht zimperlich
Sam Fisher ist kein netter Mensch. Ihm sind alle Wege recht um sein Ziel zu erreichen. Dabei schreckt er selbst nicht davor zurück, Informationen aus Leuten heraus zu prügeln. In diesen Verhören lässt der Spieler seine Opfer unsanft mit der Umgebung „interagieren“, bis sie schließlich verraten, was der Spion wissen will.
Außerdem kann Sam seine Gegner ausschalten, indem er sie aus Fenstern stürzen, Kronleuchter auf sie fallen lässt, oder Sprengfallen für ahnungslose Patrouillen aufstellt. Gelingt es ihm, sich nah genug an einen Gegner heranzuschleichen, kann er diesen in den Würgegriff nehmen und als menschliches Schutzschild benutzen. Weiterhin wird der Spieler dafür belohnt, wenn er Gegner im Nahkampf überwältigt. Klappt dies mit Erfolg, kann er danach einmal mehrere Gegner in schneller Reihenfolge erschießen, ohne ihnen eine Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben. Meistert man überdies bestimmte Herausforderungen, wie etwa 10 Widersacher aus dem Hinterhalt zu erledigen, sammelt man Punkte, mit denen sich Waffen und Ausrüstung verbessern lässt.
Ausrüstung ist alles
Wie es sich für einen anständigen Geheimagenten gehört, kann natürlich auch Sam Fisher auf eine ganze Palette von Waffen, Granaten und technische Spielereien zurückgreifen. Hier ist vor allem, die Schwanenhalskamera zu erwähnen, mit der man unter geschlossenen Türen hindurch spähen kann. Später im Spiel bekommt man noch ein Infrarotsichtgerät, mit dem man Laserschranken erkennt, und sogar eine Art Röntgenblick hat. Allerdings wird alles nur schemenhaft dargestellt, weshalb es im Kampf nur bedingt nützlich ist.
Abwechslungsreicher Multiplayer
Splinter Cell Conviction bietet dem Spieler auch einen Multiplayer-Modus. Wahlweise kann man mit anderen Spielern kooperativ, oder gegeneinander spielen. In den Koop-Missionen müssen verschiedene Aufgaben erfüllt werden, die vor allem gute Teamarbeit erfordern. Natürlich ist es möglich gegeneinander zu spielen. Dazu stehen verschiedene Spielmodi zur Verfügung, zum Beispiel versuchen zwei Konkurrenten dasselbe Ziel zu erreichen. Wer als erster die Zielperson überwältigt, oder eine Bombe gelegt hat, gewinnt.
Grafisch kann Splinter Cell Conviction zwar nicht mehr mit aktuellen Spielen mithalten, aber ist trotzdem sehr gut gelungen. Vor allem die Charaktermodelle sind sehr detailliert, Mimik und Gestik passen sehr gut zu den Dialogen und zur Handlung. Die Licht und Schatteneffekte sind eine große Stärke, und unterstreichen das Ambiente des Spiels.
Beim Sound gibt es nichts auszusetzen: Der Soundtrack und die Effekte sind mitreißend und stimmig. Splinter Cell Conviction unterstützt außerdem 5.1 Sound, und das funktioniert sogar richtig gut. Mit einer entsprechenden Anlage hört man sogar, aus welcher Richtung sich der Gegner anschleicht.
Die Steuerung ist relativ einfach gehalten, und geht schnell „in Fleisch und Blut“ über. Mit relativ wenigen Tasten, kann der Spieler eine riesige Palette von Aktionen durchführen.
Fazit
Splinter Cell Convicition ist ein durchgehend gut gelungenes Spiel, das jeder der auf Actionspiele steht, mal ausprobieren sollte. Vor allem Fans der Serie werden auf ihre Kosten kommen. Aufgrund der teilweise doch recht harten Gewaltdarstellung ist es aber auf jeden Fall ein Spiel für Erwachsene.
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