LulzSec – FBI durchsucht Wohnung von Verdächtigem Hacker in den USA

Alexander Trust, den 30. Juni 2011

Zwar hat die Hacker-Gruppe LulzSec vor Kurzem ihren Rücktritt erklärt, doch das hält Ordnungshüter nicht davon ab, weiter nach den Personen zu fahnden, die sich selbst auf die Fahnen geschrieben haben, Hunderttausende Datensätze von unterschiedlichsten Websites entwendet zu haben. Nun wurde bekannt, dass im US-Bundesstatt Ohio eine Durchsuchung stattgefunden haben soll.

In Hamilton, Ohio, im mittleren Osten der USA wurde offenbar die Wohnung eines Jugendlichen aus dem Ort durchsucht. Das berichten lokale Medien (engl.). LulzSec hatte sich selbst vor Kurzem aufgelöst. Vielleicht auch, weil man wusste, Gefahr zu laufen, von den Behörden erkannt, oder geschnappt zu werden. Denn die Liste der Hacks, mit denen sich LulzSec öffentlich gebrüstet haben, ist lang. Vielleicht hat die Gruppe sich aber auch aufgelöst, weil man sich unter den eigenen Mitgliedern nicht mehr sicher fühlte. Nun wurde in Hamilton, Ohio, die Wohnung eines angeblichen Mitglieds durchsucht, das die Hacker selbst als Verräter bezeichneten.

Zu prominenten Opfern von Lulzsec gehörten Nintendo, Bethesda Softworks, Minecraft, EVE Online, Brink oder zuletzt auch Electronic Arts. Lulzsec hatten „zum Abschied“ Daten von mehreren Hunderttausend Battlefield-Heroes-Spielern entwendet.

Nach der Hausdurchsuchung wurde offenbar niemand in Gewahrsam genommen, heißt es bei nakedsecurity (engl.). Es gibt allerdings Spekulationen, denen zufolge das FBI auf der Grundlage von Informationen aktiv geworden ist, die aus den eigenen Kreisen der LulzSec-Gruppe stammen. Mitglieder sollen Chatlogs weitergegeben haben. Die Wohnungsdurchsuchung in Hamilton galt einem Hacker, der sich hinter dem Synonym m_nerva verbirgt und der offenbar innerhalb der Gruppierung von LulzSec angeeckt zu sein scheint. Über den Twitter-Account von LulzSec hieß es vor über einer Woche: „Remember this tweet, m_nerva, for I know you’ll read it: your cold jail cell will be haunted with our nendless laughter. Game over, child.“

In dem entsprechenden Chatlog wurde m_nerva auch als cimx oder rq42 geouted und man veröffentlichte seine letzte bekannte IP, seinen AIM-Nickname und seine Adresse, sowie seinen Realnamen. Die LulzSec-Mitglieder schienen m_nerva für einen Verräter zu halten und machten deshalb dessen Daten publik.

In Großbritannien wurde der Jugendliche Ryan Cleary in der letzten Woche in Gewahrsam genommen und mittlerweile wieder auf freien Fuß entlassen, gegen Hinterlegung einer Kaution, und weil sein Anwalt glaubwürdig machen konnte, dass Cleary offenbar autistische Züge aufweist und am Asperger Syndrom leidet. Cleary soll ebenfalls im Verdacht stehen, für LulzSec aktiv gewesen zu sein.


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