R.U.S.E. – Echtzeitstrategie für PC im Test
Martin Vaßen, den 7. September 2011Mit R.U.S.E. erschien 2010 ein echter Strategie-Hit für den PC. Das Spiel wurde von Ubisoft entwickelt und läuft über die Steam-Plattform. R.U.S.E. soll vor allem darauf aufbauen, seine Gegner zu täuschen und sich taktisch die Überlegenheit zu erarbeiten. Wir haben R.U.S.E. noch einmal unter die Lupe genommen. Was ihr von dem Spiel erwarten könnt, erfahrt Ihr in diesem Review.
Wir schreiben das Jahr 1942. Die Alliierten stehen im Krieg mit Deutschland, und so langsam beginnt sich das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines amerikanischen Offiziers, der seine Truppen gegen die Deutschen führt, und seinen Werdegang bis hin zum General begleitet. In verschiedenen historischen Gefechten und Missionen gilt es, Nordafrika und Italien zu befreien, seine Truppen in der Normandie landen zu lassen und sich schließlich den Weg über Frankreich bis ins Landesinnere von Deutschland zu erkämpfen. Euer ewiger Widersacher ist der deutsche General von Richter, ein taktisches Genie, das dem Spieler mehr als einmal das Leben zur Hölle macht.
Wie schon gesagt ist R.U.S.E. ein Spiel, in dem es darauf ankommt, den Gegner zu überlisten und zu täuschen. Der Spieler muss die Gegebenheiten des Schlachtfelds perfekt ausnutzen, um den Sieg zu erringen. Zum Beispiel kann er seine Einheiten in Wäldern stationieren, um Hinterhalte zu legen oder taktische Engpässe wie Brücken besetzen, um gegnerische Vormärsche zu stoppen. Das Einheitensystem ist nach einer Art Papier-Stein-Schere-System aufgebaut. Jede Einheit hat spezifische Stärken und Schwächen, die es auszunutzen gilt. So haben etwa Panzer keine Chance gegen fliegende Bomber, die Flugzeuge können aber kaum etwas gegen Flugabwehrstellungen ausrichten, die wiederum von Panzern zerlegt werden. Durch taktische Vorteile können sich diese Regeln aber auch ins Gegenteil umkehren. In Wäldern stationierte Infanteristen vernichten ganze Panzerkolonnen aus dem Hinterhalt, ohne dass der Gegner mitbekommt, wie ihm geschieht. Man sieht, es kommt alles darauf an, dass man die richtige Einheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzen kann.
Weiterhin stehen dem Spieler die sogenannten „Listen“ zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Aktionen wie die feindlichen Befehle abzuhören, seine eigenen Truppenbewegungen zu verdecken, oder den Gegner mit Scheinoffensiven zu verwirren.
Neben der normalen Kampagne kann der Spieler auch Matches gegen die KI, oder Multiplayergefechte gegen einen oder mehrere Gegner bestreiten. Je nachdem, in welcher Zeit des Zweiten Weltkrieges man spielt, stehen den Spielern verschiedene Einheiten zur Verfügung. Zu Beginn des Krieges ist man auf einfache Panzer und Fußtruppen beschränkt, während man gegen Ende sogar auf Düsenflugzeuge und andere Prototypen zurückgreifen kann. Die Multiplayermatches unterscheiden gleichen vom Prinzip her den normalen Spielen gegen den Computer, menschliche Gegner sind aber meistens schwerer zu besiegen und erfordern ganz andere Vorgehensweisen als die KI.
Die verschiedenen Maps und Schlachtfelder sind sehr abwechslungsreich und gut ausbalanciert. Wer sich schnell Versorgungsdepots unter den Nagel reißen kann und sie auch verteidigt, hat die besseren Chancen, kann sich schneller eine Basis aufbauen und mehr Einheiten produzieren. Es dreht sich also alles um den Kampf um die wichtigen strategischen Punkte.
Die Grafik von R.U.S.E. ist wirklich gut gelungen. Alles ist äußerst detailliert und schön gestaltet. Die Kamera ist frei schwenk- und zoombar und sogar komplett an die Einheiten rangezoomt, sehen diese noch immer, oder grade erst dann, richtig gut aus. Nettes Detail: Wenn man ganz herauszoomt wird das Schlachtfeld als taktischer Lageplan in einer Militärbasis dargestellt. Die Einheiten werden jetzt als kleine Fähnchen dargestellt, und wenn man über die Ränder des Plans guckt, kann man sogar noch den Boden und die Einrichtung der Basis erkennen. Lediglich die Figuren in den Zwischensequenzen hätten eine etwas schönere Mimik und ein paar mehr Details vertragen können, aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.
Mit dem Sound verhält es sich genauso wie mit der Grafik, ein guter Soundtrack und gute Effekte. Das Spiel leistet sich hier keine Fehler. Die Sprachausgabe ist Deutsch, sowohl In-Game als auch in den Cutscenes.
Die Steuerung ist schnell gelernt und nicht besonders kompliziert, über ein Dropdown-Menü am Bildschirmrand lassen sich bequem die Produktionsgebäude und Listen anwählen, die Einheiten werden über Rechtsklick mit der Maus gesteuert. Schon nach ein paar Minuten beherrscht wohl jeder die Steuerung, der schon mal ein Strategiespiel gespielt hat.
Fazit
R.U.S.E. ist ein richtig gutes Strategiespiel, bei dem man auch wirklich mit Strategie arbeiten muss, denn hier kommt es darauf an, die Stärken und Schwächen jeder Einheit richtig auszunutzen. Die Grafik ist immer noch super, und der Spielspaß ist garantiert. Ein absolute empfehlenswertes Spiel. R.U.S.E. ist beispielsweise bei Amazon für 26,90 Euro erhältlich.
Dieser Artikel enthält Affiliate-Links.