Test: Serious Sam HD auf Xbox 360
dh, den 18. Mai 2011Er ist zurück: Serious Sam, Retter der Menschheit bewaffnet mit allerlei schweren Geschützen und einem losen Mundwerk. Die HD-Remakes seiner ersten beiden Abenteuer sind nun erstmals als Bundle im Retail für die Xbox 360 erschienen. Das Alles gab’s also vorher auch schon, nur nicht in dieser Zusammenstellung, die dtp entertainment verlegt. Wir haben es uns trotzdem nicht nehmen lassen den Ego-Shooter von Entwickler Croteam für die Xbox 360 anzutesten. Das Wichtigste haben wir dabei wie gewohnt in einer Review zusammengefasst!
Ausgangspunkt der Spielereihe ist eine nicht allzu weit entfernte Zukunft: Die Menschen haben es endlich geschafft den Weltraum zu kolonisieren und alles sieht rosig aus, bis diese Kolonien von einer Armee feindlich gesonnener Aliens beträchtlich dezimiert wird. Damit die Erde, die letzte Bastion der Menschheit, nicht dasselbe Schicksal ereilt, wird unsere letzte Hoffnung in den Kampf gegen die außerirdischen Unholde geschickt: Serious Sam! Diesen verschlägt es im ersten Teil in das Ägypten der Vorzeit, wo er sich auf die Suche nach einem von Aliens dort deponierten Raumschiff begibt und das nur um mit diesem schließlich in Südamerika abzustürzen, wo die Handlung des zweiten Teils in Gang gebracht wird.
Ein wenig Story am Rande…
So in Kurzform erwähnt, mag die Story nach epischer Weltraum-Odyssee klingen, tatsächlich wird die Geschichte aber eher am Rande erzählt und der Fokus des Spiels liegt ganz klar auf Explosionen, Blutvergießen in rauen Mengen und den derben Sprüchen eures Protagonisten. Wir werden ein wenig an Duke Nukem erinnert und an eine Analogie, die in etwa auf diejenige zwischen Super Mario Bros. und Giana Sisters passt.
Die teils derbe Sprache wird dabei aber zu einem der unterhaltsamsten Aspekte des Games, da mit Witz und Anspielungen auf berühmte Heldenkollegen nicht gegeizt wird. So werdet ihr im ersten Level beispielsweise beinahe zum Opfer einer gigantischen Steinkugel, was von Sam dadurch kommentiert wird, dass dieser das Indiana-Jones-Theme pfeift. Neben Witzen in Spruchform ist allerdings auch einiges an Gimmicks in den einzelnen Spielabschnitten versteckt, sodass ihr stets die Augen offen halten solltet.
Ballern, was das Zeug hält
In Sachen Gameplay bekommen wir es bei Serious Sam HD mit einem Ego-Shooter der alten Schule zu tun, bei dem ganz genretypisch das Sichtfeld und das Fadenkreuz des kantigen Sprücheklopfers mit den beiden Controlsticks gesteuert wird. Das Angebot an verfügbaren Waffen im Spiel ist vielfältig und reicht von den Standard-Revolvern bis hin zu gigantischen Flammenwerfern, Kettensägen und futuristischen Lasergeschossen, die ihr dazu nutzt der außerirdischen Übermacht gehörig in den Hintern zu treten und für deren im seltensten Fall unblutigen Abgang zu sorgen.
Die Schar eurer Widersacher ist dabei so abgedreht wie der Rest des Spiels: Angesichts von Gegnern wie enthaupteten Kamikaze-Bombern, die sich mit einem charakteristischen Schrei ankündigen, gehörnten Skeletten oder leicht bekleideten Harpien, könnt ihr froh sein, dass euer Arsenal an Waffen für jede Situation die richtige Antwort bereithält.
Besondere strategische Tiefen dürft ihr hier allerdings nicht erwarten, da ihr trotzdem den Großteil eurer Zeit mit sinnlosen Dauerfeuer verbringt. Lediglich die an einigen Stellen platzierten Upgrades sorgen dabei für ein wenig Abwechslung.
Ist HD auch gleich HD?
Der Zusatz HD am Ende des Titels verspricht dem geneigten Spieler altbekanntes in neuer und vor allem zeitgemäßer Optik dank Serious Engine 3, leider werden diese Erwartungen nur bedingt erfüllt. Während ihr in einigen Spielabschnitten das Gefühl habt, dass die Optik wirklich aufpoliert wirkt und durchaus den Möglichkeiten der heutigen Konsolen entspricht, so werdet ihr immer wieder auf einzelne Stellen stoßen, bei denen die Entwickler anscheinend Teile des Originals vergessen haben. Bei eurer Ankunft unter der brütend heißen Sonne Ägyptens beispielsweise, wirken die Umgebung und der strahlend blaue Himmel zunächst wirklich optisch ansprechend, allerdings nur solange bis ihr ein wenig abseits der Pfade wandelt, euch neben einer Begrenzung in Form einer Felswand wieder findet, die locker der Playstation One entsprungen sein könnte. Schade eigentlich!
Fazit
Auch wenn Serious Sam HD in Sachen Gameplay und auch in Sachen Optik nicht ganz dem entspricht, was man heutzutage von einem Ego-Shooter erwartet, so hat das Game doch seine Vorzüge. Neben einer aufpolierten Version des vorlauten Protagonisten werden sich Fans auch über die Deathmatch- und Koop-Modi freuen, in denen bis zu 8 Spieler für buchstäblich bombige Stimmung sorgen. Freunde der Serie dürfen beruhigt zugreifen, alle anderen sollten gut über den Kauf nachdenken!