Duke Nukem Forever – 2K Games PR wollte schlechte Reviews sanktionieren

Alexander Trust, den 16. Juni 2011

Presseabteilung wollte schlechte Reviews zu Duke Nukem Forever verhindern. Gerade in den USA ist die Pressefreiheit ein hohes Gut. Deshalb schlägt nun das Vorgehen von 2K Games hohe Wellen. Die PR-Abteilung des Unternehmens drohte Videospieljournalisten damit, sie nicht weiter mit Testmustern auszustatten, wenn Sie die negative Berichterstattung über den Ego-Shooter nicht abstellen würden. Das bringt der Firma jetzt nur Spott und Häme ein.

PR-Firma droht mit Sanktionen

Es gibt vermutlich nur wenige Videospielmagazine, die dieses Szenario nicht aus eigene Erfahrung kennen. Selbst in den 1970ern gab es vergleichbare Fälle in der Videospielpresse. Keine Firma ist wirklich glücklich über negative Kritiken an den eigenen Produkten. Dabei sind diese eigentlich nur Feedback, um die Produkte zu verbessern.

Doch im Fall von 2K Games und Duke Nukem Forever hatte sich scheinbar etwas verselbständigt. Der Hersteller zog die Konsequenzen, das seine PR-Agentur Journalisten mit Sanktionen drohte. Das wollte 2K Games nicht auf sich sitzen lassen und enthob den Dienstleister seiner Aufgabe.

Journalisten unter der Gürtellinie?

Der Verantwortliche in der PR-Agentur hatte öffentlich in einem Tweet mit Konsequenzen gedroht. Ihm zufolge seien viele Journalisten in Ihrer Kritik von Duke Nukem Forever schlicht unter die Gürtellinie gegangen (viele Redakteure hatten nach 13 Jahren Wartezeit das Spiel mit 0% bewertet). Er formulierte deshalb, dass man sich zukünftig überlegen müsse, welche Magazine man weiterhin mit Rezensionsmustern beliefert.

„Too many went too far with their reviews…we are reviewing who gets games next time and who doesn’t based on today’s venom“.
Jim Redner

Redner löschte die Zeilen bereits wieder. Doch zukünftig muss er sich nun überlegen, mit welcher Firma er zusammenarbeitet. Denn 2K Games hat die Zusammenarbeit mit der PR-Agentur gekündigt.

2K Games feuert PR-Agentur

Wir wissen leider nicht, wie enge 2K Games und die Redner-Agentur zuvor zusammengearbeitet haben. Möglich, dass die Firma nun nur als Sündenbock herhält.

In der Zwischenzeit entschuldigte sich Jim Redner sowohl privat als auch öffentlich. Er betonte, nicht auf Anordnung von 2K Games gehandelt zu haben. Die Gäule seien mit ihm durchgegangen. Sein Tweet sei aus der Emotion heraus entstanden. Offen würde wohl bei 2K Games niemand zugeben, dass er insgeheim derselben Meinung ist wie Redner.


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