Test: Family Farm ein Billigheimer mit potenziellem Suchtfaktor
Philipp Baldia, den 13. Juni 2011Family Farm im Test. Bunten Freizeitspaß für alle Altersklassen verspricht ein Spiel, das für den kleinen Geldbeutel gedacht ist. Family Farm aus dem Label play+smile ist natürlich keine ausgewachsene Simulation, versucht aber das Leben und Schaffen auf einer Farm nachzuvollziehen. Wie gut das gelingt, erfahrt Ihr nun.
Kinderspiel mit Saison
Family Farm bietet Euch einen leichten Einstieg. Das gilt für Kinder genauso wie für Erwachsene. Es ist keine echte Simulation. Doch mit wenigen Mausklicks wird versucht, das Leben auf der Farm nachzuvollziehen. Das Menü ist übersichtlich. Es enthält nur die wichtigsten Befehle und Optionen.
Zu Beginn verfügt Ihr oft nur über ein Bauernhaus und ein bis zwei Gemüsebeete. Für jede Mission gibt es diverse Ziele. Eines davon ist saisonal und wechselt jedes Jahr (alle zwei Saisons). Das Pflichtziel hingegen müsst Ihr in jedem Fall erledigen. Beim Bonusziel steht es Euch frei.
Jeder fängt klein an
Das ist nicht der Bauernhof-Simulator, sondern Family Farm. Mit wenigen Klicks pflügt Ihr erst Eure Felder und sät dann auf ihnen. Im Sommer holt Ihr dann die Ernte ein. Doch fängt der Bauernhof des 19. Jahrhunderts nicht direkt mit Feldwirtschaft an. Zuerst verfügt unser Bauer nur über Gemüsebeete, die er bestellen muss. Mit etwas Glück besitzen wir das eine oder andere Schaf, das einmal im Jahr Wolle abwirft.
In jedem Fall braucht Ihr aber eine ausreichende Mahlzeit und ein schönes Haus. Das bietet Platz für Nachwuchs. Eine ausgewachsene Feldwirtschaft wird erst später im Spiel angeboten. Schnell wird klar, dass so ein großes Feld nicht einfach zu bestellen ist, sondern mehr Zeit und Kraft benötigt.
Anstrengung lohnt sich
Im Planungsmodus entwerft Ihr an vorgeschriebenen Orten die Felder. Dann geht es an die Arbeit. Ihr heuert Leiharbeiter an, die neben neben Geld noch Verpflegung beanspruchen. Mit ihnen könnt Ihr ein Feld schnell bestellen. Aus einem einfachen Bauernhaus mit zwei Beeten und einem Feld wird so schnell ein großes Anwesen, das schon nach drei Jahren großen Gewinn abwirft.
Familienzuwachs
Neben Haus und Hof wächst aber auch Eure Familie und wachsen die Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder. Übung macht den Meister. Das gilt auch für Family Farm. Wer häufig aussät, steigert seine Geschwindigkeit und den Ertrag.
Ihr könnt daneben noch die Ausdauer der Figuren steigern. Sie kann dann Steine besser tragen, oder Bäume besser fällen. Je öfter Ihr kocht, desto besser schmeckt es. Irgendwann fühlen sich deshalb auch die Tiere wohler. Sie werden eher gepflegt, wenn die agierende Person genügend Erfahrung in dieser Tätigkeit vorweist.
Kein Wusel-Faktor
Die Benutzeroberfläche bietet keine überflüssigen Optionen an. Das Spielen wird dadurch erleichtert. Ihr habt die Wahl zwischen zwei Perspektiven. Bei einer könnt Ihr den Leuten auf der Farm über die Schulter gucken. Die Farmwelt selbst sieht sehr idyllisch aus, erinnert aber in keinster Weise an Spiele wie Siedler.
Mono-Ton
Doch so idyllisch alles zunächst wirkt, gibt es natürlich auch Kritikpunkte. Die Musik plätschert daher und wiederholt sich ständig. Das wird nach einiger Zeit langweilig. Die Sound-Effekte sind auch nicht besonders hochwertig.
Fazit
Family Farm ist absolut nicht komplex. Es eignet sich aber für ein bisschen Spielspaß zwischendurch. Das klappt besonders gut, weil die einzelnen Abschnitte kurzweilig sind. Ihr entscheidet, ob Ihr nur ein Farm-Jahr spielt, oder doch zwei Stunden mit dem Spiel zubringt. Das einfache Spielprinzip, kombiniert mit der niedlich verspielten Grafik und den kurzen Intervallen kann für Fans des Genres sogar zur Sucht werden.
Wenn Ihr genug habt von Farmville, findet Ihr in Family Farm eine geeignete Alternative. Sogar auf dem Mac.